Expo-Erbe

Die Exponale

Eine Brücke zur Jahrtausendwende: die Exponale.

Die dann längste Fußgängerbrücke Europas wurde nach zweijähriger Bauzeit pünktlich zur Expo 2000 in Hannover fertig gestellt. Auf einer Länge von 127,5 Metern überspannt sie den Messeschnellweg und verbindet mit einem eleganten Schwung das Messegelände mit der Expo-Plaza, dem zentralen Platz auf dem Gelände der Weltausstellung in Hannover im Jahr 2000.

Die Brücke ins nächste Jahrtausend

Die 30 Meter breite Exponale (nach den Entwürfen der Hamburger Architekten Volkwin Marg und Jörg Schlaich von der Expo 2000 Hannover GmbH und Deutsche Messe AG errichtet) führt über eine große Freitreppe vom Messegelände (auf dem unter vielen anderen in jedem Jahr auch die weltgrößte Computermesse CeBIT und die weltweit wichtigste Industriemesse veranstaltet werden) geradewegs auf die weitläufige Plaza des Expo Park Hannover. Das ehemalige Ostgelände der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover beherbergt heute zahlreiche IT-, Medien- und Hightech-Firmen sowie den Campus der Hochschule Hannover und der Multimedia-berufsbildenden Schule Hannover.

Blickfang sind die in mehreren Reihen aufrecht stehenden, schlanken Stahlstelen auf der Brücke, die sich mit Einbruch der Dunkelheit in leuchtende Stäbe verwandeln und selbst vom Flugzeug aus zu erkennen sind. Etwas poetischer beschreiben die Architekten ihren spektakulären Exponale-Entwurf: "Die Markierung der Ein- und Übergänge benutzt die Metapher des Begrüßungs-Spaliers: Die hohen Stelen werden wie Mastenwälder durchschritten. Sie entmaterialisieren sich zu ihrer Spitze hin durch den 1,50 m langen, leuchtenden Glaszylinder. In der Dämmerung verwandeln sich die Stangenspaliere in Lichtspaliere aus Leuchtstelen. Bei den Brücken funktioniert der Mastenwald wie die Stangen von Pfahlbauten. Die Stangen tragen Stege, wie wir es von einladenden See-Stegen kennen; diese werden unversehens zu Brücken."

Weniger ist nun mehr

Nach dem Ende der Weltausstellung im Jahre 2000 hatte die Messe AG die Expo-Brücke übernommen. Da ein derart breiter Überweg zur Plaza und zum Skywalk für den regulären Messebetrieb aber nicht nötig ist und im Unterhalt zu teuer wäre, wurde sie ab Juli 2009 Stück für Stück gestutzt und ihr Mastenwald gelichtet. Die Exponale ist ohnehin von Beginn an so konzipiert gewesen, dass ihre beiden äußeren jeweils 7,50 Meter breiten und mit Douglasien-Brettern belegten Brückensegmente einfach demontiert werden können. Übrig geblieben ist heute nur noch der mittlere, 15 Meter breite Betonstreifen und 100 von einst 174 Leuchtstelen in nun drei statt ehemals fünf Reihen.

Für die Expo 2000 in Hannover wurden übrigens noch drei weitere Brücken in ähnlichem Stil gebaut. Nördlich der Exponale führt die Brücke Nordost (Länge: 142,5 Meter, Breite: 15 Meter) über den Messeschnellweg, südlich ist es die Brücke Süd (Länge: 90 Meter, Breite: 7,5 Meter). Eine weitere, 90 Meter lange und 15 Meter breite Brücke befindet sich an der Ostseite der Expo Plaza; sie führt zur Endhaltestelle der Stadtbahnlinie D.