Neuer Hörspaziergang

Stimmen im Kopf

Was hat ein Parkour-Sportler dem Leiter des Leibniz-Archivs zu sagen? Worüber unterhalten sich ein Stadtgestalter vom Planungsamt und eine Hochschulpastorin? Wer das wissen will, kann ihnen ab 12. Mai zuhören – vorausgesetzt, ein Abspielgerät für mp3-Dateien ist vorhanden. Soviel sei schon jetzt verraten: Bei den acht mal zwei Stimmen des neuen Hörspaziergangs "Die Kunst, Raum zu fassen" geht es um Orte, an denen zumindest ein Kunstobjekt zu finden ist.

Auch am Ballhofbrunnen kann man per Smartphone oder Mp3-Player Menschen lauschen, die sich über den Ort unterhalten.

Die Landschaftsarchitektin Stefanie Krebs und der Kulturwissenschaftler Thomas Kaestle haben für ihren Hörspaziergang acht innerstädtische Orte ausgewählt, an denen sich mindestens ein künstlerisches Objekt befindet. Diese Kunst war Anlass, sich mit jeweils zwei Menschen zu unterhalten, die den öffentlichen Raum aus unterschiedlichsten Perspektiven heraus wahrnehmen: planerischen, kulturellen, historischen, ökonomischen, spirituellen, philosophischen oder sportlichen. Es ergeben sich vielschichtige Bilder des Stadtraums und seiner Zusammenhänge.

So funktioniert der Hörspaziergang

Unter www.mobiles-stadtgespraech.de findet man ab 12. Mai acht mp3-Dateien zum Abspielen und Herunterladen. Die ca. zehnminütigen Audiodateien setzen sich aus Gesprächen mit jeweils zwei Experten zusammen – und beziehen sich auf einen von acht Orten in Hannovers Innenstadt zwischen Warmbüchenkamp und Hohem Ufer. Die Dateien kann man auf jedem mp3-Player oder Smartphone abspielen – am besten vor Ort am jeweiligen Bezugspunkt. Den Weg von Ort zu Ort wählt man selbst und sollte den durchquerten Stadtraum dabei bewusst wahrzunehmen. An manchen Stationen sind Schritte zu hören, dann kann man die Gesprächspartner ein Stück auf ihrem Weg begleiten – vom Theodor-Lessing-Platz über den Köbelinger Markt; um und in die Kreuzkirche; über den Ballhofplatz und die Burgstraße. Manche Orte verändern sich auch je nach Tageszeit. Es gibt Lichtkunst, die erst bei Dunkelheit ihre Wirkung entfaltet, die Kreuzkirche ist nur tagsüber geöffnet.

Die acht Stationen

Station 1
Ort: VGH, Haupteingang Warmbüchenkamp.
Kunstwerke: "Leibniz Located (Interior)" von Joseph Kosuth, im Jahr 2000 installiert. "Ohne Titel" von Lindner & Steinbrenner, wird 2016 installiert.
Stimmen: Ulrike Haerke (Architektin VGH) und Lindner & Steinbrenner (Künstler).

Station 2
Ort: Aegidientorplatz, Eingang Breite Straße.
Kunstwerk: "Winkelelemente 1981" von Günter Tollmann, 1983 installiert.

Die Bedeutung des Ortes für Kunst im öffentlichen Raum

Stimmen: Martine Dennewald (Direktorin Festival Theaterformen) und Dr.-Ing. Sid Auffarth (Stadtbauhistoriker).

Station 3
Ort: Friedrichswall, Eingang Georgswall.
Kunstwerke: "Große Kugelform" von Karl Hartung, 1976 installiert. "Pacific Rim Around & Sideways Up" von Angela Bulloch, 2002 installiert.

Formen der Kunst

Stimmen: Dr. Michael Lange (NORD/LB) und Dr. Carina Plath (Stellv. Direktorin Sprengel Museum).

Station 4
Ort: Theodor-Lessing-Platz (Rückseite Maritim-Hotel).
Kunstwerk: "Ohne Titel" von Günter Kämpfe, 1971 installiert.

Fassadenteil "o.T." von Günter Kämpfe (1914 - 1992) am Theodor-Lessing-Platz

Stimmen: Sonja Olschner (Untere Denkmalschutzbehörde Stadt Hannover) und Michael L. Thomas (Fellow am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover).

Station 5
Ort: Theodor-Lessing-Platz bis Innenhof Bürgeramt.
Kunstwerk: "Kontakte" von Otto Almstadt, 1973 installiert.
Stimmen: Prof. Otto Almstadt (Künstler) und Gerlinde Hublitz und Franziska Blum (Planungsamt Stadt Hannover)

Station 6
Ort: Knochenhauerstraße, Eingang Goldener Winkel, bis Vorraum Kreuzkirche.
Kunstwerke: "Stehende Figur" von Fritz Wotruba,1970 installiert , 1971 versetzt, wird 2015 zurückversetzt. "Lichtspirale" von Christian Weiser, 1971 installiert
2009 deinstalliert. Altar von Lucas Cranach dem Älteren, ca. 1537.
Stimmen: Thomas Göbel-Groß (Stadtgestalter Planungsamt Stadt Hannover) und Dr. Karoline Läger-Reinbold (Hochschulpastorin Kreuzkirche Hannover).

Station 7
Ort: Ballhofplatz bis Ecke Historisches Museum.
Kunstwerke: Ballhofbrunnen" (gewidmet Carl Orff) von Helmut Otto Schön, 1975 installiert. "Stolpersteine für Esther und Herschel Grünspan" von Gunter Demnig, 2010 installiert.
Stimmen: Darlén Bakke (Dozentin Hochschule für Musik und Theater Hannover) und Dr. Karljosef Kreter (Leiter Projekt Erinnerungskultur Stadt Hannover).

Station 8
Ort: Am Hohen Ufer, zwischen Roßmühle und Pferdestraße.
Kunstwerke: "Leibniz Located (Exterior" von Joseph Kosuth, im Jahr 2000 installiert.
Stimmen: Tim Heber (Parkour-Sportler) und Prof. Dr. Michael Kempe (Leiter Leibniz-Archiv Hannover).

Die Veranstalter

Der Hörspaziergang wurde konzipiert und umgesetzt als Kooperation zwischen dem Kunstverein hub:kunst.diskurs e.V. und dem Ausgründungsprojekt Tonspur Stadtlandschaft der Leibniz Universität Hannover.

hub:kunst.diskurs e.V.
Projektleiter: Thomas Kaestle, Kontakt: Pestalozzistraße 11, 30451 Hannover, info@kunst-diskurs.de, www.kunst-diskurs.de
gefördert durch: Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen und Landeshauptstadt Hannover (Stadtbezirksrat Mitte)

Tonspur Stadtlandschaft
Projektleiterin: Dr.-Ing. Stefanie Krebs, Kontakt: Halle 96 / Zentrum für Kreativwirtschaft, Hanomaghof 2, 30449 Hannover, krebs@tonspur-stadtlandschaft.de, www.tonspur-stadtlandschaft.de
gefördert durch: Leibniz Universität Hannover und Europäischer Fonds für regionale Entwicklung

(Veröffentlicht am 7. Mai 2015)