Zukunftskonzept

Zoo Hannover plant Neues für 71 Mio. Euro

Die Elefanten können sich auf eine größere Anlage freuen.

Ideenreise von Madagaskar bis Südamerika, mehr Platz für die Elefanten und die Rückkehr der Riesenschildkröten: Regionspräsident und Aufsichtsratsvorsitzender Hauke Jagau sowie die Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff und Frank Werner haben einen "Masterplan 2025+" vorgestellt, der die weitere Entwicklung des Tierparks zeigt.

Der Weg führt vorbei am Reich der Schimpansen, durch eine üppige Feuchtsavanne mit Wasserfall und mächtigen Baobabs und reicht bis tief hinein in den Regenwald. Eine Gruppe der bedrohten Drills lebt hier in friedlicher Nachbarschaft mit quirligen Meerkatzen. Nur wenige Meter weiter begrüßt den Besucher das vielstimmige Gezwitscher bunter Papageien, Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Krokodilwächter und Gabelracken – und begleitet ihn bis zur Bergspitze, auf den imposanten Gorillaberg. Willkommen in Afrika! Der Regenwald der Drills und das begehbare Vogelreich unter einer kaum sichtbaren Netzkonstruktion sind nur zwei der vielen Teilprojekte im "Masterplan 2025+" des Erlebnis-Zoo Hannover, die Regionspräsident und Zoo-Aufsichtsratsvorsitzender Hauke Jagau sowie die Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff und Frank Werner am 24. Februar präsentierten.

Geschäftsführer Casdorff über die  geplanten Neuheiten

Für die Drills wird ein Regenwaldgehege errichtet.

Für die Erstellung des Masterplans wurden sämtliche Flächen und Häuser des Zoos aufgenommen und bewertet, die Bausubstanzen überprüft und mit den Tierhaltungsanforderungen abgeglichen, die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Projekte berechnet, die logistischen Anforderungen der Tierumsetzungen ermittelt. "Der 'Masterplan 2025+' zeigt, wie wir den Erlebnis-Zoo in den nächsten Jahren weiterentwickeln wollen", erläuterte Andreas Casdorff. "Dabei werden wir das erfolgreiche Konzept der geografischen Thematisierung und des sogenannten 'story-tellings', also der Wissensvermittlung durch Geschichten-Erzählen, konsequent fortsetzen. Die weitere Vergesellschaftung von Tierarten, beispielsweise von Axis-Hirschen mit Elefanten, wird für spannende Interaktionen sorgen. Laufhallen für Giraffen und Elefanten sollen neue faszinierende Tierbegegnungen bieten und den Zoo wetterunabhängiger machen. Moderne Mitmach-Lern-Stationen, sogenannte 'Edutainment'-Stationen, vermitteln Bildung, die Spaß macht, und von den neuen Ruhezonen aus werden die Besucher das Familienleben der Tiere entspannt beobachten können."

Die Riesenschildkröten kehren zurück

Die Erweiterung der afrikanischen Themenwelt Sambesi mit dem Regenwald für Drills und Meerkatzen, dem Areal für exotische Vögel, dem begehbarem Giraffenhaus und neuem Begrüßungskomitee aus Pinselohrschweinen, Zebramangusten, Dikdiks und Sattelstörchen wird mit Sicherheit für einige Überraschungen sorgen. Mit der Madagaskar/Seychellen-Anlage kommen außerdem ein paar echte  Publikumslieblinge zurück nach Hannover: Die Seychellen-Riesenschildkröten.

Die Riesenschildkröten kommen zurück in den Erlebnis-Zoo Hannover.

Begehbare Hallen sollen den Besucher wetterunabhängiger machen

Der Masterplan 2025+  beinhaltet zudem spannende Zukunftsthemen. Um den Zoo noch wetterunabhängiger und nachhaltiger zukunftsfähig zu machen, wären weitere begehbare Hallen optimal: "Eine Asienhalle für Gibbons, Orang-Utans, Zwergotter und Sunda-Gavials, eine stark bedrohte asiatische Krokodilart, Fische und Vögel. Ein großer Außenbereich gäbe Gibbons und Orang-Utans reichlich Platz zum Hangeln. Oder eine Südamerika-Halle, zum Beispiel mit Tapiren, Ameisenbären und Ozelots. Ob diese Hallen Wünsche bleiben oder sich realisieren lassen, werden letztlich die Besucher entscheiden.

Projekte in Höhe von rund 71 Millionen Euro

"An der Masterplanung 2025+ haben Mitarbeiter aus allen Bereichen des Zoos mitgewirkt", erläuterte Frank Werner. Die Projekte in Höhe von rund 71 Millionen Euro (einschließlich des bereits begonnenen Neubaus des Mitarbeiter-Gemeinschaftsgebäudes), von denen der Zoo rund die Hälfte selbst finanziert, wurden in zwei Workshops ausführlich mit dem Aufsichtsrat diskutiert und befürwortet. Zwar muss eine auf zehn Jahre angelegte Masterplanung in regelmäßigen Abständen konkretisiert und gegebenenfalls angepasst werden,  "der 'Masterplan 2025+' stellt jedoch die künftige Planungsgrundlage für eine konsequente attraktive Weiterentwicklung des Erlebnis-Zoo in den nächsten Jahren dar," freute sich Andreas Casdorff. "Mit diesem Masterplan liegt ein Konzept für die mittel- und langfristige Entwicklung des Zoos vor. Im Plan sind zahlreiche Verbesserungen in Bezug auf die Aufenthalts- und Erlebnisqualität enthalten, aber auch in Bezug auf die Tierhaltung. Mir ist bewusst, dass die Region Hannover den Zoo dabei wird unterstützen müssen, wenn sie auf eine hohe Attraktivität und Zukunftsfähigkeit Wert legt", lautet das Fazit des Regionspräsidenten und Zoo-Aufsichtsratsvorsitzenden Hauke Jagau.

Planungen starten in Kürze

In Kürze beginnt der Erlebnis-Zoo mit der Planung des begehbaren Vogelreichs und der Drill-Anlage. Für die Erneuerung des Eingangsbereichs wird ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Sobald Pläne, Zeichnungen und 'moods' vorliegen, wird sie der Zoo auf seiner Internetseite vorstellen.

(Veröffentlicht: 24. Februar 2015)