Pflanzen

SAND-GRASNELKE (ARMERIA MARITIMA ssp. ELONGATA)
Der Nachweis dieser seltenen Grasnelke gilt als ein besonders wertvoller Fund. Sie wurde 2007 erstmalig auf dem Standort des Kieswerkes kartiert. Auf den höhergelegenen Sandbänken findet sie ihre günstigen Lebensbedingungen. Eine Verwandte dieser Art, die Strandgrasnelke, ist uns von den Salzwiesen der Küste bekannt.

RASEN-VERGISSMEINNICHT (MYOSOTIS LAXA)
Wie Bembidion modestum profitiert diese seltene Vergissmeinnicht-Art von den Rekultivierungsauflagen des Bodenabbaus. Sie wurde an den flach modellierten Ufern eines Kiesteiches in großer Stückzahl gefunden. Auch sie benötigt Standorte, die durch die Kraft des Hochwassers immer wieder frei gespült werden und offene vegetationsfreie Bereiche bilden. Im südlichen Teil Niedersachsens ist dieses Vergissmeinnicht als gefährdet eingestuft

KLEINBLÜTIGE KÖNIGSKERZE (VERBASCUM THAPSUS)
Himmelsbrand, Wetterkerze, Fackel-, Frauen-, Woll- und Brennkraut finden an diesem trockenen und sonnigen Standort optimale Bedingungen, um ihre Pracht zu entfalten. Alle erreichen eine Wuchshöhe von 2 m, bilden eine stattliche Grundrosette sowie unzählige hellgelbe Einzelblüten aus. Hinter all diesen Bezeichnungen verbirgt sich nur eine Pflanze - die Kleinblütige Königskerze -, die mit ihren verschiedenen Regionalnamen für Verwirrung sorgt. Der Botaniker gibt ihr die eindeutige Bezeichnung Verbascum thapsus. Eine besondere Bedeutung nimmt die Königskerze in der Homöopathie als Heilpflanze gegen Reizhusten, Asthma und weitere Erkrankungen der Atemwege ein.

WEBERKARDE
Die Weberkarde - eine markante Erscheinung auf den sonst so kargen Kiesflächen - ist optimal an die warmen und trockenen Standortverhältnisse angepasst.  Für ihre Verbreitung setzt sie auf tatkräftige Helfer: Jedes Tier, das ihr zu nahe kommt, löst an der Blüte einen besonderen Mechanismus aus. Der reife Samen wird durch die Berührung herauskatapultiert und bleibt am Fell des Tieres hängen. Damit ist ihre Verbreitung auch über weite Strecken gesichert. Ihren Namen  verdankt sie der Textilverarbeitung im letzten Jahrhundert. Damals wurden die hakenförmigen Tragblätter zum Aufrauen der Textilien eingesetzt.