Rettungs- und Sturmeinsätze

Einsätze am Sturm-Wochenende

11.01.2015 - Auch am Sonntag wehte das Sturmtief „Felix“ so stark, dass die Feuerwehr Hannover zu mehreren Hilfeleistungen aufgrund von Sturmschäden ausrücken musste. Zwischen Freitagmorgen und Sonntagnachmittag wurde die Feuerwehr im Stadtgebiet Hannover zu 39 Sturmeinsätzen gerufen. Die Regionsleitstelle musste in dieser Zeit die Feuerwehren der umliegender Städten und Gemeinden zu 87 Einsätzen alarmieren. Es entstanden Sachschäden, Personen wurden nicht verletzt.

Symbolbild Feuerwehr Hannover, Rettungsdienst

Nach Sonnenaufgang am Sonntagmorgen gingen, wie schon an den beiden Tagen zuvor, wieder Meldungen zu umgestürzten Bäumen und herabgefallenden Ästen sowie losen Dachziegeln bei der Regionsleitstelle ein.

Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten erneut im gesamten Stadtgebiet herabgefallene Äste oder umgestürzte Bäume von Autos oder Verkehrswegen entfernen. Einmal mussten von einer Drehleiter gelockerte Dachziegeln entfernt, ein anderes Mal ein gelockertes Balkongeländer gesichert werden, da diese jeweils für Personen gefährlich sein konnten.

Gegen 11:35 Uhr beobachtete ein Nachbar, dass sich Dachteile an einem Gebäude der IGS Stöcken in der Eichsfelder Straße gelöst hatten und im stürmischen Wind flatterten. Von einer Drehleiter entfernten Einsatzkräfte der Feuerwehr mehrere Blechteile und sicherten die Dacheindeckung auf etwa 15m Länge durch Beschweren mit Sandsäcken. Der Schulhausmeister informierte eine Fachfirma, damit noch am Sonntag Löcher im Dach gegen eindringendes Regenwasser abgedichtet werden konnten. Der Schulbetrieb ab Montag ist nicht gefährdet. Die Feuerwehr schätzt den Sachschaden hier auf etwa 5.000 Euro.

Insgesamt haben die beiden Tiefdruckgebiete „Elon“ und „Felix“ im Stadtgebiet Hannover überwiegend Äste aus Bäumen abgebrochen, Bäume entwurzelt und Dachziegeln gelockert. Die Einsatzanforderungen bewältigte die Feuerwehr Hannover personell und technisch zu jeder Zeit ohne Probleme. Schnell konnten Gefahrenstellen gesichert, Hindernisse beseitigt und Verkehrswege wieder befahrbar gemacht werden. Bis auf die Sperrung der Kirchröder Straße am Samstagnachmittag entstanden keine nennenswerten Verkehrsbehinderungen. Hier drohten mehrere Bäume umzustürzen und dabei auch die Oberleitungen der Stadtbahnlinie 5 zu beschädigen. Zwischen 14:30 und 17:40 musste für den Einsatz eines Feuerwehrkrans und mehrerer Kettensägen ein Schienenersatzverkehr eingerichtet und zwei Buslinien umgeleitet werden.

Bei den Sturmschäden entstanden zumeist Sachschäden, die jedoch nicht insgesamt von der Feuerwehr beziffert werden können. Die Geschädigten werden in den kommenden Tagen mit ihren Versicherern die Schadenshöhen ermitteln. Personen wurden nicht verletzt.

Besonders „stürmisch“ ging es für die Beteiligten auch in der Nacht zum Samstag zu. In der Königsstraße setzten bei einer 35-jährigen Frau gegen 02:30 Uhr die Wehen ein. Die Geburt des zweiten Kindes kündigte sich an. Eine hinzugerufene Freundin erkannte sofort, dass der gewünschte Transport in die Geburtsklinik nicht mehr möglich war. Gut das die Freundin als Gynäkologin im Friederikenstift arbeitet und nun Hilfe von Rettungsassistenten der Feuerwehr (Oberbrandmeister Dominik Austermann und Oberbrandmeister Daniel Hilbert) bekam. Nur wenige Minuten nach Eintreffen der Rettungswagenbesatzung rief die so stürmisch ins Leben drängende Tochter ihre ersten zaghaften Schreie in die Nacht. Mutter, Tochter und Gynäkologen-Freundin wurden wenig später im Rettungswagen durch die stürmische Nacht ins Friederikenstift gefahren. Allen Beteiligten wird diese „stürmische“ Nacht in besonderer Erinnerung bleiben.