Vielfalt

Nachhaltige Schülerfirmen aus Hannover zeigen ihr Angebot

Unternehmen der etwas anderen Art präsentierten sich am 14. Februar auf einer Messe in der IGS Südstadt: Zehn nachhaltige Schülerfirmen von neun Schulen in Hannover stellten ihre Produkte und Dienstleistungen vor und gaben einen Einblick in ihre Arbeit und die Vielfalt ihrer Geschäftsfelder.

Oberbürgermeister Belit Onay besuchte am 14. Februar die Messe für nachhaltige Schülerfirmen. 

Zum Beispiel reparieren Schüler*innen Fahrräder, bieten gesunde Pausensnacks an, verkaufen umweltfreundliche Schulmaterialien und fair gehandelte Produkte, betreiben eine Imkerei, fertigen Produkte aus Holz und produzieren Upcycling-Textilien.

Über die Messe

Zahlreiche Lehrkräfte sowie Schüler*innen aus den weiterführenden und berufsbildenden Schulen Hannovers nutzten die Gelegenheit und informierten sich über dieses besondere Schulprojekt. In Workshops erhielten die Messebesucher*innen Tipps zu Gründung und Betrieb von Schülerfirmen, für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit und die nachhaltige Ausrichtung von Schülerfirmen.

Preise für die besten Schülerfirmen

Höhepunkt der Messe war am Nachmittag die Prämierung der ausstellenden Schülerfirmen, die im Laufe des Tages von einer Schüler*innen- sowie einer Expert*innen-Jury bewertet wurden. Hannovers Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel zeichnete die Schülerfirmen aus. Platz eins ging an die Imkerei der IGS List. Den zweiten Rang belegte der Naschkiosk der Berufsbildenden Schule 2 (BBS 2). Die „Glocksee eSG“ (Produktion und Verkauf verschiedener nachhaltigen Produkte) der Glocksee-Schule kam auf Platz drei. „Die Vielfalt und das enorme Engagement aller beteiligten Schülerfirmen hat mich sehr beeindruckt“, sagte die Dezernentin in ihren Schlussworten.

Die siegreiche Firma konnte sich als erste aus den angebotenen Preisen einen aussuchen: Die IGS List entschied sich für einen Schubladencontainer aus Holz, die BBS 2 bekam einen Fahrradanhänger und die Glocksee-Schule erhielt einen Organizer für die Buchführung. Kriterien für die Bewertung waren unter anderem die angebotenen Produkte und deren Präsentation, die Ansprache der Kunden sowie die Umsetzung nachhaltiger Aspekte in der Schülerfirma.

Was sind nachhaltige Schülerfirmen? 

Nachhaltige Schülerfirmen sind Schulprojekte, die sich an realen Unternehmen orientieren. Die Schüler*innen setzen eine Geschäftsidee um, lernen alle Aspekte der Firmengründung und Betriebsführung und kennen und berücksichtigen dabei ökologische und soziale Belange. Schülerfirmen leisten einen Beitrag zur Berufsorientierung und sind eine ideale Vorbereitung für den Berufseinstieg. Das Nachhaltigkeitsbüro der Landeshauptstadt Hannover und das Regionale Landesamt für Schule und Bildung Hannover sind die Veranstalter der Messe und unterstützen Schulen im Stadtgebiet Hannover bei Gründung und Betrieb solcher Firmen. Zurzeit gibt es 20 nachhaltige Schülerfirmen in den Schulen Hannovers, weitere stehen vor der Gründung.

Stimmen zur Messe

"Die ausstellenden Schülerfirmen zeigen, dass Wirtschaften in sozialer und ökologischer Verantwortung möglich ist. Sie gehen sparsam mit Ressourcen um, vermeiden Umweltbelastungen und beachten faire Arbeitsbedingungen im Team und bei der Auswahl ihrer Produkte“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay bei der Eröffnung.

Dirk Reiche, Dezernent im Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Hannover, hob „die besondere Bedeutung der nachhaltigen Schülerfirmen im Hinblick auf die Berufsvorbereitung und die Verknüpfung von wirtschaftlichem Handeln mit sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit“ hervor. „Die Schüler*innen leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und für eine gerechtere Welt.“

Stefanie Herfort vom Genoverband e.V. lobte Schülerfirmen als offene und anregende, nachhaltig motivierende Lernumgebungen, die Wirtschaft praxisorientiert vermitteln. Julia Grunewald, Leiterin der IGS Südstadt, betonte, dass Nachhaltigkeit eine querschnittsorientierte Aufgabe in Schule sei und dass die Schüler*innen befähigt werden müssten, ihre Zukunft aktiv zu gestalten. Die nachhaltigen Schülerfirmen leisteten einen wesentlichen Beitrag dazu.