Krebsforschung

MHH-Forscher ausgezeichnet

Die Kind-Philipp-Stiftung hat Privatdozent Dr. Jan-Henning Klusmann von der Medizinischen Hochschule für seine Forschungen an Leukämie und Kinderkrebs ausgezeichnet.

(v.l.n.r.) Jan Reiners, Kind-Philipp-Stiftung, Preisträger PD Dr. Jan-Henning Klusmann und GPOH-Präsidentin Professorin Dr. Angelika Eggert, Charité Berlin

Privatdozent Dr. Jan-Henning Klusmann hat den mit 10.000 Euro dotierten Kind-Philipp-Preis erhalten. Damit würdigt die Kind-Philipp-Stiftung Forschungsarbeiten des Wissenschaftlers der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), die sich auf eine bestimmte Blutkrebsform bei Kindern konzentrieren: auf die myeloische Leukämie. "Ich freue mich sehr über diesen Preis, der eine große Anerkennung unserer Leistung darstellt. Und ich hoffe, dass unsere Forschungsergebnisse möglichst bald angewendet werden können", sagt der Mitarbeiter der MHH-Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie.

Preis für Forschungen zu Krebs im Kindesalter

Die Preisverleihung fand während der 85. Tagung der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) am 29. Mai in Berlin statt. Mit dem Preis zeichnet die Kind-Philipp-Stiftung jährlich die beste wissenschaftliche Arbeit im deutschsprachigen Raum aus, die sich mit Krebs im Kindesalter auseinandersetzt. Dafür prüft ein GPOH-Gutachtergremium die Anträge. Walter Reiners gründete die Stiftung 1972, nachdem sein Sohn Philipp trotz Therapie an akuter Leukämie gestorben war. Sie fördert Grundlagenforschung, um Leukämie und Krebs im Kindesalter besser zu verstehen.

Neue Erkenntnisse über die Entstehung von Leukämien

In vier Arbeiten beschreibt PD Dr. Klusmann mit seinem Team neue Erkenntnisse über die Entstehung von Leukämien. Sie sollen künftig die Therapien gegen diese Erkrankung der Blutbildung verbessern. Die Forscher konnten unter anderem zeigen, dass bei einer speziellen Blutkrebsform (akute megakaryoblastäre leukämische Leukämie) eine Gruppe bestimmter Ribonukleinsäuren auf Chromosom 21 das Wachstum von Leukämiezellen fördert, was die normale Blutbildung stört. "Unsere Ergebnisse werden den Blick auf das Zusammenspiel von Genen erweitern und so zu neuen Lösungen in der Biomedizin beitragen", sagt der Forscher. Er entwickelte auch eine neue Therapieoption für Kinder, die das Down-Syndrom haben und an Leukämie erkrankt sind. Im Vergleich zu Gesunden haben Kinder mit Down-Syndrom ein zwanzigfach höheres Risiko, an Blutkrebs zu erkranken. Erste Behandlungserfolge bei Kindern mit Down-Syndrom konnten bereits erzielt werden.

(Veröffentlicht am 2. Juni 2015)