Berggarten

Lieblingsort: Subtropenhof

Ein versteckter, herrlicher Rückzugsort ist der von Mauern umgebene Subtropenhof.

 

Subtropenhof

Jenseits des Schmuckhofs, im äußersten Winkel des Berggartens, verbirgt sich ein wahres Tropenparadies: Im so genannten Subtropenhof gedeihen im Sommer exotische Kübelpflanzen aus aller Herren Länder. Hat man diesen verwunschenen Winkel erst einmal entdeckt und durch einen der üppig umrankten Eingänge betreten, fühlt man sich in eine dschungelhafte Welt versetzt und auch seltsam geborgen. Den Zauber dieses Ortes machen die ringsum drei Meter hohen Backsteinmauern aus, die einst wohl den privaten Bereich der Berggarten-Gärtner abschirmten. Sie halten den Wind ab, speichern die Wärme der Sonne und schaffen ein besonders geschütztes Kleinklima für die botanischen Sommergäste und ihre Besucher.

Hereinspaziert!

Auf einer Fläche von etwa 300 Quadratmetern versammeln sich von Mitte Mai bis Mitte Oktober bis zu 100 Pflanzen, allesamt „Kinder der Wärme“. In unseren Breitengraden gedeihen sie nur in den Sommermonaten und möglichst geschützt im Freien, den Rest des Jahres verbringen die Exoten in Gewächshäusern der Herrenhäuser Gärten.

Tropische Schlingpflanzen wie Passionsblumen, Schwarzäugige Susanne, Katzenkralle und Jasmin erobern im Laufe des Sommers die Mauern. In mächtigen Kübeln entfalten bis zu vier Meter hohe Pflanzen ihre Pracht, die Sehnsucht nach fernen Ländern wecken: Granatapfel (Punica) aus dem Orient, Himmelsbambus (Nandina) und Klebsame (Pittosporum) aus Asien, Glücksbaum (Brachychiton), Seidenbaum (Albizia) und Zylinderputzer (Callistemon) aus Australien, Gewürzrinde (Senna spectabilis) aus Südamerika und Äthiopien, die Baumtomate (Cyphomandra) aus Südamerika, Goldglockenstrauch (Tecoma) aus den USA (bis Argentinien), Gardenie (Gardenia) und Bleiwurz (Plumbago) aus Südafrika, Laternenbaum (Crinodendron) aus Chile und Beerenmalve (Malvaviscus arboreus) aus der Region Mexiko bis Peru, Myrtengewächse (Feijoa) aus der Region Brasilien bis Argentinien und viele weitere lassen sich hier entdecken.

Wöchentliche Düngergaben, an heißen Tagen zwei reichliche Wassergüsse, regelmäßiges Ausputzen verwelkter Blüten und Blatter – die exotischen Schönheiten wollen verwöhnt werden. Dafür belohnen sie uns mit Blüten, die man hierzulande selten zu Gesicht bekommt. Ganz exquisit sind zum Beispiel die zarten, tiefblauen Schmetterlingsblüten des Losbaums (Clerodendrum) aus Uganda.

Sitzplätze laden zum Verweilen und zum Träumen im tropischen Zaubergarten ein. Man verlässt diesen Ort nur ungern, doch auch die äußere Mauer ist einen Blick wert: Neben dem Efeu rankt ein ausladender, 1848 gepflanzter Ginkgo. Wie Wächter ragen blühende Engelstrompeten (Brugmansia) vor dem Subtropenhof auf und verabschieden die Besucher mit süßem Duft.

 

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