Am Freitag, 10. November 2023, 9 Uhr bis 19 Uhr findet eine öffentliche Tagung zur Ausstellung "Natur ist Kultur. Landschaften und Gärten" im Arne-Jacobsen Foyer in Herrenhausen statt.
Die Hannoversch-braunschweigische Eisenbahn auf der Bult, Öl auf Leinwand, Friedrich August Schmidt, 1848
Mensch und Natur im Zeitalter des drastisch spürbaren Klimawandels: Ausgehend von der Ausstellung „Natur ist Kultur“ greift die Tagung einige zentrale Fragen auf, die das Verhältnis der Gesellschaft zur „Natur“ und die damit im Zusammenhang stehenden Bilderwelten betreffen.
Wie verändert sich der Blick von Menschen auf die Umwelt, wenn diese nicht mehr nur als Bedrohung, als Nahrungs- und Rohstofflieferant oder als ästhetisches Anschauungsobjekt wahrgenommen wird, sondern als schützenswerte Grundlage unseres Lebens? Welche Bilder von „der Natur“ wurden in der Vergangenheit gezeichnet und welche wären zeitgemäß? Was bedeutet „Natürlichkeit“ im Kontext der Gartengestaltung?
Sommerhaus im Wangenheimschen Garten, um 1825, Sammlung Historisches Museum Hannover, Reproduktion
Eintritt frei
Programm
Begrüßung Anne Gemeinhardt (Museen für Kulturgeschichte Hannover)
Dr. Andreas Urban (Musen für Kulturgeschichte Hannover): Vermittelte Natur. Über die Schwierigkeit, Natur im Museum zu verstehen
Prof. Dr. Martin Prominski (Institut für Freiraumentwicklung LUH): Herausforderungen des Anthropozäns für unser Natur- und Landschaftsverständnis
Prof. Dr. Bettina Oppermann (Institut für Freiraumentwicklung LUH): Lob des Regenwurms. Warum sich über Natur und Landschaft trefflich streiten lässt
Prof. Dr. Joachim Wolschke-Bulmahn (Institut für Landschaftsarchitektur LUH): Zur Ideengeschichte des Naturgartens – Zwischen Kultur und ‚Unkultur‘
Prof. Dr. Hansjörg Küster (Institut für Geobotanik LUH): Die Veränderlichkeit von Natur und die stabile, von Kultur geprägte Idee über sie
Prof. Dr. Lutz Hieber (Institut für Soziologie LUH): Dialektik der Liebe zur Natur: Menschliches Affektgefüge und Landschaften
Dr. Ina Rust (Institut für Soziologie LUH und Netzwerk Scientists for Future): Transformative Wissenschaft in Zeiten der fortschreitenden Klimakatastrophe
Christine Höbermann (Institut für Soziologie LUH und Netzwerk Scientists for Future): Imperiale Transformationen? Erneuerbare sollten alte Ausbeutungsmuster überwinden!
Dr. Jens Clausen (Borderstep und Institut Netzwerk Scientists for Future): Die Kultur des Heizens zwischen Innovation und Routine
Prof. Dr. Peter Nickl (Institut für Philosophie, Universität Regensburg): Wie viel Mensch braucht die Natur?
Dr. Peter Fischer (Institut für Soziologie, TU Dresden): Gesellschaftliche Naturverhältnisse im historischen Vergleich
Prof. Dr. Kai-Olaf Maiwald (Institut für Sozialwissenschaften Universität Osnabrück): Gruß aus dem Naturschutzgebiet: Mikrosoziologische Perspektiven auf die natürliche Welt als Sozialräumlichkeit
Clara Wieghorst, M.A. (Research Associate Leibniz Center for Science and Society Hannover): Naturbezüge im Bereich Cultured Meat
Dr. Justus Pötzsch (Studium Generale, Gutenberg Universität Mainz): Der Erdboden als Grundlage natur-kultureller Entwicklung