Klappentext:
Die wenigsten würden Hannover mit dem Prädikat einer »Film-Metropole« oder gar mit dem Titel einer »Kino-Hochburg« verbinden. Dabei entwickelt sich Hannover in den fünfziger Jahren zur Kino-Metropole und zur Stadt der Uraufführungen, als Niedersachsen über ein Jahrzehnt lang eine wichtige Rolle für den deutschen Film spielt: Bis 1960 werden in den Studios in Göttingen und im »Heide-Hollywood« in Bendestorf über 150 Spielfilme gedreht, und viele dieser Produktionen werden in der niedersächsischen Landeshauptstadt uraufgeführt.
Hannovers Zeit der häufigeren Uraufführungen beginnt mit der Wiedereröffnung des Palast-Theaters im Februar 1948, im März 1949 ziehen die Weltspiele in der Georgstraße nach. Auf den Wiederaufbau der großen Traditionshäuser folgt eine Generation von teils bemerkenswerten Neubauten. Das Theater am Aegi und das Filmstudio am Thielenplatz sind die architektonischen Perlen unter den Nachkriegskinos. Filmtheater wie das Riki oder das Resi tragen die organische Kinoarchitektur der fünfziger Jahre wenig später schließlich auch in die Stadtteile und Vororte. 1958 erreicht die Zahl der Filmtheater mit 52 Häusern und fast 30.000 Plätzen ihren Höhepunkt.
Von 1950–1957 werden in Hannover insgesamt über 100 Filme uraufgeführt, allein 1955, auf dem Höhepunkt des Booms, gibt es hier 19 Weltpremieren. Die Filmstars werden meist schon am Bahnhof von einer großen Fangemeinde belagert. Vor den Filmtheatern bringen Tausende von Schaulustigen den Verkehr zum Erliegen. Härteste Bewährungsprobe für die Schauspieler ist die Autogrammstunde. Viele großformatige Fotografien lassen den festlichen Rahmen der Premierenfeiern wieder aufleben und den (Zeit-)Geist dieser hannoverschen Ausnahmezeit lebendig werden. Wehrhahn Verlag