XmasMovies Adventskalender

2. Türchen: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Ein wunderbares Weihnachtsmärchen mit ganzen 15 Sendeterminen in der Adventszeit! Aber warum roch der Schnee am Filmset nach Fisch? Und wer hat Aschenbrödels Brautkleid geklaut?

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (Tschechoslowakei/DDR 1973, 83 Minuten) Märchenfilm
https://www.youtube.com/watch?v=nv9eU5Z0U-4

Handlung

Aschenbrödel ist nach dem Tod ihres Vaters gezwungen mit ihrer gehässigen Stiefschwester und ihrer Stiefmutter zu leben, welche sie wie eine Magd behandeln. Während Mutter und Tochter in der Stadt teure Dinge einkaufen, muss Aschenbrödel stets den Kamin auskehren und hat dadurch ihren Spitznamen erhalten. Das Einzige, das ihr Freude bereitet, sind die Ausritte mit ihrem Pferd Nikolaus. Als sie wieder einmal durch den winterlichen Wald galoppiert, trifft sie auf den Prinzen, der aufgrund seines kindischen Verhaltens vom Königspaar gezwungen wird zu heiraten. Anstatt wie die anderen Mädchen im Dorf in Schwärmereien zu verfallen, hält Aschenbrödel den hohen Herren zum Narren und stiehlt ihm sein Pferd. Gleichzeitig scheinen sich die beiden ein wenig ähnlich zu sein... Der Kutscher des Guts schenkt Aschenbrödel einen Zweig mit drei Haselnüssen, welche sich in wunderschöne Kleider verwandeln. Ob sie trotz des Verbots ihrer Stiefmutter am Brautschau-Ball im Schloss teilnehmen und den Prinzen näher kennenlernen kann?

Fun-Facts

Mit Drei Haselnüsse für Aschenbrödel hat Regisseur Václav Vorlícek die Märchenvorlage der tschechischen Schriftstellerin Bozena Nemcová und Aschenputtel von den Gebrüdern Grimm verfilmt. Der Film entstand im Rahmen einer Kooperation der ehemaligen DDR und ČSSR. Ursprünglich sprachen die Schauspieler:innen, die sowohl tschechischer als auch deutscher Nationalität waren, bei den Dreharbeiten ihre Muttersprache. Der Film wurde dann nachträglich synchronisiert.

Heute läuft das Märchen zu Weihnachten auf allen Sendern - dabei sollte der Film ursprünglich im Sommer gedreht werden! Dass es schließlich doch anders kam, hatte mit den Regularien des DDR-Fernsehens zu tun, genauer gesagt der DEFA - dem Filmunternehmen der DDR. Das sah vor, dass deren Arbeiter auch im Winter beschäftigt werden, also schrieb Regisseur Václav Vorlíček das Drehbuch auf Winter um. Es gab nur ein Problem, denn in der DDR war der Winter von 1972/73 nicht besonders weiß, hier musste mit Kunstschnee aus stinkendem Fischmehl nachgeholfen werden, was die Dreharbeiten zeitweise etwas unangenehm machte. In Tschechien erwarteten das Filmteam hingegen Berge von Schnee, in ein paar Szenen versinken die Schauspieler*innen regelrecht darin! Die eigentliche Geschichte hat mit Weihnachten nicht viel zu tun, trotzdem ist der Film aus der Adventszeit nicht mehr wegzudenken.

Auch der magische Abend des königlichen Balls hält spannende Hintergründe bereit. So waren Libuše Šafránková (Aschenbrödel) und Pavel Trávníček (Prinz) in den Berliner Barbelsberger Filmstudios, wo die Ballszene gedreht wurde, von vielen professionellen Tänzer:innen des ostdeutschen Fernsehballets umgeben. Im Jahr 2014 geschah etwas Unerwartetes: Die wunderschöne Ballkleid-Requisite, in welcher Aschenbrödel mit dem Prinzen tanzt wurde geklaut. Das Bild einer Überwachungskamera zeigte ein Pärchen beim Diebstahl. Nach einer Fahndung der Polizei wurde dem Diebespaar die Sache offenbar zu heikel. Die bis heute unbekannten Täter schickten das Kleid per Post zurück.

Was die meisten Zuschauer:innen vor allem mit dem Film verbinden, sind die einzigartigen Reitszenen im Schnee. Pferdekenner*innen werden allerdings feststellen, dass hier nicht immer die gleichen tierischen Schauspieler:innen zum Einsatz kamen. Wegen einer Maul- und Klauenseuche am tschechischen Set durften die Tiere nicht nach Deutschland transportiert werden, weswegen wir an diesem Drehort andere Pferde sehen.

Mindestens genauso berühmt wie der Film ist die dazugehörige Filmmusik. Der Komponist Karel Svoboda soll die Musik in nur wenigen Stunden geschrieben haben, nachdem ihm das Drehbuch zugeschickt wurde.
Zwischen der deutschen Version des Films und der tschechischen gibt es jedoch einen gravierenden Unterschied: Während die deutsche Version klassische Instrumentalstücke enthält, singt in der tschechischen Version der Sänger Karel Gott.

Wo schauen?

27. November 2022: 15.35 Uhr, Das Erste
04. Dezember 2022: 12 Uhr, BR
04. Dezember 2022: 15.05 Uhr, WDR
11. Dezember 2022: 16.35 Uhr, MDR
18. Dezember 2022: 13 Uhr, NDR
24. Dezember 2022: 13.40 Uhr, Das Erste
24. Dezember 2022: 16.05 Uhr, NDR
24. Dezember 2022: 18.50 Uhr, One
24. Dezember 2022: 20.15 Uhr, WDR
24. Dezember 2022: 23.10 Uhr, SWR
25. Dezember 2022: 11.05 Uhr, Das Erste
25. Dezember 2022: 15.35 Uhr, RBB
26. Dezember 2022: 17.25 Uhr, MDR
31. Dezember 2022: 13.15 Uhr, HR
01. Januar 2023: 14.10 Uhr, SWR

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