XmasMovies Adventskalender

9. Türchen: Merry Christmas

Waffenstillstand zu Weihnachten? Das gab es 1914 wirklich. Welche Ereignisse der Film porträtiert und was damals tatsächlich passiert ist, erfahrt ihr heute.

Merry Christmas (Frankreich/Deutschland/Vereinigtes Königreich/Belgien/Rumänien/Norwegen 2005, 115 Minuten) Historien- und Antikriegsfilm

https://www.youtube.com/watch?v=aQHXNgJXcZg

Handlung

Im Jahr 1914 bricht der erste Weltkrieg aus, einer der blutigsten Kriege der Weltgeschichte. Eigentlich kein Ereignis, über das man sich zu Weihnachten einen Film anschauen möchte. Doch dieser Film handelt von einem der wenigen hoffnungsvollen Momente im ersten Weltkrieg: Waffenstillstand an der Kriegsfront zur Weihnachtszeit. Französische, deutsche und schottische Soldaten legen am Weihnachtsabend nicht nur die Waffen nieder, sie feiern auch gemeinsam. Sie tauschen Geschenke aus, essen gemeinsam und spielen sogar Fußball gegeneinander – obwohl sie wissen, dass ihre Vorgesetzten das nicht tolerieren werden.tagesspiegel.de

Not so Fun-Facts…

Es dauerte im Jahr 1914 gerade einmal sechs Wochen um die Welt in einen Krieg zu stürzen. Zwischen 1914 und 1918 ließen etwa 17 Millionen Menschen ihr Leben in der waffengewaltigen Auseinandersetzung.

Den Waffenstillstand zu Weihnachten gab es dabei wirklich, der Film basiert auf realen Ereignissen aus dem Dezember 1914. Hintergrund der Waffenruhe war vor allem die Ernüchterung der Soldaten auf beiden Seiten der Front, die gehofft hatten zu Weihnachten wieder Zuhause zu sein. Die Siegesgewissheit, mit der sie in den Krieg gezogen waren, verflog sehr schnell und nachdem die bittere Realität der Schlachten in Spätsommer und Herbst sie mürbegemacht hatte, waren die deutschen, britischen, belgischen und französischen Soldaten in den flämischen Schützengräben am 24. Dezember nicht mehr besonders angriffslustig. Die Schützengräben waren teilweise nur wenige Dutzend Meter voneinander entfernt, die feindlichen Besatzungen befanden sich quasi in Hörweite. In dieser Kriegszenerie in Nordfrankreich geschah schließlich das Wunder:

"Endlich kam der eine Engländer aus dem Graben heraus und hielt beide Hände hoch. In der einen Hand hielt er englische Zigaretten und Tabak. Der Engländer kam auf unsere Leute zu und wünschte ihnen ein frohes Weihnachten. Er reichte unseren Leuten die Hand, die den Gruß herzlich erwiderten [und sagte] "Merry Christmas, Jerry." " [So nannten die Briten die deutschen Soldaten, umgekehrt wurden die Briten 'Tommy' genannt.]
"Jetzt stellten wir auf den kilometerlangen Schützengraben Kerzen auf. Das war die reinste Illumination, über die die Engländer durch Zurufe und Händeklatschen ihre Freude ausdrückten. Meine Leute sammelten unterdessen die gefallenen Engländer und Deutschen ein, die schon ganz eingetrocknet waren." Aus der Schilderung eines deutschen Soldaten, Dw.com

So gab es zu Weihnachten ein kurzes Aufatmen und ein Zusammenkommen, welches von der Befehlsebene nicht autorisiert und somit kritisiert wurde. Es wurde gemeinsam gegessen, einander wurden Fotos der Familien gezeigt – sogar ein Fußballspiel soll es gegeben haben. Und schon wenige Tage später wurde erneut aufeinander geschossen.

Kritiken

Der deutsche Film mit Benno Fürmann, Daniel Brühl und Diane Krüger mag seine kitschigen Momente haben, verliert dabei jedoch nicht an Ernsthaftigkeit. „Merry Christmas“ – ein Film nach einer wahren Begebenheit und ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit.tagesspiegel.de

Die Verfilmung dieser ausgewöhnlichen Geschichte ist absolut sehenswert und wichtig um vor lauter Weihnachtsglanz nicht zu vergessen, wie privilegiert man hierzulande Weihnachten feiert, während ein Weihnachten im Krieg sowohl für Ukrainer:innen in Europa als auch für Millionen Menschen in anderen Teilen der Welt Realität ist!

Wo schauen?

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