Schulkinowochen Niedersachsen bei der KinoSchule Hannover
Das Filmangebot der Schulkinowochen vom 25. Februar bis 1. März 2019
Anmeldung online und weitere Informationen unter:
www.schulkinowochen-nds.de
Information und Absprachen:
Sandy Lünsdorf, Telefon: 0511/22 87 971, E-Mail: luensdorf@schulkinowochen-nds.de

Szene aus "Die grüne Lüge"
Die grüne Lüge
Werner Boote, Österreich 2017, 93 Minuten
Themen: Ökologie, Nachhaltigkeit, Konsum, Kapitalismus, Ungleichheit, Wirtschaft / Finanzwesen, Nationale & Internationale Politik, Recht / Gerechtigkeit, Ressourcenverteilung
Unterrichtsfächer: Geographie / Wirtschaftskunde, Ethik, Geschichte / Politische Bildung, Psychologie / Philosophie, Deutsch, Englisch
FSK: ab 0 – empfohlen ab 13 Jahren
Montag, 25. Februar 2019 | 10:00 Uhr
Kann man mit dem Konsum von als „fair“ und „nachhaltig“ deklarierten Produkten die Welt retten? Oder sind das vor allem grüngewaschene Marketingideen profit-orientierter Konzerne, die so den Absatz ankurbeln wollen? Diesen Fragen geht der renommierte Dokumentarfilmer Werner Boote gemeinsam mit der Greenwashing Expertin Kathrin Hartmann auf einer Recherchereise um die Welt nach. Die beiden Reisenden zeigen auf, welch Unterschiede klaffen zwischen dem, wie Konzerne produzieren und wie sie ihre Waren auf dem Markt anpreisen. Es geht z.B. um Palmöl, das sich in rund der Hälfte unserer Supermarktprodukte befindet und das so gut wie gar nicht nachhaltig produziert werden kann. Es geht um Elektroautos, um Konzerne wie BP und RWE und Ideen von einer gerechteren, demokratischeren Wirtschaftsordnung. Boote und Hartmann nehmen häufig konträre Positionen ein und führen leidenschaftliche Streitgespräche, die dazu einladen, die Standpunkte der beiden zu hinterfragen und die Themen inhaltlich zu vertiefen. Dabei findet der Regisseur auch immer wieder einen humorvollen Twist, so dass der Film gleichermaßen informativ und kurzweilig ist. (17 Ziele – Eine Zukunft)

Szene aus "Das Mädchen Wadjda"
Das Mädchen Wadjda
Haifaa Al Mansour, Saudi-Arabien/Deutschland 2012, 93 Minuten
Themen: Gender/Geschlechterrollen, Islam, Diskriminierung, Wünsche, Emanzipation, Autorität(en) fremde Kulturen, Mädchen, Familie
Unterrichtsfächer: Deutsch, Gesellschaftskunde, Religion, Ethik, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde, Politik
FSK: ab 0 – empfohlen ab 10 Jahren
Dienstag, 26. Februar 2019 | 10:00 Uhr
Wadjda lebt mit ihrer Mutter in Riad. Sie ist ein aufgewecktes zehnjähriges Mädchen, das gern Dinge täte, die die muslimische Gesellschaft für Mädchen nicht vorgesehen hat: mit ihrem Freund Abdullah um die Wette Fahrrad fahren, verbotene Kassetten mit englischen Pop-Songs hören oder die Nägel lackieren. Ihre Mutter hat ganz andere Sorgen: sie ist seit Wadjdas Geburt unfruchtbar und hat gehört, dass der Vater sich eine zweite Frau nehmen möchte. Während Wadjda mit Geschick und Tricks versucht, Geld für ihr Traumfahrrad aufzutreiben und schließlich sogar am schulischen Koranwettbewerb teilnimmt, um sich mit dem Preisgeld ihren Wunsch zu erfüllen, bemüht sich ihre Mutter vergeblich, den Vater an sich zu binden.
Der erste von einer Frau in Saudi-Arabien realisierte Film, erzählt auf poetische, humorvolle und authentische Weise vom Aufbegehren eines Mädchens in einer von Männern streng regulierten Kultur. Der geschlechtergetrennte gesellschaftliche Raum, in dem sich Frauen in einer begrenzten Öffentlichkeit bewegen und der ähnlich starr geordnete Raum des Familienlebens, der aber zumindest Nischen für die Verwirklichung eigener Träume lässt, bilden einen authentisch wirkenden Rahmen für die starke Hauptfigur und ihre Ideen. (17 Ziele – Eine Zukunft)

Szene aus "Bande de Filles"
Bande de filles
Céline Sciamma, Frankreich 2014, 112 Minuten
Französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Themen: Mädchen, Erwachsenwerden, Gender/Geschlechterrollen, Familie, Identität, Individuum (und Gesellschaft), Freundschaft, Multikulturelle Gesellschaft, Jugend/Jugendliche/Jugendkultur
Unterrichtsfächer: Französisch, Sozialkunde, Politik, Ethik
FSK: ab 12 – empfohlen ab 13 Jahren
Mittwoch, 27. Februar 2019 | 10:00 Uhr
Anzügliche Blicke, blöde Sprüche – die 16-jährige Marieme kennt das schon. Wenn sie abends durch ihr Wohnviertel an den herumlungernden Jungen und Männern vorbeigeht, fühlt sie sich wie Freiwild. Zu Hause ist es nicht besser. Ihr großer Bruder tut so, als wäre er der Herr im Haus, dabei führen die Mädchen den Haushalt, ist es die Mutter, die mit Putzen das Geld verdient. Eine Zukunft, die auch Marieme blühen könnte, denn die Schule hat sie nicht gepackt und nun muss sie Arbeit finden. Soll das ihr Leben sein? Ein Job, irgendwann ein Mann und dann Kinder? Doch dann lernt Marieme die Freundinnen Lady, Adiatou und Fily kennen. Die drei sind laut, frech, sexy und hauen auch schon mal zu. Diese Mädchen kuschen nicht, im Gegenteil. Man soll sie sehen und hören. Marieme schließt sich der Gang an, bekommt einen neuen Namen, neue Klamotten und scheinbar auch ein neues Leben.
„Bande de filles“ spielt zwar überwiegend in der Pariser Banlieue, ist dennoch weniger sozialkritische Milieustudie als episodenhaft erzählte Coming-of-Age-Geschichte. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von Marieme, die versucht, in einer sie wenig unterstützenden Welt ihren eigenen Weg zu finden. Gedreht wurde mit schwarzen Laiendarstellern/innen, was dem Film eine besondere Authentizität verleiht. Eine besondere Rolle spielt die Musik, vor allem in der Szene, in der die Freundinnen zu Rihannas Hit „Diamonds“ singen und tanzen und so ihr Lebensgefühl zum Ausdruck kommt. (Vision Kino)

Szene aus "Wildes Herz"
Wildes Herz
Charly Hübner/Sebastian Schultz, Deutschland 2017, 90 Minuten
Themen: Rechtsradikalismus, Linksradikalismus, Engagement, Musik, Protest, Demokratie
Unterrichtsfächer: Gemeinschaftskunde, Politik, Deutsch, Musik
FSK: ab 12 – empfohlen ab 14 Jahren
Donnerstag, 28. Februar 2019 | 10:00 Uhr
Ein kleines Dorf in den Weiten Mecklenburgs. Geprägt vom politischen Wandel der letzten Jahrzehnte ist hier eine Band entstanden, die etwas zu sagen hat und das sehr laut. „Feine Sahne Fischfilet“ um Jan „Monchi“ Gorkow ist heute eine der erfolgreichsten deutschen Punkbands und in den Augen des Staates „Vorpommerns gefährlichste Band“. Mit funkelnder Radikalität stellen sich Monchi, Olaf, Christoph, Kai, Köbi und Max gegen Nazis, Leerstand und Wendeverliererfrust. Bleiben oder Gehen, das ist für sie die wesentliche Frage. Lautstark, lebenshungrig und lustvoll singen sie von der Lücke im System, die ihre Heimat ist. In der Idylle Vorpommerns ist Jan Gorkow in den 90er Jahren direkt in die gesellschaftliche Leere hineingewachsen, die sich dort immer breiter machte. Der Schauspieler und gebürtige Mecklenburger Charly Hübner erzählt die Geschichte dieses jungen und wilden Lebens zwischen stürmischem Punk-Furor und energischem Lokalpatriotismus, zwischen Rock am Ring und wellenschlagender Wahlkampftour. (Max Ophüls Festival)
Beim DOK Leipzig, dem führendsten und größten deutschen Dokumentarfilmfestival, gleich mit vier Preisen ausgezeichnet, zeigt der Dokumentarfilm, wie sich der Sänger Jan „Monchi“ Gorkow und seine Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ gegen Rechtsradikalismus und Rassismus, aber auch gegen Abwanderung und Perspektivlosigkeit in ihrer Heimat Mecklenburg-Vorpommern zur Wehr setzen.

Szene aus "The Florida Project"
The Florida Project
Sean Baker, USA 2017, 111 Minuten
Themen: Armut, USA, soziale Ungleichheit, Freundschaft, Familie, Erziehung, Solidarität, Sucht/Suchtgefahren
Unterrichtsfächer: Englisch, Politik, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde, Geografie, Ethik, Deutsch, Kunst
FSK: ab 12 – empfohlen ab 14 Jahren
Freitag, 1. März 2019 | 10:00 Uhr
Als Walt Disney seinen Themenpark in den 60er Jahren plante hieß das Projekt noch „The Florida Project“. Einige Kilometer entfernt stehen noch heute die bonbonfarbenen Motels, einst für Besucher*innen erbaut dienen die zahlreichen maroden Anlagen heute als dauerhafter Wohnraum für Menschen in prekären Verhältnissen. Die sechsjährige Moonee lebt hier gemeinsam mit ihrer alleinerziehenden Mutter Haley, einer vorlauten 22-jährigen, die jeden Tag aufs Neue versucht die 38 Dollar für das Motelzimmer zusammenzubekommen, indem sie den Disneyland-Besuchern illegal Souvenirs und Parfum verkauft. Auch Moonee ist unbekümmert, dreist und hat ein ziemlich loses Mundwerk. Gemeinsam mit Ihren beiden Freunden verbringt sie die Tage mit ausgedehnten Streifzügen durch die Nachbarschaft, sie schnorren routiniert Geld für Eis und treiben allerlei Schabernack. Als sie sich eines Tages dabei selbst in Gefahr bringen realisiert die Mutter eines Freundes welch bedenklichen Einfluss das Mädchen auf ihr Kind hat und schaltet schließlich das Jugendamt ein.
Aus den Augen eines Kindes erzählt der Film vom vermeintlich tristen Unterschichtendasein der „hidden homeless“, offiziell nicht als obdachlos registrierten Menschen ohne festen Wohnsitz. (17 Ziele – Eine Zukunft)