Psychoanalyse und Film
Land des Honigs

Szene aus Land des Honigs
Anders als man nach dem Titel und Plakat vermuten würde, geht es in dieser mazedonischen Dokumentation nicht zentral um Bienen. Es geht deutlich mehr um die Menschen, präziser gesagt geht es hier um Hatidze, die in einer kleinen Steinhütte in den Bergen mit ihrer alten, bettlägerigen Mutter lebt. Sie ist Imkerin und weiß um die zu respektierenden Traditionen dieses Handwerkes. Der Einklang mit der Natur und die Ausgewogenheit bei der Honigernte sind elementar wichtig. Doch als eine neunköpfige Nomadenfamilie in der Nachbarschaft mit einer großen Viehherde einzieht, ändern sich die Dinge. Aus Geldnot und Überlebenskampf geborene Gier und Hast bringen das Gleichgewicht zum Kippen. Auch Haditze bleibt davon nicht unbetroffen.
Mal in beeindruckenden Landschaftspanoramen, mal ganz nah und ungeschönt fängt die Dokumentation das ärmliche, beinahe mittelalterliche Leben dieser Menschen in den Bergen ein. Kinder spielen im Matsch, alte Frauen sieben Honig, Männer trieben Vieh. Ein stark an den italienischen Neorealismus erinnernder Film, der humanistische Schönheit und harten Überlebenskampf gleichermaßen zu porträtieren weiß. Joris Coerdt
- Kino im Künstlerhaus Hannover
- Sophienstraße 2
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