Körper im Ausnahmezustand
Bühnen
TanzOFFensive 2019
Commedia Futura startet mit einem üppigen Festival ins neue Jahr.
Es geht um mehr als nur schönen Tanz, es geht um aufwühlendes Tanztheater, ganz nahe an unserer Gegenwart und ihren Verwerfungen. Und das ist unabhängig davon, ob diese ganz direkt zum Thema gemacht werden – wie dies in den Stücken von Patricia Carolin Mai oder Maura Morales der Fall ist – oder ob der Ansatz zunächst scheinbar formaler Natur ist wie in der Produktion von Cocoon Dance. Und unabhängig davon, ob gesellschaftliche Missstände direkt angegangen werden oder private Geschichten erzählt werden – wie von Antje Huber, Geraldine Chollet und Robert Steijn – und der Zuschauer schließlich selbst zum Akteur wird wie in Christian Weiss preisgekröntem Beitrag – es ist da, ist gegenwärtig.
Die TanzOFFensive 2019 macht deutlich, wie nahe zeitgenössische Choreograf*innen am Puls der Zeit sind und auf wie vielfältige Weise der Tanz eine kreative Auseinandersetzung und Antwort bieten kann, was uns im Leben bewegt – und das auf hohem künstlerischen Niveau.
In einer Workshop-Reihe bieten die Choreograf*innen und Tänzer*innen darüberhinaus einen praktischen, sozusagen unmittelbar-körperlichen Zugang zu ihrer Arbeit an und eröffnen Tanzbegeisterten die Möglichkeit, ihre eigenen tänzerischen Fähigkeiten zu erweitern. Das Angebot (in Zusammenarbeit mit dem TuT Hannover) ist für Schüler frei und es gibt erstmals auch einen Workshop für Kinder.
Neu ist auch die Filmreihe, mit der das Kino Lodderbast das Festival begleitet. Natürlich geht es auch hier um Tanz. Es geht aber auch um Themen, um die sich die Festival-Produktionen drehen, die filmisch weiter verfolgt und vertieft werden. Wiebke und Johannes Thomsen haben dazu ebenso spannungsreiche wie abgründige Filme ausgesucht.
Das Programm:
Filmisches Rahmenprogramm: Lodderbast in der Eisfabrik
Das Südstädter Programmkino Lodderbast ist Teil der diesjährigen TanzOFFensive und hat passend zum Motto des Festivals, Ausnahmezustand der Körper, ein umfangreiches Filmprogramm kuratiert, das in der Eisfabrik läuft:
Di, 5. Februar
18.30 Uhr: Black Swan (2010) | engl. OmU. Düsterer Ballett-Thriller von Darren Aronofsky.
20.45 Uhr: mother! (2017) | engl. OmU. Existenziellen Horror- und Psychothriller von Darren Aronofsky.
Di, 12. Februar
18.30 Uhr: Dancer in the Dark (2000) | engl. OmU. Dogma 95-Musical von Lars von Trier – mit Björk in der Hauptrolle.
21.00 Uhr: Antichrist (2009) | engl. OmU. Experimenteller Horrorfilm vom Lars von Trier.
Di, 19. Februar
18.30 Uhr: Pina - tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren (2011)| div. OmU. Dokumentation über die Wuppertaler Choreografielegende Pina Bausch.
20.45 Uhr: Jota - mehr als Flamenco (2016) | span. OmU. Dokumentation über die berühmte Flamenco-Tänzerin Sara Baras.
Di, 26. Februar
18.30 Uhr: Irreversible (2002) | franz. OmU. Rückwärts erzählter Vergewaltigungs-Skandalfilm von Gaspar Noé.
20.45 Uhr: Climax (2018) | div. OmU. Film von Gaspar Noé um eine Party, die in einem rauschhaften Tanz- und Drogenchaos endet.
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