Neubau

Baustart für das Stadtteilzentrum Stöcken

Nach dem Abriss des Freizeitheims Stöcken im Sommer des vergangenen Jahres haben Kulturdezernent Harald Härke und Bezirksbürgermeisterin Regine Bittorf am 14. Juni den offiziellen Baustart verkündet. Die Einweihung des neuen Stadtteilzentrums Stöcken ist für Herbst/Winter 2018 nach Fertigstellung aller Bauarbeiten und Einhaltung von Trocknungszeiten geplant.

Bezirksbürgermeisterin Regine Bittorf und Kulturdezernent Harald Härke auf der Baustelle des zukünftigen Stadtteilzentrums Stöcken.

Der Abbruch und Neubau des Freizeitheims wurde aufgrund des hohen Sanierungsbedarfes und der damit zusammenhängenden drohenden Schließung des Gebäudes erforderlich. Das neue Gebäude entsteht am gleichen Standort und wird laut Ratsbeschluss vom Mai diesen Jahres Stadtteilzentrum Stöcken heißen. Künftig können im neuen Haus die Stadtteilkultureinrichtung sowie die bisher dezentral im Stadtteil verteilten Einrichtungen des Vereins Soziales Netzwerk Stöcken e.V., Leckerhaus und Stadtteilladen unter einem Dach als neues kulturelles und soziales Zentrum zusammen arbeiten und wirken.

Finanzierung

Durch die Aufnahme dieses Projektes in das Bund-/Länderprogramm der Städtebauförderung Aktive Stadt- und Ortsteilzentren stehen insgesamt 5,85 Millionen Euro für den Neubau, für die Erneuerung des Stöckener Marktes und für die Erneuerung des Spielplatzes Hogrefestraße zur Verfügung. Die Fördermittel werden zu je ein Drittel von Bund, Land und Kommune bereitgestellt.

Architekturwettbewerb mit Bürgerbeteiligung

Dieses besondere Gebäude ist Ergebnis eines Architekturwettbewerbs, bei dem der Entwurf des Büros AllesWirdGut ZT aus Wien den ersten Preis gewann. Von Anfang an wurden die künftig Nutzeenden sowie die Stadtteilöffentlichkeit aktiv mit einbezogen. So tagte das Preisgericht unter anderem öffentlich. Alle Interessierten hatten die Möglichkeit, ihre Belange einzubringen. Auch bei der Umsetzung der Wettbewerbsideen sind die Nutzerinnen und Nutzer eingebunden. Die Stadtteilöffentlichkeit wird regelmäßig in den öffentlichen Sitzungen der Kommission Sanierung Stöcken und über Berichte in der Sanierungszeitung informiert. Schon jetzt sind die Menschen im Stadtteil aufgerufen, sich an der Befüllung der Zeitkapsel, die im September eingelassen wird, zu beteiligen.

Zeitplanung der Bauarbeiten

Zunächst wurde nach der Winterperiode mit der Baustelleneinrichtung und den vorbereitenden Erdarbeiten begonnen. Im Vorfeld wurde eine Rigole in den Boden eingebaut. Sie sorgt dafür, dass das vom Dach ablaufende Regenwasser, aufgefangen und nach und nach an den Boden im Sinne einer Regenwasserversickerung abgegeben wird. Die Fundamente sind fertiggestellt worden und der erste Teil der Bodenplatte wurde gegossen. Am 14. Juni war zu sehen, wie der zweite Teil der Bodenplatte aus Beton gegossen wurde. Im Anschluss werden die Außenwände des Gebäudes als massive mehrschalige Konstruktion hergestellt. Die Tragschicht der Umfassungswände bilden Betonstützen und ein umlaufender Betonringanker, der die Dachhöhen an der Fassade vermittelt. Die schrägen Decken des Daches werden als Stahlbetondecken ausgeführt. Die Dachform entspricht einer Kombination von trapezförmigen Pultdächern mit unterschiedlichen Neigungen. An den Hochpunkten jedes Daches befinden sich so genannte Laternen, die unter anderem zusätzliches Licht für das Gebäude bringen werden. Die Rohbauarbeiten mit der Erstellung der Bodenplatten, Wände, Decken und Dächer werden voraussichtlich bis Herbst 2017 andauern. Die Arbeiten an der Fassade sollen im Spätsommer beginnen. Dacheindeckung und Einbau von Fenstern und Außentüren werden im Herbst stattfinden. So kann im Winter innen weiter gearbeitet werden. Dann finden die Trockenbauarbeiten, Elektromontage, Heizungsbau, Einbau von Sanitär- und Lüftungsanlagen statt. Im Frühjahr 2018 folgen der Einbau der Böden, der Trockenbau, die Malerarbeiten sowie verschiedenste Feinarbeiten. Parallel zur Fertigstellung sollen auch die Außenanlagen, insbesondere der Vorplatz, gebaut werden. Die Einweihung des neuen Stadtteilzentrums Stöcken ist für Herbst/Winter 2018 nach Fertigstellung aller Bauarbeiten und Einhaltung von Trocknungszeiten geplant.

Gebäudebeschreibung

Die Besonderheit des Gebäudes ist sein unverwechselbares Erscheinungsbild mit großen, markant gefalteten Dächern und einer monolithischen Erscheinung. Das bedeutet, Außenwände und Dach wirken homogen/gleich. Die Fensteröffnungen werden mit sichtbaren Fertigteilbetonstürzen überspannt. Die Dachsteine werden mit der Fassade so abgestimmt, dass das Haus wie aus einem Guss wirkt. Die nach Süden ausgerichteten Dach-Laternen markieren nicht nur die Funktionsbereiche des Hauses, sondern dienen auch der natürlichen Belichtung sowie der Belüftung und Klimatisierung. Innerhalb dieser besonderen Kubatur werden die Gebäudenutzungen Stadtteilkultur, Leckerhaus und Stadtteilladen optimal angeordnet und miteinander kombiniert. Alle Funktionseinheiten werden vom Haupteingang und dem zentralen Foyer, das heißt vom Stöckener Markt aus, erschlossen. Herzstück ist der große Saal mit seiner Fensteröffnung nach Süden, zum grünen Spielplatz hin. Mobile Trennwände ermöglichen eine Unterteilbarkeit in drei separate Gruppenräume. Weitere Gruppenräume für die vielfältigen Angebote der Stadtteilkultur für alle Generationen liegen im Norden des Gebäudes. Zum Vorplatz hin orientiert sich der Stadtteilladen. Mit seinem großen Gruppenraum fungiert er als offener Treff mit verschiedenen nachbarschaftlichen und niedrigschwelligen Angeboten. Das Leckerhaus funktioniert als eine Kombination aus Mittagstisch, Hausaufgabenbetreuung und Elternarbeit relativ eigenständig im Gefüge. Es orientiert sich vor allem nach Süden zum Spielplatz.