Anton Krüger: Structural Defect

Das Projekt „Structural Defect“ befasst sich mit zweierlei Themen: Als Erstes geht es um fragile Behausungen, Provisorien und Improvisationen, wie sie in Schrebergärten zu finden sind. Fragen wie „Wie viel an Behausung braucht es, um darin zu leben?“ sind dabei an elementarer Stelle. Als Zweites wird anhand dieser Bauten und Provisorien das Verhältnis von Idee, Zeichnung und Konstruktion von fokussiert. Spannend ist dabei die oft skizzenhafte, spontane und zugleich prägnante Ausführung besagter Bauten. 

Gebaute Objekte

Im Projekt werden gartentypische Materialien, wie z.B. Holz, Gartenvlies, Dachpappe, Dachschindeln, etc. unter Einbezug (oder direkt entgegen) ihrer spezifischen Eigenschaften verarbeitet. Auch die Kontextverschiebung des Materials und die (Dys-)Funktionalität der Objekte werden im Projekt thematisiert. Die Objekte werden auf ihre zeichnerischen Eigenschaften untersucht. In spontaner Do-It-Yourself-Manier entstehen Frühbeetnachbildungen aus Holz und Gartenvlies, die zugleich Hausminiaturen sind. Weiterhin soll eine begehbare Installation im Sinne eines Unterstands, Geräteschuppens oder Gartenhäuschens realisiert werden, die ihrerseits als Ausstellungsfläche dient. 

Gezeichnete Räume

Im grafischen Teil der Arbeit entstehen Handzeichnungen mit verschiedenen Zeichenmedien. Auch hier wird die Idee einer in den Raum gestellten Zeichnung verfolgt. Die Leere zwischen den Linien/Stangen der Objekte ist ein weiterer Untersuchungsgegenstand im Projekt; ist die Auslassung in der Handzeichnung ebenso Informationsträger einer Zeichnung wie die gezeichnete Linie selbst. Die Idee vom Freistellen und Aufeinanderschichten der Linien von Handzeichnungen soll im Projekt weiterentwickelt werden. 

Eine Veranstaltung der Kunstschule NOA NOA in Kooperation mit dem Kulturverein Krawatte und dem Kunstverein Barsinghausen gefördert durch die Region Hannover.