Jahresüberblick

Das passiert 2018 im MAK

Geplante Ausstellungen und Veranstaltungen im Museum August Kestner für 2018.

Außenaufnahme des Museum August Kestner

Sonderausstellungen 2018

Bis 10.09.2018 | Sonderausstellung
Beziehungskiste. Über Kommunikation

Die Medien, mit denen Menschen kommunizieren, sind vielfältig. Sie variieren je nach Anlass und Absicht. Die Ausstellung stellt einige dieser Kommunikationsmedien vor, die über Jahrtausende hinweg in den unterschiedlichen Zivilisationen praktiziert wurden. Sie präsentiert dazu Objekte vom alten Ägypten, aus Griechenland und Rom, dem europäischen Mittelalter, Barock und 19. Jahrhundert bis zur Moderne.

In Anlehnung an den Ausstellungstitel zeigt ein erster Bereich Behältnisse, deren Gestaltung eine Beziehung zum Betrachter herstellt, indem sie Hinweise auf den Inhalt vermitteln.

Weitere Themenbereiche widmen sich der Sprache, Schrift und Bildern als Kommunikationsmedien.

Einen eigenen Bereich bilden die Bildmotive und Umschriften auf Münzen und Medaillen, dem ältesten Medium der Massenkommunikation.

Verlängert bis 24.06.2018 | Sonderausstellung
O Isis und Osiris. Freimauer und Ägypten

Aufgrund des 1731 veröffentlichten Romans des Abbé Jean Terrasson über Leben und Tod des ägyptischen Pharaos Sethos berief sich die Freimaurerei vom Beginn an auf „ägyptische Mysterien“. Ihre besondere Attraktivität war, dass in diese Mysterien Eingeweihte den Tod und die Nichtexistenz überwinden konnten. Ägypten ist deshalb bis in die Gegenwart omnipräsent in der internationalen Freimaurerei und auch ihren Unterformen (besonders die Rosenkreuzer); Freimaurer-Tempel wurden z.B. gern in ägyptischem Stil dekoriert. Die Ausstellung hat diese ägyptischen „Wurzeln“ der Freimaurerei zum Thema.

Die Öffentlichkeit weiß wenig über Freimaurerei, geschweige denn über ihre Verbindung

Wegen des großen Erfolges wird die Ausstellung bis zum 24. Juni 2018 verlängert. Dadurch wird auch das Begleitprogramm erweitert, das der Neuauflage des Ausstellungsflyers zu entnehmen ist. Hingewiesen sei auch auf die Neuinszenierung der Oper "Die Zauberlöte", die am 13. Januar 2018 in der Staatsoper Hannover Premiere hat.

18.10.2018 – 17.03.2019 | Sonderausstellung
OHNE TITEL. Das Kestner denkt sich neu

Im Museum August Kestner wird intensiv über eine zukünftige Neupräsentation der kostbaren Bestände nachgedacht. Thematisch vielfältig, wandelbar und die Kulturen vernetzend soll sie sein. In der interaktiven Sonderausstellung, die als Diskussionsplattform zu verstehen ist, werden erste Gestaltungsideen gezeigt.

Demonstriert wird in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung der äußerst breitgefächerten Sammlung. Beispielhafte Inszenierungen unter dem Thema "Licht" machen deutlich, wie künftig noch anschaulicher gesellschaftlich relevante Inhalte vermittelt werden können. Die Objekte werden somit "ins rechte Licht" gerückt und illustrieren Facetten einer spannenden Kulturgeschichte des Lichts.

Bereits seit der Gründung des Verbunds der Museen für Kulturgeschichte wurde das Thema der Neuausrichtung des Museum August Kestner auf die Agenda gesetzt – für das Publikum spürbar bei den großen kulturgeschichtlichen Wechselausstellungen. Diese werden nicht mehr beengt im Erdgeschoss präsentiert, sondern seitdem in den repräsentativen Räumen des Obergeschosses.

Der Fokus liegt nun auf einer generellen räumlichen und zugleich thematischen Neukonzeption. Diese geht einher mit der längst notwendigen brandschutz- und klimatechnischen Ertüchtigung des Hauses. Die umfangreichen Baumaßnahmen beginnen voraussichtlich 2020. Im Kontext der Bewerbung zur Kulturhauptstadt will das Museum einen wichtigen Akzent in der Hannoverschen Kulturlandschaft setzen.

06.12.2018 – 16.06.2019 | Sonderausstellung
Spuren der NS-Verfolgung. Provenienzforschung in den kulturhistorischen Sammlungen der Landeshauptstadt Hannover

In der Washingtoner Erklärung vom Dezember 1998 verpflichtete sich die Bundesrepublik Deutschland dazu, während der NS-Herrschaft beschlagnahmte Kulturgüter zu identifizieren, deren Vorkriegseigentümer und Erben ausfindig zu machen und mit ihnen "eine gerechte und faire Lösung zu finden". Seit 2008 erforscht die Landeshauptstadt Hannover in diesem Sinne systematisch die Provenienzen des städtischen Kulturgutes.

Anlässlich des zwanzigsten Jahrestages der Washingtoner Erklärung werden ab 6. Dezember 2018 erstmals die bisherigen Ergebnisse und aktuellen Probleme der Provenienzforschung im Museum August Kestner, im Historischen Museum am Hohen Ufer, im Stadtarchiv und in der Stadtbibliothek der Öffentlichkeit in einer Sonderausstellung und in einem wissenschaftlichen Begleitband präsentiert.

Im Zentrum der Sonderausstellung stehen Objekte aus dem Besitz zweier jüdischer Opfer des NS-Regimes: die Goldmünzen des Arztes aus Großburgwedel Dr. med. Albert David und der Rokoko-Schrank der Hannoveraner Fabrikantentochter Klara Berliner. Weitere Schwerpunkte sind antike Kulturgüter, Kunstgewerbe-Objekte, Münzen, Bücher und Autographen, die ab 1933 erworben wurden und die aus dem Besitz fast aller Opfergruppen des NS-Regimes stammen: Sozialdemokraten, Kommunisten, Zeugen Jehovas, Freimaurer und Juden.

Die Ausstellung erzählt die Verfolgungsgeschichte dieser NS-Opfer und stellt die komplizierten Wege dar, auf denen diese Objekte in den Besitz der Landeshauptstadt Hannover gelangten. Außerdem werden die schwierigen Bemühungen der Provenienzforschung geschildert, berechtigte und ungerechtfertigte Erbansprüche voneinander zu unterscheiden und die heute in aller Welt verstreuten Erben dieser Verfolgten des NS-Regimes ausfindig zu machen.

19.07.2018 – 28.10.2018 | Sonderausstellung
Von Krösus bis Karl – Weltgeschichte in Münzen

Die 100.000 Objekte umfassende Münzen- und Medaillensammlung des Museum August Kestner ist ein kaum zu überblickender Schatz an Weltgeschichte(n). Allein eine historische Münze kann im Kleinformat umfassend Auskunft geben über ihre Entstehungszeit. Genau das ist das Ziel unserer seit April 2015 laufenden Präsentationsreihe "Die Jahrhundertmünze". Sie konzentriert sich – alle drei Monate wechselnd – immer auf eine Münze und beleuchtet ihren historischen Hintergrund.

Nach vierzehn Jahrhunderten Münzgeschichte sind wir mittlerweile im 8. Jahrhundert nach Chr. und bei Karl dem Großen angekommen. Somit haben wir die erste Hälfte der Münzgeschichte seit dem 6. Jh. v. Chr. bis in unsere heutige Zeit durchlaufen. Das ist der Anlass, all unsere bisherigen Jahrhundertmünzen ab 18. Juli 2018 erneut zu zeigen und so Weltgeschichte(n) anhand von Münzen zu erzählen.

Begleitprogramm zur Sonderausstellung "Beziehungskiste. Über Kommunikation"

26.10.2017 bis 19.08.2018 | Schule und Museum
Babel im Museum

Ein medienpädagogisches Halbtagsprojekt. In Anlehnung an die Geschichte des Turmbaus zu Babel sind die Schüler/innen mit all ihren Sprachkompetenzen gefordert. Welche Sprachen sprechen sie? Welche möchten sie lernen? Was bedeutet ihnen Sprache?

Bei einem Streifzug durch die Ausstellung mit pädagogisch-wissenschaftlicher Begleitung erkunden die Teilnehmenden Möglichkeiten einer Kommunikation mit den Objekten. Welche Ausstellungsstücke sprechen uns an, welche bleiben mysteriös? Das Erfahrene wird in Gruppen mittels Tablets zu Audioaufnahmen umgesetzt. Aus den Ergebnissen des 4-stündigen Projekts entsteht mit der Zeit ein Beitrag für den Multimediaguide des Museums.

Dauer: 4 Stunden, auch für Sprachlernklassen
Für dieses Projekt hat das Museum August Kestner den Förderpreis für Museumspädagogik der VGH-Stiftung erhalten.

23.01.2018 und 13.03.2018, jeweils 16:30 Uhr
Führungen in lateinischer Sprache durch die Ausstellung
Leitung: Eltje Böttcher, Latinistin, Museumseintritt

Freitag, 26.01.2017, 19:00 – 21:00 Uhr
PechaKucha Night Vol. 2 Hannover - All about communication
PechaKucha ist ein besonderes Vortragsformat aus Japan, das kreative Menschen mit frischen, kreativen Ideen zusammenbringt. Ein Thema wird kurz und knackig mithilfe von 20 Folien übermittelt, die jeweils 20 Sekunden eingeblendet werden. Eintritt frei

Mittwoch, 07.02.2018, 18:30 Uhr
Vortrag | AgitProp-Zettel oder Boulevardblatt?
Illustrierte Einblattdrucke als Massenmedium der Frühen Neuzeit
Prof. Dr. Thomas Schwark, Museen für Kulturgeschichte

Sonntag, 18.02.2018, 11:00 – 17:00 Uhr
Kinderfest | Geheime Zeichen - fantastische Bilder: Wie Ägypter und Römer kommunizierten
Ein buntes Fest mit viel Programm und "echten" Ägyptern und Römern - rund um Hieroglyphen, geheimnisvollen Zeichen und Emojis. Seltsame Schriften entziffern, eigene Schriften erfinden – und viele weitere Mitmachaktionen.

Reihe: Im Dialog
Donnerstag, 22.02.2018, 18:00 – 20:00 Uhr
Speakers Club zu Gast im MAK
Die größte Angst vieler Menschen ist es, vor anderen zu sprechen. Dabei ist gerade das eine gute Grundlage für sämtliche Beziehungskisten. Die "Hannover Speakers" stellen sich dieser Angst und helfen Menschen dabei, sie zu überwinden.

Freitag, 02.03.2018
Beziehungskisten-Rennen
Der Poetry Slam rund um das Thema "Beziehung, Verstehen und zwischenmenschliche Stolpersteine" Dichterschlacht mit fünf Poeten/innen und den Moderatoren Henning Chadde und Jörg Smotlacha.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit "Macht Worte!" – der hannoversche Poetry Slam, www.macht-worte.com
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr, Eintritt: VVK: 8,00 €, AK: 11,00 €, erm.: 8,00 €

Donnerstag, 08.03.2018, 18.00 – 20.00 Uhr
Instawalk
Das Museumsteam lädt zu einem Instawalk durch die Ausstellung ein - einer Führung mit Smartphone. Während der Führung können Fotos gemacht und bei Instagram und in anderen sozialen Netzwerken gepostet werden. Ein kommunikativer Austausch gehört dazu.
Mit Julia Klyscz, MA.

Mittwoch, 21.3.2018, 18:30 Uhr
Vortrag | Emojis – digitale Hieroglyphen
Heute sind Smileys und ihre Weiterentwicklung, die Emojis, fester Bestandteil der digitalen Schriftsprache und inzwischen beliebter Forschungsgegenstand für Linguisten. Haluka Maier-Borst (Wissenschaftsjournalist/Science Writer) spricht über die aktuelle Emoji-Forschung.

Sonntag, 13.05.2018
Internationaler Museumstag
Eintritt frei

Projekt des Museum August Kestner 2018

Brot – schon immer für alle!?

Getreide war und ist ein Grundnahrungsmittel in fast allen Kulturen dieser Welt. Die Herstellung von Brot spiegelt zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Kulturen nicht nur die erreichte Epoche, definiert durch bestimmte Kulturtechniken wider. Auch anhand der Besitzverhältnisse, des Grades der Ausdifferenzierung von Arbeitsprozessen und der gesellschaftlichen Organisation von Getreideanbau, Distribution, Kooperation und Handel lässt sich eine Kultur gut charakterisieren.

Die Sammlungen des Museums August Kestner bieten die außergewöhnliche Chance, längsschnittartig dieses Thema zu untersuchen und damit besonders für junge Menschen erfahrbar zu machen, dass durch die Beschäftigung mit historischen Grundlagen aktuelle Entwicklungen zu verstehen und einzuordnen sind.

Durch die Kooperation mit der VHS können die Teilnehmer/innen die sinnlichen Aspekte der Brotherstellung erfahren und beim gemeinsamen Genuss des selbstgebackenen Brots den verschiedenen Riten und Bräuchen nachzuspüren, die schon von alters her in unterschiedlichen Kulturen mit dem Teilen von Brot verbunden waren.

Weitere Veranstaltungen im Museum August Kestner 2018

Samstag, 09.06.2018
Nacht der Museen

Herbst 2018
Jahresausstellung der AKH (Arbeitsgruppe Kunst Handwerk Design Hannover)
im Museum August Kestner

Seit 2015 präsentiert die AKH ihre Jahresschau mit großem Erfolg im Museum August Kestner. Insgesamt zeigen 40 Aussteller aus ganz Deutschland ihre neuesten Arbeiten aus den Werkbereichen Schmuck, Textil, Holz, Keramik, Papier und Metall.

Mit seinem Sammlungsbereich Kunsthandwerk und Design bietet das Museum einen idealen Rahmen für die Veranstaltung

Sonstiges aus dem Museum August Kestner

Objekte auf Reisen
Römische Reliefplatte mit missverstandenen ägyptischen Hieroglyphen

Das Fragment stammt wohl aus dem Architekurschmuck des Isis- und Serapis-Tempels in Rom und zeigt einen Ägypter, der eine Theatermaske trägt und von missverstandenen ägyptischen Hieroglyphen umrahmt ist. Es gibt weltweit nur noch zwei weitere Exemplare davon (British Museum, London / Louvre, Paris), die aber weitaus schlechter erhalten sind!

Das Objekt geht vom 27. März bis 9. September 2018 als einzige Leihgabe aus Hannover an das THE J. PAUL GETTY MUSEUM, Los Angeles / U.S.A. in die Sonderausstellung 2Beyond the Nile: Egypt and the Classical World2 (Jenseits des Nils: Ägypten und die Klassische Welt).

Beteiligung am internationalen Forschungsprojekt
The Bronces of Lorestan. Interdisciplinary Research Project

Das Museum August Kestner wird Kooperationspartner eines international besetzten Forschungsprojektes. Mit seinen Beständen der sogenannten Luristan-Bronzen wird es zum Erkenntnisgewinn einer bisher wenig beachteten und vor allem archäologisch bearbeiteten Objektgattung, die einer nahezu unerforschten Kultur angehört, beitragen. Vornehmlich wird es darum gehen, verbindliche Aussagen zur Herstellungstechnik und Echtheit dieser Objekte zu treffen.