Gartenregion - "Viel Arbeit im Garten"

Förderung für den Hermannshof in Völksen

Region Hannover beteiligt sich an einem Parkpflegekonzept

Der Hermannshof, Völksen

Zuschuss für Pflege- und Maßnahmenkonzept

Kronenpflege für Altbäume, Entfernung von Wildgehölzen oder Neupflanzungen auf der Streuobstwiese: In der historischen Gartenanlage des Hermannshofs in Völksen gibt es einiges zu tun. Wesentliche Teile des Parks mit seinem fast hundertjährigen Baumbestand konnten in der Vergangenheit wegen knapper Mittel nur eingeschränkt unterhalten werden. Ein Pflege- und Maßnahmenkonzept soll nun helfen, die Grünanlage langfristig zu erhalten. Die Region Hannover bezuschusst die Erarbeitung des Planwerks mit 9.000 Euro. "Grünes Licht" gab es dafür heute im Ausschuss für Regionalplanung, Naherholung, Metropolregion und Europaangelegenheiten.

Dauerhafte, fachlich fundierte Pflege notwendig

Das Ensemble aus Park und Gebäuden spiegelt den Geist der 1920er Jahre wider. Es gilt als Zeitzeugnis eines bürgerlichen Landsitzes des ausgehenden Kaiserreiches. Mit seiner individuellen Gestaltungssprache hat es einen hohen Aussagewert zum kulturellen und sozialen Selbstverständnis des städtischen Bürgertums. Ohne eine dauerhafte fachlich fundierte Pflege droht der Gartenanlage allerdings ein zunehmender Verlust an prägenden Elementen, auch auf Grund natürlicher Sukzession. Der Trägerverein Kunst und Begegnung Hermannshof des 2007 zum niedersächsischen Kulturdenkmal erklärten Hermannshof will deshalb auf Grundlage abgestimmter Nutzungs- und Pflegeziele ein denkmalgerechtes und zugleich praxistaugliches Maßnahmenkonzept erarbeiten lassen. Voraussichtliche Gesamtkosten: 18.000 Euro

Öffentlich zugänglich und gut erreichbar

Der Hermannshof ist einer der ausgewählten „Grünen Orte“ der Gartenregion Hannover. Die Parkanlage ist öffentlich zugänglich und Spielort für spartenübergreifende Kulturveranstaltungen. Sie ist über das regionale Freizeitradwegenetz der FAHRADREGION sehr gut zu erreichen. Auch die S-Bahn macht in Völksen Station.

Zur Geschichte

Im Jahr 1920 wurde der Hermannshof in Völksen als Familien-Sommersitz des Unternehmers Hermann Rexhausen aus Hannover eingeweiht. Auf einem mehr als 5 Hektar großen aufgelassenen Kalksteinbruch am Ostrand des Dorfes Völksen entstand in fünfjähriger Bauzeit ein topographisch abwechslungsreiches Landschaftsensemble aus Gartenkunst- und Nutzlandschaft. Maßgeblich an der Gestaltung beteiligt war der Bildhauer und Architekt Bernhard Hoetger aus Worpswede. Seit 1911 war Hoetger Professor und leitender Meister an der Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt. Er begriff Häuser und Park als eine Einheit und schuf in Völksen Gartenräume, die mit ihren Staffelungen, Hecken, mit ihrer Geometrie und Formgebung die Innenräume gewissermaßen logisch im Außenraum fortsetzten. Eiben, Rosskastanien, Scheinzypressen und Säulenpappeln strukturieren das Gelände.

(Veröffentlicht: 30. Oktober 2018)