Überraschung mit "Heidelbären"

Eisbärin Nana feiert zweiten Geburtstag

Mit einer großen Zwei aus Eis wurde Eisbär-Mädchen Nana heute im Erlebnis-Zoo Hannover überrascht. Das eiskalte Geburtstagsgeschenk war mit Heidelbeersaft dunkelrot eingefärbt und schmeckte offensichtlich gut.

Nana und ihre Mutter Milana mit der Geburtstags-Eis-Zwei.

Nana zeigte sich nach eingehender Geschmacksprobe als „Heidelbär“ mit rosa Zunge (die sonst blau ist) und roten Flecken im weißen Fell. Als Nana am 20. November 2019 geboren wurde, war sie gerade mal so groß wie ein Meerschweinchen und wog ungefähr 500 Gramm. Heute ist Nana schon fast so groß wie ihre Mutter Milana und wiegt 200 Kilo. "Nana hat sich wirklich bestens entwickelt", so Tierpfleger Benedikt Knüppe, der das Eisbär-Jungtier von Anfang an betreut hat. "Sie ist ein echtes Charaktertier und überrascht uns täglich aufs Neue!" Für die "heidelbärige" Überraschung haben sich übrigens die Zoo-Handwerker so richtig ins Zeug gelegt, damit das Geschenk dem Jungtier mit seinen Bärenkräften auch standhält. Sie haben eigens eine Form für die Zwei gezimmert, mit Wasser gefüllt und vor dem Einfrieren mit 18 Liter Heidelbeersaft eingefärbt. Den Eisberg, auf dem die etwa 40 Kilo schwere Zwei ruhte, hat das Eisstadion am Pferdeturm zur Verfügung gestellt – bärenstarke Nachbarschaftshilfe.

Freches Mädel

Den Werdegang vom hilflosen Säugling bis zum recht frechen Jungtier hat das Zoo-Team in unzähligen Fotos und Videos festgehalten. "Man hat schon bei der Erstuntersuchung nach drei Monaten gesehen, dass die kleine Maus ordentlich Krallen zeigt", erinnert sich Knüppe. Ein richtiger Wirbelwind. Und kaum hatte die Kleine die Wurfhöhle verlassen, um auf der großen Anlage in Yukon Bay zu toben, hatte sie einen ersten Spitzennamen: "Gärtnerschreck". Kein Strauch, keine Grassode war vor Nana sicher. 

Tolles Team

Mutter Milana sorgte fürsorglich für ihr erstes Jungtier – auch wenn es ihr noch so oft in die Ohren biss und öfter spielen wollte, als es ihr lieb war. Sie überwachte anfangs jeden Schritt und ließ niemanden zu nahe kommen. Und noch immer sind Nana und Milana ein tolles Team, spielen zusammen, rangeln um die tollsten Spielzeuge – zum Beispiel um das zweite Geburtstagsgeschenk: Eine große Tonne mit mächtig Auftrieb im Wasser. Das enge Mutter-Tochter-Verhältnis wird sich jedoch zwangsläufig ändern. In der Arktis vertreiben Eisbärenmütter ihre Jungtiere mit etwa zwei bis zweieinhalb Jahren. Der Nachwuchs muss dann eigene Wege gehen. Wann dieser Zeitpunkt im geschützten Lebensraum "Zoo" eintritt, kann nicht vorhergesagt werden. Wenn Milana irgendwann entscheidet, wieder alleine sein zu wollen, wird über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) entschieden, in welchen Zoo Nana ziehen wird. Zurzeit gibt es zwar noch keine Anzeichen, dass Milana sich von ihrer Tochter trennen möchte – aber der Punkt wird kommen. "Das ist ein ganz normaler Abnabelungsprozess, der irgendwann vollzogen wird", erklärt Zoo-Kurator Fabian Krause.