150 Jahre Zoo

Backstage im Zoo Hannover

Ein Scout erklärte die Abläufe im Flusspferdstall.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 150-jährigen Jubiläum öffnete der Erlebnis-Zoo Hannover am 26. Mai seine Pforten zu einem Blick hinter die Kulissen. An 25 Stationen erfuhren die Besucher, welche Arbeitsbereiche es im Zoo gibt und welche aufwändige Technik für den Alltag in einem Tierpark benötigt wird.

Wohin führt eigentlich die Treppe neben dem Flusspferdhaus, wie sieht es in der Zoo-Werkstatt aus, wo wird die Gastronomie Herr über Teller und Tassen, wenn 10.000 Gäste im Park sind, wie ist ein Elefantenstall aufgebaut, wo wird das Futter für die Tiere gelagert? Beim großen Zoo-Backstage-Tag stellte das Team des Erlebnis-Zoos an insgesamt 25 Stationen vor, welche Arbeitsbereiche es im Erlebnis-Zoo gibt und welche aufwändige Technik für den Zoo-Alltag benötigt wird.

Das Herz des Sambesi blubbert und zischt

Die Besucher über dem Flusspferd-Innenbecken, von dem aus Kiboko und Co. ihre Nahrung erhalten.

Tief unter dem Stall  der Flusspferde zum Beispiel verbirgt sich die Wasseraufbereitungsanlage für die Themenwelt Sambesi. Es blubbert und zischt in riesige Kesseln und Rohren. Hier unten wird dafür gesorgt, dass die Flusspferde in klarem Wasser spazieren und durch die großen Panoramascheiben gut zu sehen sind (wobei deutlich wird, dass sie nicht schwimmen, sondern sich vom Boden abstoßen). Pro Stunde werden 500 Kubikmeter Wasser gereinigt. Die mechanische Grobreinigung, erfuhren die Besucher, erfolgt über eine Siebtrommelanlage. Danach durchläuft das Wasser eine Mehrschicht-Kies-Filteranlage. Eine Ozonanlage dient zur Desinfektion und Algenbekämpfung. Das gereinigte Wasser wird wieder in die Becken eingespeist und entsprechend der benötigten Temperatur auf 18-20 Grad erwärmt.  

Unternehmen Zoo

Auf dem Wirtschaftshof wurde die gesamte Maschinenflotte der Gärtnerei von Kettenbagger über Radlader, Minibagger bis zur Hebebühne nebst den vielfältigen Aufgaben der Abteilung vorgestellt, die von Gehege-Umbau und -Neubau, Baumkontrolle, Wege- und Tiefbau, Neupflanzungen und Gartenpflege bis hin zu Reinigungsarbeiten, Winterdienst, Thematisierung und Unterstützung bei  Tiertransporten reicht. Ein Blick in die Zoo-Werkstatt zeigte, dass die  Techniker, Schlosser und Elektriker des Erlebnis-Zoo vom defekten Zaun bis zur kaputten Kaffeemaschine alles reparieren. Ob eine UV-Lampe bei den Faultiere nicht funktioniert oder defekte Endlagenschalter eine  Wasserpumpe stilllegen – Team Technik richtet es. In der Yukon Market Hall bekamen die Gäste einen Einblick in den Backgroundbereich eines gastronomischen Betriebes. Was ist ein Kühllager, wie viel fasst eine große gewerbliche Spülanlage, wie sieht die Vorbereitungsküche aus? Ausführlich schilderten die Mitarbeiter in der Yukon Market Hall und im Gasthaus Meyer alle Arbeitsabläufe und verrieten Daten und Fakten zur gesamten Zoo-Gastronomie.

Eisbären, Ketchup und andere Insider

Auch in der Spülküche der Yukon Market Hall gab es einiges zu berichten.

Bei den spannenden Führungen hinter die Kulissen verrieten die Scouts, was ein zoologischer "Koffer" im Gegensatz zu einem "Vorgehege" ist, dass sich die Größe der Boxen in den Stallungen durch Schiebeanlagen verändern lässt, warum Stall-Heizungen oft weit oben angebracht sind, wo der Gang für die Flusspferde zum Außengehege ist und wie die massiven Tore bewegt werden, wie viele Kühlräume es im Futtermagazin für Obst und Fleisch gibt und wo der Futtermeister die köstlichen Torten für die Tiergeburtstage kreiert, warum Sirup, Ketchup und Lebertran in der Küche der Eisbären stehen und wieso der Boden im Elefantenstall besonders weich ist.

331 Mitarbeiter im Einsatz

Die Besucher konnten Blicke in die Futterküche im Urwaldhaus, das Schlafzimmer der Wombat, die Stallungen von Nashörnern, Flusspferden, Bisons, Straußen, Hulman-Languren, Elefanten und Kängurus werfen und sich nicht zuletzt ausgiebig über alle Berufe und Ausbildungsplatzangebote im Erlebnis-Zoo informieren. Insgesamt sorgen nämlich 331 Mitarbeiter (w/m, umgerechnet auf Vollzeitstellen) in den Arbeitsfeldern Zoologie, Technik, Gastronomie, Marketing, Merchandising, Vertrieb, Verwaltung für  den rundum gelungenen Zoo-Tag.  Es gibt weibliche und männliche Köche, Kassierer, Verkäufer, Tierpfleger, Biologen und Zoologen, Tierärzte, Juristen, Diplom-Betriebswirte, Servicekräfte, Reinigungsspezialisten, Restaurantfachkräfte, Gärtner, Architekten, Elektriker, die sich alle um das Wohl von den rund 2.000 tierischen Kollegen von A wie Ameise bis Z wie Zebra und das Wohl der über 1,3 Millionen Besucher jährlich kümmern. Wer selbst ein Teil davon werden möchte, findet weitere Informationen auf der Internetseits des Zoos.

(Veröffentlicht: 27. Mai 2015)