Artenschutz

Name für Eisbärin gesucht

Irgendwo mitten in der zugefrorenen Hudson Bay ist die "Zoo-Hannover-Eisbärin" unterwegs. So heißt sie nicht etwa, weil sie mal in Hannover im Zoo gelebt hat, sondern weil der Erlebnis-Zoo mit Spenden dafür gesorgt hat, dass das Eisbärenweibchen einen Peilsender bekommen hat und erforscht werden kann. Nun soll das Tier einen richtigen Namen bekommen. Der Zoo nimmt Vorschläge über seine Social-Media-Kanäle entgegen.

Tierpflegerin Melanie Ehlermann und Artenschützerin Alysa McCall suchen einen Namen für eine Eisbärin, dieim Freilandin der Hudson Bay lebt.

Der Erlebnis-Zoo übernimmt mit regelmäßigen Spenden die Kosten für das "Besendern" und Erforschen eines Eisbärenweibchens. Zurzeit ist das circa 18 Jahre alte Weibchen mit der Nummer "X19735" mitten in der zugefrorenen Hudson Bay unterwegs. "Mit dem Bear-Tracker können unsere Besucher auf dem Bildschirm zu Hause und unterwegs den Weg der Zoo Hannover-Eisbärin verfolgen", freut sich Zoo-Artenschutzreferentin Kathrin Röper. 'Zoo-Hannover-Eisbärin' oder 'X19735' klingt dann aber auf Dauer doch etwas kompliziert. "Deswegen rufen wir unsere Eisbären-Fans auf, über die Facebook- und Instagram-Seiten des Erlebnis-Zoos Namensvorschläge einzureichen", erklärt Röper. Den Namen wählt dann eine Jury aus und stellt ihn am 27. Februar, dem Tag des Eisbären, vor. 

Das Eisbärenweibchen trägt ein Sendehalsband.

Den Bären auf der Spur

Die Organisation Polar Bears International ist im Norden Kanadas den weißen Riesen genau auf der Spur. Ein Team aus renommierten Wissenschaftlern erforscht das größte Landraubtier der Welt. Weibliche Tiere werden beim sogenannten "Bear Tracker"-Projekt mit Peilsender-Halsbändern ausgestattet. Dank der modernen Technik können die Wissenschaftler so nachverfolgen, bis wohin sich das Verbreitungsgebiet der Bärinnen erstreckt, wie die Wanderrouten verlaufen und wo die Weibchen ihren Nachwuchs bekommen.

Mittels der Daten kann das Team der Artenschützer herausfinden, wo notwendige Schutzzonen errichtet werden sollen. Denn das Eis schmilzt den arktischen Tieren buchstäblich unter den Pfoten weg und nimmt ihnen ihre Lebensgrundlage: die Jagdmöglichkeit auf fettreiche Robben an deren Atemlöchern im Packeis. Die Eisbären weichen immer öfter zur Nahrungssuche auf das Festland aus. Mensch-Tier-Konflikte sind die Folge, die durch Schutzzonen verhindert werden sollen.

Auf der Roten Liste

Eisbären stehen als "gefährdet" auf der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion IUCN. Der Erlebnis-Zoo setzt sich schon lange für den Schutz und Erhalt der Eisbären in ihrem natürlichen Lebensraum ein. Zoo-Besucher können auch selbst mit einem Artenschutz-Euro beim Kauf einer Eintrittskarte spenden. 

Eine Spende für den Schutz der Eisbären: Artenschutz-Referentin Kathrin Röper mit Alysa McCall von Polar Bears International

Spende für den Artenschutz

Die Zoobesucher, die im Januar an Führungen in der Eisbärenanlage im Erlebnis-Zoo teilgenommen haben, haben damit für den Schutz der Eisbären in freier Wildbahn gespendet. Die Besucher erkundeten die Außenanlage der Eisbären Nanuq, Milana und Sprinter im Hafen von Yukon Bay und zahlten eine Teilnahmegebühr, die nun gespendet wird: Das Zoo-Team konnte am 4. Februar einen Spendenscheck in Höhe von 1.800 Euro an Alysa McCall von der kanadischen Artenschutzorganisation Polar Bears International überreichen. Alysa McCall, die auf ihrer Deutschlandreise das Zoo-Team in Hannover und die Eisbären in Yukon Bay besuchte, freut sich sehr über die Unterstützung: "Wir möchten uns herzlich bei den Zoo-Besuchern bedanken, die mit ihrer Spende unsere Arbeit in der Arktis unterstützen. Es ist uns wichtig, unsere gewonnenen Informationen über Eisbären und den großen Einfluss des Klimawandels auf ihr Leben mit den Menschen zu teilen und wir sind froh, dass uns Zoos weltweit dabei helfen." Der Erlebnis-Zoo unterstützt die Organisation Polar Bears International bereits seit vielen Jahren finanziell bei ihrer Arbeit im ewigen Eis, das Leben der Eisbären zu erforschen, um Schutzzonen für die weißen Riesen zu errichten.

(Veröffentlicht am 4. Februar 2019)