Artenschutz

Zoo Hannover erhält Fördergeld für Drills

Artenschutzreferentin Kathrin Roeper, Peggy Motsch vom Limbe Wildife Centre, Kathrin Paulsen von Rettet den Drill und Zoologischer Leiter Klaus Brunsing

Sie sind eine der am stärksten bedrohten Primaten-Arten: die Drills. 10.000 Dollar bekommt der Erlebnis-Zoo Hannover nun von der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA), um ein Artenschutzprojekt für die Affen in Kamerun zu unterstützen.

Die Drills sind eine der am stärksten bedrohten Primaten-Arten.

Die Drills sind die "vergessenen Affen Afrikas". Jährlich unterstützt der Erlebnis-Zoo Hannover den Verein "Rettet den Drill" finanziell und trägt so zur Artenschutzarbeit in Nigeria und Kamerun bei, den letzten Verbreitungsgebieten der Affen. In seiner neuen Themenwelt "Afi Mountain" informiert der Zoo über die Bedrohung und den Schutz der Tiere.

10.000 Dollar für die Drills

Jetzt gibt es weitere, gute Nachrichten für den Drill: Der Erlebnis-Zoo erhält 10.000 Dollar Fördergeld von der WAZA für ein neues Artenschutzprojekt des Limbe Wildlife Centres in Kamerun. Das Wildlife Centre, das sowohl Auffangstation für verletzte und verwaiste Affen als auch Bildungszentrum für die Bevölkerung ist, will den "Family Nature Club" ins Leben rufen, um ehemalige Wilderer-Familien aus Batoke (Kamerun) dafür zu gewinnen, sich aktiv im Artenschutz zu engagieren.

Artenschutz durch Bildung

Im Rahmen des "Family Nature Club" soll ehemaligen Wilderer-Familien Wissen über Umweltschutz, Ökosysteme, Tier- und Pflanzenarten vermittelt werden. Es geht um Recycling, die Vermeidung von Plastikmüll und insbesondere um das Thema Artenschutz. Außerdem sollen die Familien bei einem  Bau-Projekt maßgeblich mitarbeiten: Am Rand des Mount Cameroon Nationalparks sollen neue Tieranlagen entstehen, in denen Affen auf eine Wiederauswilderung vorbereitet werden können. Die ehemaligen Wilderer-Familien können durch das Projekt dabei helfen, die stark zurückgegangenen Populationen einiger Primaten-Arten wieder zu erhöhen und Tiere im Freiland anzusiedeln.

Das Limbe Wildlife Centre arbeitet, auch mit der Unterstützung des Erlebnis-Zoo Hannover, bereits seit über zehn Jahren mit Wilderer-Familien in Kamerun, bietet ihnen neue Arbeitsplätze im Artenschutz und führt sie so heraus aus der Wilderei. Mit dem "Family Nature Club" soll nun die Gemeinde Batokes in eine Naturschutz-Gemeinde verwandelt werden. Über die finanzielle Unterstützung aus Hannover durch die WAZA zeigt sich das Team aus Kamerun überglücklich: "Mit dem Geld der WAZA können wir unsere Artenschutzbotschaft zu den Familien transportieren und sie dabei unterstützen, sich mehr für die Wildnis und die Tiere Kameruns einzusetzen. Die Kinder dieser Gemeinde sind die Zukunft des Artenschutzes", so Peggy Motsch, Managerin des Limbe Wildlife Centres bei ihrem Besuch im Erlebnis-Zoo: "Danke, Zoo Hannover!"

Limbe Wildlife Centre

Das Limbe Wildlife Centre liegt im Südwesten Kameruns in der Region von Mount Cameroon, einem Nationalpark, in dem unter anderem die bedrohten Drills und Schimpansen leben. Ungefähr 50.000 Menschen, vorrangig Kameruner aber auch internationale Gäste, besuchen das Limbe Wildlife Centre pro Jahr und lernen hier über Artenschutz und Biodiversität sowie deren Bedeutung. Mit Hilfe von kulturellen Aktivitäten sollen die Themen Arten- sowie Umweltschutz in den sozialen Kontext gerückt und die Bewohner ermutigt werden, sich für ihr ökologisches Erbe aktiv einzusetzen.

WAZA

WAZA ist der internationale Dachverband der Zoos und Aquarien mit mehr als 300 Mitgliedern weltweit. Erklärtes Hauptziel des Verbandes ist die gemeinsame Förderung des globalen Artenschutzes. Die WAZA unterstützt mit Fördergeldern verschiedene Artenschutzprojekte ihrer Mitgliederzoos. Durch ein Bewerbungsverfahren werden jedes Jahr Projekte ausgewählt, die eine finanzielle Förderung bekommen.

Langjährige Unterstützung für die Drills

Bereits seit über 30 Jahren hält der Erlebnis-Zoo Hannover Drills und setzt sich seit der Gründung des Vereins "Rettet den Drill e.V." für den Schutz dieser Affenart ein. Seit Beginn besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Artenschutzstationen in Nigeria und Kamerun. Gelder vom beliebten Zoo-Run sowie vom 2018 eingeführten Artenschutz-Euro unterstützen die Arbeit der Schutzstationen dort zusätzlich.