Lebensraum Steilwand

BEMBIDION FLUVIATILE (Größe: 5,5 mm)
sein Name ist Programm
Abgeleitet von dem lateinischen Wort „Fluvius“ –der Fluss– hebt der Namensgeber auf die enge Beziehung dieser Art zu seinem Lebensraum ab. Es ist schwer vorzustellen, dass Bembidion fl uviatile ausschließlich an solch unwirtlichen Steilhängen zu Hause ist. Mit seinen 5 – 6 mm Körperlänge gelingt es ihm, sich in den Spalten und Rillen zu verstecken und zu schützen. Als ein Vertreter der Laufkäfer ist er ein flinker Sprinter und mit ausreichendem Weitblick versehen, um bei Hochwasser rechtzeitig „Land zu gewinnen“. Bedingt durch die Seltenheit dieses Lebensraumes ist er bundesweit als vom Aussterben bedroht eingestuft.

UFERSCHWALBE
Als kleinste Schwalbe Europas mit 13 cm Körperlänge verbringt sie wie ihre Artgenossen den größten Teil ihres Lebens in der Luft. Mit gewagten Wendemanövern jagt sie mit einer Spitzengeschwindigkeit von 50 km/h über die Wasseroberfläche auf der Jagd nach Insekten. In der Wahl ihres Wohn- und Brutraumes ist sie sehr speziell. Als Koloniebrüter ist sie auf Steilwände und Abbruchkanten in natürlichen Flüssen angewiesen. Mit vereinten Kräften graben beide Elternteile mit Schnabel und Krallen armtiefe Brutröhren in das feste Substrat. Sie teilen sich das Brutgeschäft und die Pflege der frisch geschlüpften Jungvögel. An der Leine im Bereich Koldingen gelang es der Uferschwalbe in den letzten Jahren erfolgreich Fuß zu fassen. Als Weitstreckenzieher verbringt sie den europäischen Winter in Zentral- und Nordwestafrika bzw. Südamerika bei angenehmen Temperaturen und einem üppigen Nahrungsangebot.

OMOPHRON LIMBATUM (Größe: 4,5 – 6,5 mm) - der Marienkäfer unter den Laufkäfern
Er tarnt sich als Marienkäfer und zeigt wenig Ähnlichkeit mit seinen schlanken, in schwarzer Tracht daherkommenden übrigen Artgenossen aus der Familie der Laufkäfer. Auch er sucht die Herausforderung, an den schroffen Steilhängen für Nachwuchs zu sorgen und mit den unterschiedlichen Wasserständen klar zu kommen. Als Substrat benötigt er feinkörnigen Sand, worin er sich tagsüber eingräbt. Hier im Naturschutzgebiet wurde Omophron limbatum an Steilwänden im Leineufer sowie auch an den flach ausgezogenen Uferbereichen der Kiesteiche mit mehreren Exemplaren erfasst. Er ist in Bezug auf seinen Lebensraum weitaus flexibler als Bembidion fluviatile. So wurde er in Niedersachsen auf sandigen Standorten noch relativ häufig nachgewiesen.