Bühnen
Kopernikus – Opéra-rituel de mort
Sein "Opern-Ritual des Todes" Kopernikus ist ein Zusammentreffen himmlischer Stimmen, die sich durch intergalaktische Traumorte bewegen, um den verzweifelten Menschen auf der Erde Ermunterung, Trost und Heilung zu bringen.
Über Claude Vivier
Die Karriere des kanadischen Komponisten Claude Vivier blieb für die Welt so gut wie unsichtbar. Ein autodidaktischer Außenseiter, inspiriert von balinesischen Feuerbestattungsritualen, Mitternachtsmessen im bitterkalten Montreal, von alter wie neuer Musik, suchte er die Nähe zu Karlheinz Stockhausen und den schwulen Pick-up-Spots in öffentlichen Parks. Ein Waisenkind und aufgewühlter Geist, fröhlich, aufgeschlossen und unangepasst, wusste Claude Vivier wie Wolfgang Amadeus Mozart, dass er jung sterben würde. Seine Oper Kopernikus bereitet die Feier seines eigenen Todes vor. Die Oper ist nach Kopernikus benannt, weil sie jene Menschen ehrt, die nach anderen Welten gesucht haben. Zu den Figuren der Oper gehören Kopernikus und seine Mutter, Mozart und die Königin der Nacht, Tristan und Isolde und Lewis Carroll. Und Agni, die hinduistische Gottheit des Feuers: die befreiende Flamme der Inspiration, der Feuerbestattung, der göttliche Atem, die ultimative Vernichtung und Quelle menschlicher Kreativität.
Prometheischer Mut und Freiheit finden sich in jedem Takt von Claude Viviers wilder, herzzerreißender Musik. Während sie sich vom Leben durch den Tod in ein neues Leben hinein bewegt, findet Viviers Musik eine heilige Ruhe in metaphysischer Bewegung.
Ensemble vocal Roomful of Teeth / Ensemble instrumental L’Instant Donné
Tänzer, Choreograf / Mitarbeiter von Peter Sellars Michael Schumacher
Regie Peter Sellars
Sprache Französisch und fiktive Sprachen, teilweise mit deutschen Übertiteln
Dauer 1h 30min / keine Pause