Tanzanweisungen (It won't be like this forever)

"It won’t be like this forever" steht auf dem Schild, das der Choreograf Moritz Ostruschnjak anfangs über die Bühne trägt, was wie eine voreilige Entschuldigung klingt. Dreißig Minuten lang lässt er den Tänzer Daniel Conant vom Schuhplattler ins Grand jeté, vom Boxtrippelschritt zum Breakdance-Move und von der Référence zum Seilspringen wechseln. Der Sound ist das verbindende Element, das Stampfen, Klatschen, Atmen, Springen und Federn, das als durchgehender Rhythmus den Raum ausfüllt.

Wie aufgezogen arbeitet sich der Protagonist unermüdlich durch den höchst diversen Bewegungskanon und nimmt Posen des Widerstands, des Kampfes und Sieges, der stilisierten Männlichkeit, der Jugendkultur, des klassischen Balletts, des Ballrooms oder des Sports in schnellem Wechsel ein. So spielerisch sich die Elemente miteinander verbinden, sich gegenseitig überzeichnen, ironisieren und konterkarieren, so führen sie doch schonungslos in den Abgrund.