2021
Pimp your Town! Region Hannover: Politik zum Mitmachen
Politik von Schülerinnen und Schülern für alle!
Es war bereits die fünfte Auflage von Pimp Your Town! Region Hannover:
Am 18. und 19. Mai 2021 fand das Planspiel des Vereins „Politik zum Anfassen e.V.“ (PzA) aus Isernhagen in Kooperation mit der Politischen Bildung der Region Hannover statt. Aufgrund der Coronapandemie wurde das Planspiel dieses Jahr in digitaler Form durchgeführt, bei der alle Teilnehmende vor dem eigenen Endgerät saß.
Drei teilnehmende Schulen
Die nach einem Bewerbungsverfahren ausgewählten und teilnehmenden drei Schulen waren die Aurelia Wald Gesamtschule aus Uetze, die IGS Mühlenberg Eleonore-Goldschmidt-Schule und das Otto-Hahn-Gymnasium aus Springe. Jeweils eine Klasse der Schulen durfte so Kommunalpolitik, die Region Hannover und die Zusammenarbeit mit Politikern und Politikerinnen kennenlernen, eigene Ideen entwickeln und diese anderen Schülerinnen und Schülern vorstellen, um anschließend darüber zu diskutieren.
Zu Beginn stellte sich der Verein PzA vor und erklärte seine Arbeit, Politik für Jugendliche attraktiver und verständlicher zu machen. Anschließend lernten alle Teilnehmenden Regionspräsident Hauke Jagau kennen. Er schaltete sich live per Video zu und stellte sich den Schülerinnen und Schülern vor, erklärte seine Aufgaben und bot den Anwesenden so einen Einblick hinter die Kulissen.
Die Besonderheiten der Modellkommune Region Hannover stellten anschließend Karina Kroll und Thomas Weber, Referentin und Referent für Politische Bildung der Region Hannover, vor. So wurde auch die hiesige Kommunalpolitik greifbarer gemacht. Die Schülerinnen und Schüler lernten, warum die Region Hannover für bestimmte Aufgaben zuständig ist. Daran anknüpfend konnten sie sich selbstständig spielerisch an einer kommunalen Aufgabenzuteilung versuchen.
Anschließend wurden die einzelnen Klassen in jeweils drei verschiedene Ausschüsse unterteilt, die alle Teilnehmenden für sich selbst wählen und sich so nach den eigenen Interessen richten konnten.
Schülerinnen und Schüler erarbeiten eigene Anträge
Die Ausschussthemen waren Soziales, Umwelt & regionales Leben sowie Verkehr & Wirtschaft, angelehnt an die Fachausschüsse der Region Hannover.
Nun, in den einzelnen klasseninternen Kleingruppen, wurden eigene Ideen und Vorschläge gesammelt und über Themen diskutiert, die für die Schülerinnen und Schüler relevant waren. Dabei wurden keine weiteren inhaltlichen Vorgaben gemacht: die Anträge, die erarbeitet wurden, waren Ideen der Schülerinnen und Schüler. Diese mussten natürlich auch begründet werden, um die Klassenkameradinnen und –kameraden von der eigenen Idee zu überzeugen.
Letztlich wurden pro Ausschuss jeweils zwei Vorschläge per Abstimmung ausgewählt. Für den weiteren Weg mussten diese Anträge dann schriftlich vorbereitet und begründet werden – schließlich sollten auch die Teilnehmenden der anderen Schulen überzeugt werden Mit diesem Ereignis endete dann der erste der beiden Onlinetage der Veranstaltung „Pimp your Town“.
"Echte" Abgeordnete unterstützen
Am zweiten Tag wurden in den insgesamt neun klasseninternen Kleingruppen gemeinsam mit Abgeordneten der Regionsversammlung die Ideen diskutiert, wobei die Schülerinnen und Schüler durch tiefergehende Fragen aus der Reserve gelockt wurden.
Die Abgeordneten, die dieses Projekt freiwillig und in eigener Bereitschaft unterstützten, gaben dabei vor allem Hilfestellungen, indem sie Möglichkeiten der Umsetzung erläuterten und den Schülerinnen und Schülern erklärten, wie genau die Vorbereitung für einen Antrag, der in der Regionsversammlung eingebracht wird, funktioniert.
Sie halfen bei der Ausformulierung der gesammelten Ideen und gaben den Schülerinnen und Schülern dabei die Möglichkeit frei zu argumentieren und ihre Anträge darzulegen.
Nachdem die insgesamt 18 Ideen in ausformulierter Form fertig waren, ging es schulübergreifend in die, nun größeren, drei Ausschüsse Soziales, Umwelt & regionales Leben und Verkehr & Wirtschaft. Somit hatte nun jeder Ausschuss insgesamt sechs Vorschläge, die detailliert vorgestellt, erörtert, hinterfragt und erklärt wurden, sodass alle sie nachvollziehen und nach eigener Meinung bewerten konnten.
Ja? Nein? Enthaltung?
Nachdem alle Anträge dem Plenum vorgetragen wurden, ging es in einzelne Abstimmungen – eben wie in der richtigen Politik. Hier konnten sich die Anwesenden zwischen Ja, Nein und Enthaltungen entscheiden und somit die Anträge annehmen oder ablehnen.
Dabei ging es um verschiedene Themen, wie etwa dem Wunsch nach mehr Grünflächen in den Städten und deren Pflege. Auch eine Art Innovationsförderung wurde eingebracht, in der die Schülerinnen und Schüler die Idee entwickelten, ansässige Firmen dazu zu bringen, sich je nach Größe an unterschiedlichen sozialen Projekten zu beteiligen und diese somit zu unterstützen. Sehr oft wurden Stimmen für Obdachlose und Kinder sozial schwächerer Familien laut, die in den Augen der Teilnehmenden noch zu wenig Aufmerksamkeit bekommen.
Politik greifbar gemacht
Alles in allem hatten die Schülerinnen und Schüler Spaß, haben eine Menge gelernt und auch in Zeiten von Corona die Möglichkeit gehabt, zusammen mit Abgeordneten Politik zu erleben, kennen zu lernen und ein Stück weit einzutauchen in eine Welt, die den meisten von ihnen gänzlich unbekannt war. Dabei entstanden hitzige Debatten, neue Blickwinkel und eine ganze Menge Ideen.
Politik wurde so, auch in digitaler Form, für die Schülerinnen und Schüler greifbar. Und wer weiß – vielleicht landet eine der Ideen dann auch in der „echten“ Regionsversammlung.
Die Ergebnisse:
Protokoll - Ausschuss für Soziales
Einrichtung für Obdachlose | Treffpunkte um soziale Kontakte zu stärken, Bessere Unterstützung für Obdachlose | Mehr Außenangebote in Uetze | Schutzräume...
Protokoll - Ausschuss für Umwelt und soziales Leben
Mehr Bänke und Mülleimer in Uetze und im Umland | Mehr erneuerbare Energiequellen als Hilfe gegen den Klimawandel | Ausgabestellen von umweltfreundlichen...
Protokoll - Ausschuss für Verkehr und Wirtschaft
LED-Straßenlaternen und Ampeln mit Solarplatten | Ausbau & Sicherheit der Radwege | Skateparkbau in Springe | Innovationsförderung | Förderung sozialer Pr...