Hornissen- und Insektenstiche

Mythos und Wahrheit. Erfahren Sie mehr über die Wirkung der gängisten Insektengifte.

Sie liefert uns Honig und Wachs, sie bestäubt unsere Nutzpflanzen – die Honigbiene.

Um mit Mythen wie dem, dass drei Hornissenstiche einen Menschen töten und sieben ein Pferd aufzuräumen, hat der Fachbereich Gesundheit der Region Hannover Informationen über den Umgang mit Insekten und Insektenstiche zusammengestellt. 

Zurück zu den Hornissen: Hornissen sind sehr friedfertig und ihr Gift ist weniger wirksam als das von Bienen. Allerdings ist es schmerzhafter, von einer Hornisse gestochen zu werden, da in ihrem Gift der Anteil des Nervengiftes Acetylcholin verhältnismäßig hoch und dieses Gift als besonders schmerzhaft empfunden wird und ihr Stachel deutlich länger ist.
Dennoch gilt: egal wie weh es tut, nicht um sich schlagen, Ruhe bewahren und den Insekten schnell aus dem Weg gehen! Sonst werden sie immer aggressiver und stechen vermehrt zu.

Der Stich löst im Körper eine allergische Reaktion aus. Überwiegend kommt es dabei zu Schwellungen und Juckreiz. In seltenen Fällen kann aber auch eine schwere allergische Reaktion in Form eines Schocks auftreten.
Schwierig sind Stiche und eine damit verbundene Schwellung bei unglücklichen Stichstellen wie dem Rachen. In diesem Fall sofort zum Arzt und bis man dort ist Eiswürfel lutschen (lassen).
Bei den üblichen einfachen schmerzhaften, juckenden Schwellungen reicht Kühlung und gegebenenfalls eine Antihistamin-Salbe.
Bei Bienenstichen steckt der Stachel in der Regel noch in der Wunde. Ziehen oder kratzen Sie ihn  sofort heraus, damit kein weiteres Gift in die Wunde gelangt.

Von alten Hausmitteln (wie Zwiebel etc) wird abgeraten, da sie zu Infektionen führen können!

Wenn es zu einer starken Allgemeinreaktion mit Herzrasen, Hitzewallungen, Atemnot oder zumindest Juckreiz und Rötungen an nicht betroffenen Körperteilen gekommen ist, sollten Sie für die Zukunft durch einen Allergologen im Hauttest klären lassen, ob und welche Insektengiftallergie besteht.

Generell gilt: Die Giftigkeit ist bei keinem der Insekten so groß, dass eine Erwachsener an der Giftwirkung stirbt. Hier wird der bedrohten Tierart der Hornissen (wie auch den anderen) Unrecht getan.

Gifte von Bienen, Wespen und Hornissen

 

Biene

Wespe

Hornisse

Wirkungen

Biogene Amine und Neurotransmitter

Histamin

Histamin
Serotonin

Histamin
Serotonin
Acetylcholin
Dopamin
Adrenalin
Noradrenalin

Schmerz
Hautirritation und -rötung

Peptide

Melittin
Apamin
MCD-Peptid

Wespenkinn

Hornissenkinin

Blutdruckabfall
Zellzerstörung
Schmerz

Enzyme

Hyaluronidase
Phospholipasen

Hyaluronidase
Phospholipasen

Hyaluronidase
Phospholipasen

Antigenreaktionen
 

Zellschädigung

 

umliegendes Gewebe wird permeabler

 

Stachellänge

2,5 mm

2,6 mm

3,4 - 3,7 mm

Hornissenstiche sind sehr schmerzhaft (längerer Stachel, Acetylcholin)

Ihre Ansprechpartner in gesundheitlichen Fragen:

 

Schutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz

Hornissen, Hummeln, Wespen und Wildbienen sind Wildtiere und nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt. 

So gehören zum Beispiel Hornissen sogar zu den besonders geschützten Tierarten, da ihr Bestand akut gefährdet ist, obwohl sie sehr nützlich sind. Es dürfen weder Hornissen getötet noch ihre Nester zerstört werden. Ein Verstoß kann mit einem Bußgeld bis zu 50.000 Euro geahndet werden. In gut begründeten Fällen kann die Untere Naturschutzbehörde (UNB) der Region Hannover eine Ausnahme von den Schutzbestimmungen erlassen. Dann werden in der Regel ehrenamtliche Hornissenberater damit beauftragt, das Nest umzusiedeln.

Ansprechpersonen für eine Beratung oder fachliche Auskünfte sowie rechtliche Hinweise erhalten Sie bekommen Sie unter https://www.serviceportal.region-hannover.de/buergerservice/dienstleistungen/artenschutzrechtliche-ausnahmegenehmigung-und-befreiung-erteilung-900000579-0.html?myMedium=1&auswahl=1