Barrierefreiheit im ÖPNV

Stadtbahnhaltestelle Humboldtstraße wird barrierefrei

Rund 4,9 Millionen Euro werden für den neuen Hochbahnsteig investiert.

Die Haltestelle Humboldtstraße im Juni 2019.

Die Stadtbahnhaltestelle Humboldtstraße in der Calenberger Neustadt soll barrierefrei werden. Dafür hat der Regionsausschuss jetzt die Weichen gestellt.

Die Haltestelle Humboldtstraße befindet sich auf der Stadtbahnstrecke D-West in der Calenberger Neustadt zwischen den Haltestellen Schwarzer Bär und Goetheplatz (Linie 17) bzw. Waterloo und Glocksee. Der Ein- und Ausstieg in bzw. aus den Stadtbahnen erfolgt gegenwärtig noch über niedrige Seitenbahnsteige, die sich in der Straßenmitte befinden. Nach Erhebungen der ÜSTRA wird die Stadtbahnhaltestelle von insgesamt rund 1.450 Fahrgästen je durchschnittlichem Werktag genutzt.

Künftig näher an Friederikenstift

Der Standort des zukünftigen Hochbahnsteigs soll nördlich des Knotenpunktes von Humboldt- und Calenberger Straße liegen. Damit kann die Erreichbarkeit des Friederikenstiftes, ein diakonisches Krankenhaus mit über 100 Betten, verbessert, und der Abstand zu den benachbarten Haltestellen Schwarzer Bär und Goetheplatz mit ca. 340 bzw. 360 Metern gleichmäßiger verteilt werden.

Von allen Stadtbahn-Typen anfahrbar

Mit dem barrierefreien Ausbau erhält die Haltestelle einen 70 Meter langen Mittelhochbahnsteig für den Einsatz von 3-Wagen-Zügen der Serien TW2000 und TW3000 sowie 2-Wagen-Zügen der Serie TW6000. Die Bahnsteighöhe liegt 82 Zentimeter über der Schienenoberkante. Mit einer Bahnsteigbreite von 4,0 Metern wird das Standardmaß für Mittelhochbahnsteige realisiert. Der Hochbahnsteig wird mit Witterungsschutz, Sitzmöglichkeiten, Fahrkartenautomat, Notruf- und Infosäulen sowie Zugzielanzeigern ausgestattet.

Geplante Baumaßnahmen im Einzelnen

An beiden Bahnsteigenden werden Rampen angeordnet. Der südliche Zugang liegt an der Kreuzung von Humboldt- und Calenberger Straße und wird ebenso signalisiert wie der nördliche Zugang, der unmittelbar neben der Zufahrt zum Haupteingang des Friederikenstiftes angeordnet wird. Die Querung der Gleisanlage erfolgt für Menschen mit Sehbehinderung zusätzlich mit Hilfe einer optischen und akustischen Signalanlage.

An den Zugängen zu den Bahnsteigen der Stadtbahn werden an geeigneten Stellen auf den Nebenanlagen zusätzliche Fahrradabstellmöglichkeiten vorgesehen. Zur Anlage des Mittelhochbahnsteiges müssen die Gleisachsen gegenüber dem Bestand aufgeweitet werden, wobei das westliche Gleis nahezu unverändert bleibt und nur das östliche Gleis wesentlich verschoben wird. Im Zuge des Haltestellenausbaus und der von der Landeshauptstadt Hannover parallel geplanten Neugestaltung der Humboldtstraße werden die Gleise als Rasengleis ausgebildet und je nach Platzverfügbarkeit von bis zu vier Baumreihen flankiert.

Voraussichtliche Kosten

Die Infrastrukturgesellschaft Region Hannover GmbH (infra) rechnet für den Bau eines Hochbahnsteigs mit Gesamtkosten in Höhe von 4,9 Millionen Euro. Davon werden 2,1 Millionen Euro beim Land Niedersachsen als Fördermittel beantragt, die restlichen Kosten trägt die Region Hannover. Die Inbetriebnahme könnte im Dezember 2020 erfolgen.

Baubeginn voraussichtlich 3. Quartal 2019

Wenn die Zuwendungsbescheide vom Land und von der Region sowie der Planfeststellungsbeschluss vorliegen, kann die infra voraussichtlich im dritten Quartal 2019 mit der Baumaßnahme beginnen. Vorgezogene Leitungsarbeiten beginnen bereits ab August 2019. Die Planer gehen derzeit von einer Inbetriebnahme des neuen Hochbahnsteiges Humboldtstraße zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2020 aus. In den Randbereichen werden Restarbeiten bis in das Jahr 2021 andauern.

(Veröffentlicht am 26. Juni 2019)