U-Bahn-Station Aegidientorplatz

Zweiter Aufzug und zusätzliche Treppen

Das Planfeststellungsverfahren wird eingeleitet.

Der 2. Aufzug an der Station Aegidientorplatz ist auf dieser Seite geplant, vor dem so genannten Torhaus. Der Radweg wird dafür umgebaut.

Für die unterirdische Stadtbahnstation Aegidientorplatz ist ein zweiter Aufzug geplant. Aus Brandschutzgründen sollen im Zuge der Baumaßnahme zwei zusätzliche Treppenhäuser entstehen.

Die Region Hannover hat die Infrastrukturgesellschaft Hannover GmbH (infra) damit beauftragt, die notwendigen planrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Im Haushalt 2019 stehen dafür 500.000 Euro zur Verfügung.

Viel Betrieb am Aegi

Die in zwei Teilschritten 1981 und 1982 in Betrieb genommene Station wird an Werktagen von durchschnittlich rund 92.000 Ein- und Aussteigern genutzt. Zusätzlich unterqueren zahlreiche Passanten den Aegidientorplatz über die Verteilerebene. Bedient wird die Station durch die Stadtbahnlinien 1, 2, 4, 5, 6, 8, und 11 sowie im Veranstaltungsverkehr auch von den Linien 16 und 18.

Ist-Zustand

Zur Optimierung der Umsteigevorgänge wurde die Station so errichtet, dass die stadteinwärts verkehrenden Züge der genannten Linien  an beiden Bahnsteigkanten in der ‑2-Ebene halten und die stadtauswärts fahrenden Züge an den beiden Bahnsteigkanten der ‑3-Ebene. Die jeweiligen Bahnsteige sind als Mittelbahnsteige ausgebildet, so dass ein bequemes Umsteigen zwischen den einzelnen Linien möglich ist.

Über zwei Treppenhäuser mit Fahrtreppen, eine feste Treppenanlage und den bereits seit der Inbetriebnahme der Station vorhandenen Aufzug werden die Bahnsteigebenen mit der Verteilerebene in der ‑1-Ebene verbunden.

"Von dort bis an die Straßenoberfläche führen mehrere feste Treppen in verschiedene Richtungen sowie der Aufzug. Dadurch sind die Wege an die Straßenoberfläche im Falle einer Evakuierung recht lang", erläuterte der Verkehrsdezernent der Region Hannover, Ulf-Birger Franz, den Ist-Zustand.

Derzeit teilweise lange Wege

"Gleichzeitig müssen Fahrgäste, die den Aufzug nutzen wollen und die Station von Süden her erreichen oder in diese Richtung verlassen wollen, einen großen Umweg über den Aegidientorplatz in Kauf nehmen und dabei an mehreren Ampeln warten. Deshalb wurde mehrfach der Wunsch nach einem zweiten Aufzug geäußert", so der Dezernent weiter.

Geplanter Standort des Aufzugs

Zur bequemeren Benutzung soll der Aufzug durchgehend von der ‑3-Ebene bis auf das Straßenniveau mit Zugangsmöglichkeiten auf allen Ebenen geführt werden. Aus statischen Gründen gibt es dafür nur eine Möglichkeit, bei der der Aufzug die Oberfläche im Bereich nordöstlich vor dem so genannten Torhaus (Aegidientorplatz 2b) erreicht. Der in diesem Bereich vorhandene Radweg muss deshalb zwischen der einmündenden Marienstraße und der Hildesheimer Straße umgebaut werden.

Aus Brandschutzgründen sollen zeitgleich in der Bauphase des Aufzuges zwei zusätzliche Treppenhäuser entstehen, die im Notfall eine schnellere Evakuierung der Station ermöglichen, eines davon auch zur Vermeidung einer sonst notwendigen Nachrüstung mit einer maschinellen Entrauchungsanlage.

Finanzierung

Die Gesamtkosten für den Aufzug, die Treppenhäuser und weiterer Anpassungen beim Brandschutz in der Station Aegidientorplatz werden von der infra mit rund 4,95 Millionen Euro veranschlagt. Die Gesellschaft hat im Mai 2019 beim Land Niedersachsen eine Förderung von 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten beantragt. Die verbleibenden 25 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten sowie die nicht zuwendungsfähigen Kosten, größtenteils Planungskosten, stellen den kommunalen Anteil dar, der von der Region Hannover zu tragen ist.

Zeitplan

Die Planung der infra sieht vor, im Jahr 2020 mit dem Vorhaben zu beginnen und mit der Inbetriebnahme möglichst 2022 abzuschließen. Die lange Dauer der Bauzeit ergibt sich aus den komplexen Anforderungen der Baustellenlogistik unter Betrieb und der Tatsache, dass der Bau des Aufzugschachtes die zeitweise Sperrung der angrenzenden Fahrspur auf dem Aegidientorplatz erfordert, was nur in den Sommerferien möglich ist.

(Veröffentlicht am 27. Juni 2019)