Ringing the bells

Ein Zeichen für den Frieden

Anschlag der Friedensglocke durch Sami Kanaan (Stadtpräsident Genf), Oberbürgermeister Stefan Schostok und Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann.

Mit einer besonderen Veranstaltung endete am 21. September die Aktionswoche zum Europäischen Kulturerbejahr 2018: Bevor um 18 Uhr europaweit kirchliche und weltliche Glocken gemeinsam für Frieden und Solidarität läuteten, schlugen Sami Kanaan, Stadtpräsident Genf, Oberbürgermeister Stefan Schostok und Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann um 17:30 Uhr die Friedensglocke in der Aegidienkirche an – als Auftakt eines Gedenkens. 

Mit ihrem Klang begann das Gedenken an den Anfang des Dreißigjährigen Krieges (vor 400 Jahren), an das Ende des Ersten Weltkrieges (vor 100 Jahren) und an den Zweiten Weltkrieg (ausgehend von der Reichspogromnacht vor 80 Jahren). Mit dem Anschlagen der Glocke mahnen die Landeshauptstadt Hannover, die beteiligten Religionsgemeinschaften und die IG Metall Jugend Hannover zum Frieden im 21. Jahrhundert als Grundlage für den Erhalt des kulturellen Erbes.

Mitglieder der IG Metall legen Blumen nieder.

Zum Programm

Nach dem gemeinsamen Glockengeläut wurde der Abend um 18:15 Uhr mit einem multireligiösen Friedensgebet unter der Leitung von Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann und Propst Martin Tenge in der Marktkirche fortgesetzt. Prof. Dr. Ursula Schröder, Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, sprach nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Stefan Schostok zu "Zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Wege zum Frieden in einer zerklüfteten Welt".

Hintergrund

Anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres erinnerte die Landeshauptstadt Hannover mit einer Veranstaltungswoche an den Wert und die grenzüberschreitenden, verbindenden Dimensionen des Kulturerbes in Europa. Zum Internationalen Friedenstag am 21. September wurden europaweit die Glocken als ein verbindliches Zeichen des Friedens und der Solidarität geläutet. 

Unterzeichnung der "Genfer Erklärung" zum Engagement der Städte für die Menschenrechte und das kulturelle Erbe

Unterzeichnung der Genfer Erklärung zum Engagement der Städte für die Menschenrechte und das kulturelle Erbe

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung unterschrieb Schostok außerdem die "Genfer Erklärung für Menschenrechte und kulturelles Erbe". Von Genf bis Tumbuktu, von Straßburg bis Hiroshima, von Wien bis Mossul haben weltweit bedeutsame Städte in der Welt, genauso wie Hannover am 21. September, entschieden, sich offiziell für den Schutz des Kulturerbes zu bekennen. Die Erklärung betont die Bedeutung des kulturellen Erbes für die Menschen und die besondere Rolle der Städte, dieses zu schützen und zu bewahren.

OB Schostok: "Kultur öffnet Welten"

"Das kulturelle Erbe und die Vielfalt der Kulturen in unserer Stadt bilden auch das Fundament unserer Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025. Kultur öffnet Welten, sie wird zum Schlüsselelement für Verständigung und Integration. Daher werden wir weiterhin mit allen unseren Kräften für ein friedliches Miteinander und Zusammenleben der Menschen eintreten," betonte Oberbürgermeister Schostok in seiner Ansprache.

Viele Gemeinsamkeiten zwischen Hannover und Genf

Der Genfer Stadtpräsident Samii Kanaan war für diesen besonderen Anlass aus Genf angereist und plädierte für den Schutz des Kulturerbes als Menschenrecht. Beide Stadtoberhäupter stellten fest, dass Hannover und Genf, als Städte, die sich international aktiv für den Frieden engagieren, eine gute Grundlage und viele Gemeinsamkeiten für eine Zusammenarbeit haben.