Hannover als Lead City der Mayors for Peace in Deutschland

Statement von Oberbürgermeister Belit Onay zur Russland-Ukraine-Krise

Hannover ist die führende Stadt aller Mayors for Peace-Mitgliedsgemeinden in Deutschland. Als leitende Person der Verwaltung der Landeshauptstadt äußert sich Oberbürgermeister Belit Onay für die Lead City der Mayors for Peace-Organisation Hannover zur Russland-Ukraine-Krise. 

„Mit einer weißen Taube als Friedenssymbol im Logo wirbt das weltweite Bündnis der Mayors for Peace für ein friedliches Miteinander der Menschen und die Abschaffung der Atomwaffen.

Wir als Bürgermeister*innen wissen, dass Städte aufgrund ihrer Infrastruktur seit jeher bevorzugte Ziele im Falle von kriegerischen Konflikten sind. Wir wissen, dass Krieg unendliches Leid hervorruft, Menschen zu Flüchtlingen macht, Kinder zu Waisen.

Mehr als 700 Städte sind in Deutschland im Netzwerk der Mayors for Peace aktiv, Hannover hat die Rolle der Lead City inne. Mit großer Sorge blicken wir aktuell auf die Situation in Osteuropa, auf die russisch-ukrainische Grenze.

Wir denken in diesen Tagen besonders an diejenigen Städte in der Ukraine und Russland, die ebenfalls Mitglied im Bündnis der Mayors for Peace sind. Kiew und Moskau sind dabei, Odessa und Wolgograd, um nur einige zu nennen. Der Wunsch nach einer friedlichen Welt – das ist es, was uns mit allen Mitgliedern im Netzwerk der Mayors for Peace verbindet. Es ist wichtig, sich dies in der jetzigen Situation zu vergegenwärtigen. Frieden, dass erfahren wir, die Nachkriegsgenerationen, gerade sehr deutlich ist eben nicht selbstverständlich, sondern muss von jeder Generation aufs Neue erarbeitet und errungen werden.

Mit der Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk durch Russland sind die Friedensbemühungen auf Basis der Minsker Vereinbarungen in hohem Maße beschädigt worden. Umso wichtiger ist es, auf der Ebene der Städte im Dialog zu bleiben, um mit der Zivilgesellschaft für Frieden und Sicherheit in Europa zu arbeiten.

Wie unter einem Brennglas bringt ein eindrucksvolles, zeitloses Anti-Kriegsplakat der Künstlerin Käthe Kollwitz aus dem Jahr 1924 unsere Sorge zum Ausdruck. Darauf ist ein junger Mann zu sehen, der energisch seine Hand zum Schwur hebt, sein Mund ist weit geöffnet und ruft: Nie wieder Krieg! So ist es auf dem Plakat zu lesen. Dieser Ruf mahnt uns, Konflikte mit friedlichen Mitteln zu bewältigen.

Deshalb brauchen wir eine politische und keine militärische Lösung der Krise im Osten Europas!

Wir als Mayors for Peace in Deutschland unterstützen daher alle internationalen Anstrengungen, um auf dem Wege der Diplomatie eine friedliche Lösung des Russland-Ukraine Konfliktes zu erreichen."

Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover (Leadcity der Mayors for Peace-Organisation)