Studienreise

Hannover meets Bristol - Green Capital 2015

Lord Mayor Claire Campion-Smith und die Reisegruppe aus Hannover im Garten des Mansion House in Bristol

Vom 24. bis 28. September besuchte eine Delegation aus Hannover die Europäische Umwelthauptstadt 2015 und informierte sich über Nachhaltigkeitsprojekte in Bristol.

Hannovers Partnerstadt Bristol ist die Europäische Umwelthauptstadt 2015 und stolzer Besitzer des Poo Bus der, wie der Name schon andeutet, mit Biogas aus menschlichen Hinterlassenschaften betrieben wird. Auf einer Studienreise, organisiert im Rahmen des Netzwerks "Urban FutureS Hannover", beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom 24. bis 28. September mit Formen alternativer und nachhaltiger Stadtentwicklung in Bristol, in dem sie den öffentlichen Raum per Bus oder zu Fuß erkundeten. Aus Hannover waren u.a. verschiedene Künstler/-innen, Musiker/-innen und Designer/-innen zur Recherche für neue städtepartnerschaftliche Projekte dabei. Dies ist der Reisebericht der Gruppe:

Besichtigung des Gelände des Streetart Festivals "Upfest" in Bristol

"Vier Tage lang waren 16 Vertreter/-innen unterschiedlicher Organisationen aus dem Großraum Hannover in Bristol unterwegs. Ziel war es, in Erfahrung zu bringen, welche Anstrengungen die diesjährige Umwelthauptstadt Europas unternommen hat, um Nachhaltigkeit und hohe Lebensqualität bestmöglich miteinander zu verbinden.

Im Fokus der Erkundungen vor Ort waren nachhaltige Stadtentwicklung, Klimaschutz und die Bedeutung von 'richtigem' Essen. Des Weiteren standen Themen wie Gesundheit, städtisches Grün und Urban Gardening, Verkehrsplanung, verantwortlicher Umgang mit Ressourcen sowie Kunst und Kultur im Stadtbild, auf der Agenda.

Organisiert wurde die Reise von der Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen und Global Partnership Hannover e.V. - unterstützt vom dem Kulturbüro der Stadt Hannover und eng abgestimmt mit den Bristoler GastgeberInnen, Alix Hughes und Mark Leach, vom 'Green Capital Office' sowie Ann Kennard von der 'Hannover-Bristol-Gesellschaft', die die Reisegruppe als Gäste auf herzlichste Art und Weise in Empfang nahmen. Während des gesamten Aufenthaltes wurden wir kompetent und engagiert zu den diversen Treffpunkten begleitet.

Street Art in Bristol

Wir besuchten das Stadtplanungsbüro, das kommunale Create Center, die Urban Gardening Gruppe, den Bienenaktivisten, das soziokulturelle Zentrum Hamilton-Haus. Wir trafen Vertreterinnen und Vertreter der Graffiti- und Recycling-Szene und nahmen an einem Gottesdienst der Bristol Cathedral teil, die in einer Partnerschaft der Marktkirche Hannover eng verbunden ist. [...] Überall wurden wir als Gäste freundlich aufgenommen und mit spannenden Informationen für ein zukunftsfähiges Bristol versehen.

Alle Informationen und Anregungen waren Ausgangspunkt für vielfältige Projektideen der mitreisenden Künstler/-innen, Politiker/-innen, Eventmanager/-innen, Tourist/-innen sowie Kirchen- und NRO-Vertreter/-innen, die im Laufe des kommenden Jahres initiiert werden sollen. Während der Rückreise - aus ökologischen Gründen fuhren wir mit einem Reisebus - wurden bereits die ersten Projekte konkretisiert, z. B. die Übernahme der Chewing-Gum Recycling-Idee zur Lösung des Kaugummi-Problems am Kröpcke.

Auch vor Ort hat die hannoversche Delegation für Vernetzung gesorgt: Lokale Akteure, die uns an den verschiedenen Orten trafen, kamen untereinander in Kontakt und begründeten ihrerseits gemeinsame Aktivitäten. Und natürlich wurde ein Gegenbesuch in Hannover in Aussicht genommen - z. B. zum 70jährigen Jubiläum der Partnerschaft.

Damit war diese umweltpolitische Tour in die European Green Capital 2015 ein voller Erfolg und ein weiteres Glied in der Kette, die Hannover seit 1947 mit Bristol verbindet."