Partnerregion Unter Galiläa (Israel) im April 2015

Zum Abschied Tel Aviv

Sechster Tag (18. April 2015): Am Sabbat besucht die Gruppe Tel Aviv mit seinem Hafen und bekommt ein Gespür für den Sabbat. Am Abend heisst es dann Abschied nehmen von den Gastgebern und mit neuen Eindrücken geht es zurück nach Deutschland

Sabbat in Tel Aviv

Tag 6, 18.4.2015: Am Sabbat steht das Leben in Jerusalem still, zumindest in den jüdischen Vierteln. Auch die Straßenbahn ruht. Auf den Gleisen läuft ein einsamer Jogger, schon am Vorabend sind dort jüdisch-orthodoxe Familien entlanggelaufen auf dem Weg zur Synagoge. Was wäre also naheliegender als sich auf den Weg ins lebensfrohe und quirlige Tel Aviv zu machen? Mit dem Bus geht es für die Delegation aus der Region Hannover Richtung Mittelmeer, um auch diese Seite Israels kennen zu lernen.

Kräne ragen in den Himmel und wetteifern mit den Hochhäusern.  Diese Stadt ist jung, gerade mal gut 100 Jahre alt, 1909 gegründet von Siedlern der südlich gelegenen Hafenstadt Jaffa.
 

Tel Aviv

Heute, 2015 ist keine Stadtgrenze mehr zu sehen – beide Orte sind eins geworden und nennen sich Tel Aviv-Jaffa. Und während das alte Jaffa durch verwinkelte Gässchen und hübsche Boutiquen besticht, verführt Tel Aviv als moderne Großstadt mit Bauhaus-Stil, Grünanlagen und einer fünf Kilometer langen Strandpromenade mit angrenzenden Grünanlagen.  Hier genießen die Tel Aviver den Samstag – als Spaziergänger, beim Familienpicknick oder beim Bad im leuchtend blauen Mittelmeer. Was für ein Leben! Und welch ein Unterschied zu dem Bild von Israel, das sonst die Tagesschau vermittelt.

Nur an zwei Punkten bricht das Bild vom Leben im Sonnenschein. Da ist die Ruine der Diskothek am Strand, in der sich vor einigen Jahren ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt und zahlreiche junge Menschen mit in den Tod gerissen hat.

Gedenkort an die Ermordung Yitzak Rabins

Und da ist mitten in der Stadt die Gedenkstätte an die Ermordung des israelischen Premierministers Yitzak Rabin, der am 4. November 1995 erschossen wurde. Schwarze Steine und eine Gedenktafel markieren den Ort, an er den Tod fand. Am Gebäude nebenan ist eine Wand hinter Glas gefasst – das letzte Relikt einer ganzen Wand von Graffiti, in denen Menschen Botschaften voll Trauer und Zorn hinterlassen hatten. „Entschuldigung“ steht groß darüber.

Es ist der letzte Abend. Moti Dotan, Landrat von Unter Galiläa, der Partnerregion der Region Hannover, ist mit einer Abordnung nach Jerusalem gekommen, um die Gäste aus Deutschland zu verabschieden.

Die Teilnehmer der Reisegruppe vor der Skyline von Tel Aviv

Gefeiert wird im historisch bedeutenden Hotel King David. Dies war der Sitz der britischen Mandatsbehörde in Palästina bis zum ihrem Abzug 1948. Organisator Yossie, der für Unter Galiläa die Partnerschaft mit der Region Hannover betreut, strahlt über diesen Coup. Und zum ersten Mal verlangt sogar Reiseleiter Danny elegante Kleidung – „mit Schlips und Kragen“. Und dann, nach einem üppigen Mahl, kommt tatsächlich der Abschied. Sechs Tage Israel liegen hinter den Reisenden, unzählige Eindrücke, andere Perspektiven und ein neues Verständnis. Auf Wiedersehen, Israel! Auf Wiedersehen, Unter Galiläa! Auf Wiedersehen, Moti Dotan!

 (veröffentlicht 18.4.2015)