Realbrandausbildung auf der FRW 3

"Heißes Training": Üben für den Ernstfall

Wie simuliert man einen Wohnungsbrand möglichst realistisch? Auf der Feuer- und Rettungswache 3 trainieren die Einsatzkräfte in einem Brandcontainer - wir waren dabei.

Ein großer roter Klotz auf Rädern steht auf dem Hof der Feuer- und Rettungswache (FRW) 3 in Kirchrode. Kleine Dampfwölkchen steigen auf. Kein Wunder: Drinnen herrschen Temperaturen um 200 Grad Celsius. Innen, im mobilen Brandcontainer, werden Feuer simuliert – „heißes Training“. Gero Röber und Niels Meyer, beide von der FRW 2, hatten gerade das Vergnügen. Jetzt sitzen sie auf Holzbänken in der Wache und lassen ihren Auftritt Revue passieren. Ein paar Schweißperlen bahnen sich ihren Weg. "Anstrengend ist die Enge, dazu ist es ein unbekannter Raum", sagt der 54-jährige Röber, "man ist in seiner Beweglichkeit sehr eingeschränkt." Meyer, 32 Jahre alt, ergänzt: "Es ist ähnlich wie in einigen Wohnungen - da ist die Hitze aber teilweise sogar noch höher."

 

 

Realistisch - fast wie beim echten Einsatz


Realistisch soll es sein. Und das ist es auch: Erst Anfang des Monats waren die Einsatzkräfte der Wache 2 bei einem Wohnungsbrand in der Alten Stöckener Straße. Und dort, so sagen sie, konnte man die Praktiken, die hier und heute geübt werden, gut gebrauchen. Etwa, den Winkel für das Hohlstrahlrohr bestmöglich zu setzen oder die Wirkung des Löschwassers effektiv zu nutzen. Darauf weist Matthias Ecke von Fire House, der Firma, die den Simulator stellt, bei der Übung deutlich hin. Er sitzt hinter einer Glasscheibe an einem Steuerungspult und hält über ein Mikrofon Kontakt zu den Einsatzkräften. Und: Er lässt die künstlichen Feuer immer wieder an verschiedenen Stellen in dem Anhänger aufflammen. Die Teilnehmer des Trainings kommen nie zur Ruhe.

"Alle gut ausgebildet und wirklich motiviert"


Zehn, fünfzehn Minuten dauert eine Einheit, dann ist Durchschnaufen angesagt. Der Übungsleiter hat nur lobende Worte für die Einsatzkräfte. „Die sind alle gut ausgebildet und wirklich motiviert“, sagt Ecke. Pro Durchgang sind zehn Teilnehmer dabei, es gibt für die Berufsfeuerwehr 19 Termine, jeweils vormittags und nachmittags. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Hannover werden dazu an vier Wochenenden geschult. Seit 19. September laufen die Übungen in dem mobilen Brandcontainer, es geht noch bis 19. Oktober. Um die Einsatzkleidung zu schonen, ziehen die Teilnehmer spezielle Ponchos und Helmüberzieher an. Die dürfen Röber und Meyer jetzt ausziehen – und auch die schweren Atemschutzgeräte brauchen sie erstmal nicht mehr. Erstmal einen großen Schluck trinken, bevor es weitergeht bei der Realbrandausbildung.