Übung in Kleefeld

Eiszeit am Anna­teich: Ein­satz­kräfte proben den Ernst­fall

Die Temperaturen sinken, das Risiko steigt: Immer wieder kommt es zu Unfällen an vermeintlich zugefrorenen Gewässern – auch in Hannover. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr haben jetzt den Ernstfall am Annateich geprobt. Dabei stand auch eine Eisrettung auf dem Programm.

Minusgrade und eine ordentliche Eisschicht auf dem See: Die Rahmenbedingungen für einen schönen Badetag am See sehen irgendwie anders aus. Doch die 15 Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswache 5 der Feuerwehr Hannover stört das nicht sonderlich. Sie haben sich bei schneidender Kälte am Annateich in Kleefeld eingefunden, um eine Eisrettung zu trainieren. In den Wintermonaten kommt es immer wieder zu Unfällen an Gewässern, weil Menschen die Eisdecke der Gewässer, die vermeintlich gefroren scheint, überschätzen und dann einbrechen.

 

Einsatzkräfte der Feuerwehr Hannover proben eine Eisrettung am Annateich.

"Keine alltäglichen Einsätze"

Stefan Salamon hat die Übung gemeinsam mit Daniel Berger organisiert. Er sagt: "Wichtig ist es, die Angst vor solchen Einsätzen zu nehmen. Respekt ja, auf jeden Fall - aber eben keine Angst." Berger fügt hinzu: "Das sind keine alltäglichen Einsätze für uns, nicht wie Feuer oder Verkehrsunfälle. Eine Übung in solch einer geordneten Situation ist wichtig, deshalb sind wir hier." Zwei Kollegen ziehen sich parallel Neoprenanzüge und Handschuhe über und machen sich auf den Weg auf das Eis. Sie werden für den Notfall gesichert und lassen sich dann Stück für Stück ins eiskalte Wasser gleiten.

 

Einsatzkräfte der Feuerwehr Hannover proben eine Eisrettung am Annateich.

Ein Becher Tee nach getaner Arbeit

Eine Besonderheit bei der Übung heute ist, dass nur mit  den Bordmitteln für schnelle lebensrettende Sofortmaßnahmen eines Löschzuges gearbeitet wird - sprich: Die Wasserretter von Wache 4 sind noch nicht vor Ort. Es wird nur auf das Handwerkszeug zurückgegriffen, das jeder Zug immer dabei hat. Stetig aber vorsichtig arbeiten sich die Retter mit den Hilfsmitteln auf dem Eis zu ihren "eingebrochenen" Kameraden vor und befreien sie nach und nach aus ihrer misslichen Lage. Etwa eine Stunde dauert die Übung am Annateich, die auch zahlreiche Zuschauer anlockt. Dann, nachdem alles gut geklappt hat, dürfen die Kollegen sich aus  ihren Neoprenanzügen schälen und es gibt einen warmen Becher Tee für alle Teilnehmer.

 

Einsatzkräfte der Feuerwehr Hannover proben eine Eisrettung am Annateich.

Hinweise der Feuerwehr Hannover zum Betreten von Eisflächen

Die Feuerwehr Hannover warnt dringend vor dem Betreten von Eisflächen auf Seen oder anderen Gewässern. Auch wenn es vielleicht anders aussehen mag - die Eisdecke ist derzeit noch deutlich zu dünn und trägt nicht. Vor allem Eltern werden gebeten, ihre Kinder auf die Lage auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Der menschliche Körper kühlt in kaltem Wasser extrem schnell aus. Die Folge: Bewegungsunfähigkeit und im schlimmsten Fall Ertrinken.

Wenn es zu einem Unfall kommt, ist es vor allem wichtig, die Ruhe zu bewahren und um Hilfe zu rufen. Personen, die im Eis eingebrochen sind, sollten sich möglichst wenig bewegen, sich am Eisrand festhalten und versuchen, flach auf die Eisfläche zu gelangen. Helfer sollten den Notruf über die Telefonnummer 112 wählen und Eisrettung anfordern.  Für eine mögliche Rettung empfehlen sich Leitern, Bretter und vor allem eine Hilfsperson. Für Helfer, die eine eingebrochene Person betreuen, gilt: Die nasse Kleidung erst in einem mäßig geheizten Raum entfernen (Wärmeerhaltung).

 

Lebensgefahr

Betreten zugefrorener Gewässer lebensgefährlich

Die Stadtverwaltung warnt eindringlich davor, zugefrorene Gewässer in Hannover zu betreten. Wer dies dennoch tut, begibt sich in Lebensgefahr.

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