Spielplatz Am Brückenhaus/Leineinsel

Informationen zur Bodenuntersuchung

Bänke am Spielplatz Leineinsel

Im Bereich der heutigen Grünfläche "Am Brückenhaus" befand sich von 1909 bis 1945 der Abgangsraum einer Wollwäscherei und -kämmerei. Als Abgang oder Kämmling wurden ausgekämmte kurze Fasern, Noppen, Nissen oder sonstige Verunreinigungen der Wolle bezeichnet, die zum Teil noch aufbereitet wurden. Der Abgang wurde hier gelagert. 

Das Gebäude wurde bis 1945 total zerstört und wieder aufgebaut. Nach dem Krieg bis 1972 befand sich hier die Zellwolle-Sortiererei.

Als Ausgangsmaterial zur Zellwolleherstellung dient Zellstoff, der meist aus Holz stammt. Für die Herstellung von Zellwolle wird der Zellstoff mit Natronlauge versetzt. Diese alkalische Lösung wird durch Düsen in schwefelsaure Salzlösungen gepresst. Für die Viskosefasern im klassischen Herstellungsprozess wird ein Schwefelsäurespinnbad eingesetzt, welches zusätzlich fast bis zur Sättigungsgrenze Natriumsulfat und eine geringe Menge Zinksulfat zur Verzögerung der Cellulose-Ausfällungsreaktion enthält.

Für problematischer als die Zellwollherstellung wurden jedoch die im Untergrund befindlichen Auffüllungen gehalten, die auch Trümmerschutt enthalten konnten. Aus diesem Grund wurden im November 2012 Bodenproben auf dem ehemaligen Spielplatz "Am Brückenhaus/Leineinsel" genommen, der heute nur noch als öffentliche Grünfläche geführt wird.

Inzwischen liegen die Gutachten zu den Untersuchungen vor und wurden vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün ausgewertet. Ergebnis: Für den ehemaligen Spielplatz Am Brückenhaus/Leineinsel hat sich der Altlastenverdacht nicht bestätigt und die Fläche kann weiterhin als Grünfläche genutzt werden.