Textilwerkstatt

Entstehungsgeschichte der Textilwerkstatt

Kaputte Arbeitskleidung reparieren, alte Textilien wiederverwerten und dabei Arbeitsplätze schaffen – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Das war die Ursprungsidee hinter der Textilwerkstatt.

Die Textilwerkstatt ist dank Initiative einiger Personalräte der Landeshauptstadt Hannover entstanden. Am Anfang stand die Idee, für leistungsgewandelte Beschäftigte, die nicht mehr in ihren ursprünglichen Stellen arbeiten können, alternative Beschäftigungsfelder zu schaffen. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollte der soziale Aspekt mit dem ökologischen Gedanken verknüpft werden. Arbeitskleidung sollte repariert und ausgesonderte Textilien durch Upcycling wiederverwertet werden.

 

November 2018: Erste Ideen einer Nähwerkstatt

Die Landeshauptstadt Hannover beschafft pro Jahr für ca. eine Millionen Euro Arbeitskleidung. Beschädigte Arbeitskleidung wird in der Regel nicht repariert, sondern landet im Müll. Bei einem vom Agenda 21- und Nachhaltigkeitsbüro initiierten Treffen zum Thema nachhaltige Textilien entstand daraus die Idee, eine Nähwerkstatt für die Stadtverwaltung zu schaffen. Das könnte die Einsatzdauer der Arbeitskleidung verlängern und Geld sowie Ressourcen sparen.

 Januar bis März 2019: Ausarbeitung in den Örtlichen Personalräten

Die Idee einer Nähwerkstatt wurde bei einem Treffen der Örtlichen Personalräte der Landeshauptstadt Hannover weiterentwickelt. In der Werkstatt sollten leistungsgewandelte Beschäftigte aus den operativen Bereichen eine neue Arbeit finden und ihre Talente einbringen können.

Die Textilwerkstatt sollte unter dem „Dach“ der „Beschäftigungsförderung der Landeshauptstadt Hannover Stützpunkt Hölderlinstraße“ im Gebäude der Alemannstraße 3 aufgebaut werden. Hier waren neben Räumlichkeiten und Werkzeugen (Nähmaschinen) auch bereits das Knowhow vorhanden, Menschen in andere Arbeitsbereiche zu integrieren.

 

Ab April 2019: Klinkenputzen für Finanzierung

Aufgrund der finanziellen Situation konnte keine Förderung zur Einrichtung neuer Stellen durch die Landeshauptstadt Hannover erreicht werden, auch wenn die Idee der Textilwerkstatt von den zuständigen Leitungsebenen positiv aufgenommen wurde. Alternative Förderungsmöglichkeiten mussten daher gesucht und gefunden werden.

 

März 2021: Eröffnung der Textilwerkstatt

Durch die Erfahrung der Beschäftigungsförderung gelang es, eine Förderung durch die Arbeitsagentur zu erreichen. Dies ermöglichte die Schaffung sogenannter „1-Euro-Jobs“ zur Reintegration von Langzeitarbeitslosen. So konnte die Textilwerkstatt im März 2021 mit den ersten Teilnehmenden starten. Leistungsgewandelte Mitarbeitende können durch die Förderung des JobCenters jedoch nicht eingesetzt werden.

 

Heute:

Heute fertigt die Textilwerkstatt aus den Textilspenden, wie Arbeitskleidung, Banner und Tischdecken, verschiedenste Projekte: von Kostümen und Schürzen über Mobiles bis zur Geburtstagsgirlande. Abnehmer*innen sind in erster Linie Kitas und Altenheime, aber auch andere gemeinnützige Einrichtungen können sich mit ihren Ideen melden.

Die Förderung durch die Arbeitsagentur hat jedoch die Auflage, nicht ausschließlich für die Landeshauptstadt Hannover tätig zu sein. Daher kann auch die andere Ursprungidee – Arbeitskleidung zu reparieren – nicht durchgeführt werden.

 

Ausblick:

Natürlich wird immer noch versucht, eine reguläre Finanzierung mindestens der Anleiter*innen durch die Landeshauptstadt Hannover zu erreichen. Damit wäre es auch möglich, dass Leitungsgewandelte in der Textilwerkstatt eingesetzt werden können. Auch die Ursprungsidee, die Reparatur von Arbeitskleidung durchzuführen, könnte dann umgesetzt werden.