Lagebericht

Großstädtevergleich

Hannover ist erfolgreich im interkommunalen Vergleich.

Schrägaufnahme von Hannover mit Blick auf das Neue Rathaus, die Südstadt und den Maschsee.

In jährlichem Rhythmus veröffentlicht die Landeshauptstadt Hannover den "Lagebericht zur Stadtentwicklung" – einen Großstädtevergleich zu verschiedenen stadtentwicklungsrelevanten Themen. Verglichen werden die Entwicklungen z. B. in den Bereichen Bevölkerung, Wohnen, Wirtschaft und Arbeitsmarkt, Bildung und Verkehr, Kultur und Soziales bis hin zur Entwicklung der städtischen Finanzen.

Der Lagebericht dient dazu, den Blick über den Tellerrand in andere Städte zu richten und der Politik sowie der Öffentlichkeit Materialien zur Verfügung zu stellen, die eine Einschätzung und Bewertung der hannoverschen Entwicklung mit den Entwicklungen in anderen, vergleichbaren Großstädten erlauben. Die Auswahl der Vergleichsstädte umfasst die mit Hannover 15 größten deutschen Städte Hamburg, Bremen, Duisburg, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg, München, Berlin, Dresden und Leipzig.

Die Daten des aktuellen Großstädtevergleichs 2022 beziehen sich vor allem auf das Jahr 2021. Dabei wird deutlich, dass die weitreichenden Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie Auswirkungen auf praktisch alle Themen hatten. Die Bevölkerungszahlen stagnierten 2021 wie schon 2020, was insbesondere an weniger Wanderungen lag. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt auf Ebene der Großstädte für 2020 vor: Hier gab es erstmals seit vielen Jahren einen Rückgang, und zwar in allen 15 Vergleichsstädten. In den Innenstädten sind die Passant*innenfrequenzen 2022 wieder deutlich höher als in den beiden stark durch Coronamaßnahmen geprägten Vorjahren 2020 und 2021. Verglichen mit 2019 sind die Passant*innenfrequenzen allerdings tendenziell niedriger.

Die Volkshochschulen hatten nach 2020 auch 2021 stark unter den Auswirkungen der Coronamaßnahmen zu leiden, was in den Statistiken zu Kursen und Teilnehmenden deutlich zum Ausdruck kommt. Auch im kulturellen Bereich war das Jahr 2021 durch Corona geprägt: Die Zahl der Kinobesuche lag im Großstädtevergleich 2021 nur bei rund einem Drittel des Niveaus von 2019. In der Theaterstatistik der Spielzeit 2020/2021 sank insbesondere bedingt durch den zweiten, lange andauernden Lockdown ab November 2020 die Zahl der Veranstaltungen um zwei Drittel gegenüber der Spielzeit 2019/2020. Auch Tourismus konnte 2021 nur sehr reduziert stattfinden.

Ausgewählte Ergebnisse von Hannover:

  • 2021 hatten neben Hannover nur drei andere der 15 Großstädte einen Bevölkerungsgewinn, und Hannover hatte den drittstärksten Wanderungsgewinn aller 15 Großstädte.
  • 2021 verzeichnete Hannover die höchste Zunahme bei den Baugenehmigungen (+ 51,1 %) gegenüber 2020 (vor allem durch die großen Baugebiete Kronsberg-Süd und Wasserstadt Limmer).
  • Hannover hatte 2021 mit 7 Baugenehmigungen je 1.000 Einwohner*innen die höchste Baugenehmigungsintensität der 15 Großstädte.
  • In Hannover sind 2021 134 Wohnungen (+ 11,3 %) mehr errichtet worden als im Vorjahr, während es im Großstädtevergleich insgesamt einen Rückgang gegenüber 2020 gab.
  • Bei den meistfrequentierten Lasermesspunkten der Einkaufsstraßen im Großstädtevergleich lag die Georgstraße in Hannover 2022 mit 21,22 Mio. Messungen auf Rang 4 aller Messpunkte mit den meisten Passant*innen (hinter Neuhauser Straße in München, gefolgt von der Kaufinger Straße, ebenfalls in München, und der Frankfurter Zeil.) Über das Jahr 2022 betrachtet war die Passant*innenfrequenz in der Georgstraße 8,5 Prozent geringer als im Vor-Corona-Jahr 2019; in einigen Monaten war die Frequenz 2022 aber sogar höher als 2019. 
  • Die Büromieten für Immobilien mit nach Lage und Ausstattung gutem Nutzungswert sind 2022 mit 36,50 EUR/m² in München am höchsten, und mit 10,25 EUR/m² in Hannover am günstigsten.
  • Bezieht man die Zahl der Kinobesuche auf die Stadtgröße, wies Hannover 2021 mit 1,05 Besuchen/Ew. hinter Nürnberg die meisten Besuche je Einwohner*in auf.