Kinder helfen Kindern

Geschenkaktion an Hannovers Schulen für ukrainische Stadt Mykolajiw

Solidarität und Hilfsbereitschaft in Hannover sind groß: Die Landeshauptstadt Hannover hatte an Schulen im Stadtgebiet zu einer Geschenkaktion für die Kinder der vom Krieg schwer zerstörten ukrainischen Stadt Mykolajiw aufgerufen. Achtzehn Schulen nahmen teil, rund 1000 Kartons mit Geschenken kamen zusammen, 1900 Schüler*innen und Lehrkräfte beteiligten sich.

Oberbürgermeister Belit Onay (hinten links) und Rita Maria Rzyski (hinten, 2. v. rechts), Dezernentin für Bildung, Jugend und Familie, nahmen die gesammelten Geschenke an der Grundschule Suthwiesenstraße entgegen und dankten allen für das große Engagement.

Oberbürgermeister Belit Onay und Rita Maria Rzyski, Dezernentin für Bildung, Jugend und Familie nahmen am 9. Dezember 2022 die Geschenke an der Grundschule Suthwiesenstraße, stellvertretend für die beteiligten Schulen entgegen.

Statement von Oberbürgermeister Onay

„Es ist wunderbar, die enorme Hilfsbereitschaft der Kinder in unserer Gesellschaft zu sehen. Liebevoll gepackte Geschenke, selbstgemalte Bilder und geschriebene Grüße. Ich bin sicher, das wird den Kindern in Mykolajiw, die einen sehr harten Winter erleben, Trost spenden und Freude bereiten. Ich danke allen Beteiligten für diese schöne Weihnachtsgeste. Wir dürfen nicht nachlassen in der Unterstützung für die Ukraine – Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Menschen brauchen unsere Hilfe jetzt mehr denn je“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay im Rahmen des Schulbesuchs.

Statement von Dezernentin Rzyski

„Seit Ausbruch des Krieges haben wir bereits 1400 ukrainische Kinder und Jugendliche an Hannovers Schulen aufgenommen. Zusammen mit Lehrkräften, Schulassistent*innen und Schüler*innen tun wir alles um die Kinder in den Schulalltag zu integrieren, so dass sie sich als Teil der Gemeinschaft fühlen. Diese Geschenkaktion zeigt aufs Neue das große Engagement von Hannovers Schulen für die Ukraine und für Zusammenhalt und Frieden – meinen herzlichen Dank dafür“, sagte Rzyski aus diesem Anlass.

Die bunt eingepackten Geschenke werden mit weiteren Hilfsgütern nach Mykolajiw geschickt.

Hilfsgütertransport für Mykolajiw

Die gepackten „Schuhkartons“ enthalten kleine Geschenke, Weihnachts- und Friedensgrüße und Süßigkeiten. Die Kartons werden von der Stadt in den teilnehmenden Schulen abgeholt, in die Lagerhalle des Ukrainischen Vereins in Niedersachsen e.V. (UVN) in Bornum gebracht und für den Transport von den Ehrenamtlichen des Vereins vorbereitet. Sie werden in den nächsten Tagen über die polnische Grenze in die Ukraine geschickt. Mit den Kartons werden weitere Hilfsgüter nach Mykolajiw geschickt, beispielsweise 250 Handfeuerlöscher und 100 Erste-Hilfe-Taschen, die von der Stadt Hannover mit Bundesfördermitteln beschafft wurden, sowie Lebensmittel und Kleidung, die vom UVN gekauft wurden oder als Spenden gesammelt wurden. Bereits am 7. Dezember 2022 schickte die Stadt einen besonderen Hilfstransport Richtung Mykolajiw, zehn spezielle Fahrzeuge – darunter Radlader, Rettungswagen und Transporter sowohl aus städtischem Bestand als auch über eine Kooperation mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Situation in Mykolajiw

Mykolajiw steht seit knapp zehn Monaten unter Beschuss. Weniger als die Hälfte der Bewohner*innen sind geblieben, aber knapp 10.000 Kinder sind noch in der Stadt. Die aktuell größten Herausforderungen für die Stadt sind die Gewährleistung der Sicherheit der Bevölkerung, die Strom- und Wasserversorgung, Heizung, die Reparatur der zerstörten Gebäude und die Schaffung von Notunterkünften für den Winter.

Teilnehmende Schulen an der Geschenkaktion aus Hannover

Folgende Schulen aus Hannover nahmen an der Geschenk-Aktion teil: Freie Evangelische Schule Hannover (FESH), Grundschule Alemannstraße, Grundschule am Sandberge, Grundschule an der Feldbuschwende, Grundschule an der Uhlandstraße, Grundschule Entenfang, Grundschule Friedrich-Ebert-Schule, Grundschule Glücksburger Weg, Grundschule Grimsehlweg, Grundschule Herrenhausen, Grundschule Kronsberg, Grundschule Loccumer Straße, Grundschule Mengendamm, Grundschule Suthwiesenstraße, Grundschule Tiefenriede, Grundschule Wilhelm Busch Schule, ISHR –International School Hannover Region, Mira Lobe Schule.

Hintergrund

Die Solidaritätspartnerschaft Hannovers mit Mykolajiw ist darauf ausgerichtet, gezielte und bedarfsorientierte Hilfe in der südukrainischen Kommune zu leisten. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert solche Partnerschaften, zum Beispiel in Form der Beschaffung von Nutzfahrzeugen für Kommunen oder finanzieller Unterstützung beispielsweise für die Beschaffung von Hilfsgütern durch Kommunen. Hannover will damit einen aktiven Beitrag zur Bewältigung der durch den russischen Angriffskrieg entstandenen humanitären Krise leisten. Die Initiative basiert auf einem Ratsbeschluss der Landeshauptstadt Hannover vom 30. Juni dieses Jahres.