Städtischer Wirtschaftsempfang

Internationalisierung im Fokus

Diskutierten zum Thema Internationalisierung: Johann-Friedrich Dempwolff (Johnson Controls), Marianne Neuendorff (Bahlsen), Oberbürgermeister Stefan Schostok und Prof. Jörg Rocholl.

Mehr als 600 Vertreterinnen und Vertreter aus der hannoverschen Wirtschaft besuchten am 29. Oktober 2018 den alljährlichen Empfang der Landeshauptstadt Hannover. Im Mittelpunkt stand eine Podiumsdiskussion zum Thema "Internationalisierung als Wachstumsmotor für den Standort Hannover". Unter der Moderation der Journalistin Ines Arland sprachen Marianne Neuendorff (Head of Corporate Human Resources von Bahlsen), Johann-Friedrich Dempwolff (Geschäftsführer Johnson Controls Power Solutions EMEA), Prof. Jörg Rocholl (Präsident der ESMT European School of Management and Technology Berlin) sowie Oberbürgermeister Stefan Schostok.

Oberbürgermeister Stefan Schostok mit Ruth Scharwies (zweite von links), die den Stadt-Hannover-Preis 2018 erhalten hat. Daneben die städtische Gleichstellungsbeauftragte Friederike Kämpfe und die Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette (rechts). 

Die Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette machte bereits in ihrer Eröffnung deutlich, dass das in Hannover erfolgreiche Verfolgen von Nachhaltigkeitszielen auch eng mit Fragen der Internationalisierung verknüpft sei."„Durch die Globalisierung haben unser Handeln und unser Konsumverhalten direkte oder indirekte Auswirkungen auf die gesamte Welt." Die Dezernentin verwies auf die Problematik billig erzeugter Produkte, die zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen etwa in Asien hergestellt würden, auf die Verknappung von natürlichen Ressourcen sowie auf die Verschmutzung der Meere durch Plastik und Reifenabrieb. "Wir müssen Verantwortung übernehmen", mahnte Tegtmeyer-Dette. Gut kam bei den Gästen auch ein kurzer Imagefilm über Hannover und seine Wirtschaftsstandorte an.

Podiumsdiskussion zur Internationalisierung

Die Stadt Hannover hat zum zweiten Mal das Format der Podiumsdiskussion genutzt, das bei Teilnehmenden gut ankam. Der aufschlussreiche und spannende Gedankenaustausch drehte sich um Internationalisierung. Alle Teilnehmenden betonten, gerade in Zeiten nationalistischer und protektionistischer Tendenzen, die Bedeutung globalen Denkens und Handelns. Oberbürgermeister Stefan Schostok sagte: "Hannover verdankt seinen wirtschaftlichen Aufschwung den internationalen Messen. Das war die Basis für unsere zahlreichen international operierenden Unternehmen. Weltoffenheit gehört also nicht erst seit der EXPO 2000 fest zur Identität unserer Stadt." Im Zeitalter von Digitalisierung und Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft würden unternehmerische Entscheidungen mehr denn je global getroffen. Hannover vereine erstklassige wirtschaftliche Rahmenbedingungen mit hoher Lebensqualität. "Damit wollen wir die Menschen von unserem Standort im Herzen Europas überzeugen", so der Oberbürgermeister, der betonte: "Für Hannover ist Europa mehr als wirtschaftliche Freizügigkeit. Unsere Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2025 ist daher Bekenntnis zur europäischen Wertegemeinschaft und unterstreicht zudem unsere Ansicht, dass Kultur das verbindende Element für eine attraktive Stadt für Studierende, Arbeitskräfte und Unternehmen ist." Marianne Neuendorff unterstrich aus Sicht von Bahlsen: "Hannover hat eine Gründertradition – zahlreiche Unternehmen haben ihre Wurzeln in Hannover. Hannover ist die Heimat bekannter Weltmarken. Es gilt, diese Innovationskraft national und international wieder lebendig zu machen. Das gelingt nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik, Forschung und Kultur." "Als internationales Unternehmen suchen wir Talente in der ganzen Welt. Wir brauchen ein weltoffenes, sicheres und kulturreiches Hannover, um sicherzustellen, dass wir diese auch bekommen", ergänzte Johann-Friedrich Dempwolff für das ebenfalls weltweit agierende Unternehmen Johnson Controls." Mit dem Blick von außen forderte Prof. Jörg Rocholl: "Trotz protektionistischer Tendenzen bleibt die Internationalisierung wichtiger Wachstumsmotor, auch für den Standort Hannover. Sowohl Universitäten als auch Unternehmen müssen weltoffen sein und eine Perspektive für ausländische Studierende und Arbeitnehmer bieten, um sich im Wettbewerb zu behaupten."

Netzwerken gehörte für die rund 600 Gäste des Wirtschaftsempfangs dazu.

Stadt-Hannover-Preis verliehen

Beim Wirtschaftsempfang wurde auch der Stadt-Hannover-Preis "Frauen machen Standort" verliehen, der in diesem Jahr an Ruth Scharwies und das Unternehmen Backwerk – Demeter-Bäckerei ging. Ruth Scharwies gründete 1999 als Betriebswirtin des Handwerks zusammen mit Bäckermeister Christian Lecht den Backhandwerksbetrieb, der die einzige Demeter-zertifizierte Bäckerei in Hannover ist und Bio-Backwaren in hoher Qualität unter Beachtung von Nachhaltigkeitsgrundsätzen herstellt. Erstmals wurde die Preisträgerin in einem filmischen Porträt vorgestellt.

Ein Film über die Bäckerei von Ruth Scharwies, der Stadt-Hannover-Preisträgerin 2018 (4 Minuten).

Ausklang mit Networking

Der Abend klang dann mit einem regen Austausch unter den Gästen aus, die den Abend intensiv nutzten, um ihre unternehmerischen Kontakte zu pflegen und auch auszubauen.