Insektenschutz im urbanen Umfeld

Landeshauptstadt Hannover und hanova für Projektidee ausgezeichnet

Die Landeshauptstadt Hannover wurde als eine von 40 Kommunen in dem bundesweiten Wettbewerb "Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt" für ihre Projektidee zur Förderung von Stadtnatur und Insekten gewürdigt. Damit verbunden ist ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro für die Umsetzung des Zukunftsprojekts "Grenzen überwinden für mehr Insektenschutz – Vernetzung von Maßnahmen und Akteuren im Siedlungsraum". Das Projekt wird in Kooperation zwischen dem Fachbereich Umwelt und Stadtgrün und hanova durchgeführt.

Engagement für den Insektenschutz: Dr. Stefan Rüter (Projektleiter im Bereich Forsten, Landschaftsräume und Naturschutz), Ulrich Prote (Leiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün), Frank Ermlich (Pressesprecher und Prokurist der hanova) und Daniela Schmedes (Planerin für die Außenanlagen der hanova).

Zukunftsprojekt für den Insektenschutz

Mit dem Projekt soll aufgezeigt werden, wie Grünflächen der öffentlichen Hand und kommunaler Wohnungsbauunternehmen gemeinsam für den Insektenschutz entwickelt werden können. Als Projektgebiet dient ein Teil des Grünzugs "Emmy-Lanzke-Weg" in Hannover-Vahrenheide.

Je nach Eignung der Flächen sollen in den kommenden zwei Jahren Nistmöglichkeiten, Überwinterungs­habitate und blütenreiche Nahrungsflächen für Insekten geschaffen werden. Hierzu sollen die städtischen Wiesen auf eine möglichst insektenfreundliche Pflege umgestellt werden, bei der beispielsweise Teilflächen als nicht gemähte Rückzugsorte für Heuschrecke, Schmetterling & Co. belassen werden. Zusätzlich sollen artenreiche Blühflächen als Nahrungsangebot sowie offene Sandflächen und Totholz als Nistmöglichkeiten angelegt werden. In den Grünflächen der hanova-Wohnbebauung sollen die Lebensbedingungen für Insekten zusätzlich durch die Pflanzung von heimischen Gehölzen und Stauden verbessert werden.

Um eine bestmögliche Verzahnung der Maßnahmen zu ermöglichen, wird in den kommenden Wochen ein gemeinsames Insektenschutz­konzept von Stadt und hanova erarbeitet. "Darin liegt auch der besondere Innovationsgehalt des Projektes, denn derartige Kooperationen zwischen der öffentlichen Hand und Wohnungsbaugesellschaften gab es bislang in ganz Deutschland noch nicht", betont Ulrich Prote, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün.

Anwohner*innen sollen in das Projekt eingebunden werden

Die Anwohner*innen am Emmy-Lanzke-Weg sollen zur Mitwirkung im Projekt eingeladen werden. Dazu ist angedacht, dass die Balkone durch dafür bereitgestelltes Saatgut begrünt werden. "Außerdem bieten wir eine Beteiligung an unseren Pflanz- und Pflegeaktionen an", erläutert Frank Ermlich, Pressesprecher der hanova.

Insgesamt wird Wert darauf gelegt, dass das Projekt eine möglichst große Akzeptanz in der Bevölkerung erzielt. Gestalterische Aspekte und andere Nutzungsansprüche an die Freiflächen sollen daher besonders berücksichtigt werden. Die Umsetzung der Maßnahmen soll zudem durch ein ökologisches Monitoring, Öffentlichkeitsarbeit und eine gezielte Umweltbildung begleitet werden. Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der Internetseite von hanova (externer Link)

Der Wettbewerb "Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt"

Der Wettbewerb wird vom Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt" durchgeführt und im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Insgesamt gingen 332 Beiträge aus 310 verschiedenen Kommunen Deutschlands ein. Aus den eingereichten Wettbewerbsbeiträgen wählte eine Fachjury die 40 besten Projektideen aus. Maßgeblich waren hierbei, inwieweit die Projektideen zu Verbesserungen für Stadtnatur, Insekten und deren Lebensräumen führen, zu Umweltbildung und gesellschaftlichem Engagement beitragen, nachhaltig wirken, vorbildlich und innovativ sind. Mehr zum Wettbewerb und zu den ausgezeichneten Projektideen unter: www.wettbewerb-naturstadt.de