Verfahren Sprachstandsmonitoring

4. Freiwillige Sprachförderuntersuchung

Freiwillige Sprachförderuntersuchung: Kapitel 4 von 8 im Monitoringverfahren

Mai bis Oktober im Jahr vor der Einschulung

Untersuchung zur Sprachförderung – was bedeutet das?

Viele Kinder, die in Deutschland mehrsprachig aufwachsen und noch gravierende Probleme in der deutschen Sprache haben, obwohl sie schon länger eine Kindertageseinrichtung besuchen, zeigen auch in anderen Bereichen Förderbedarfe.

Auch Kinder mit Deutsch als Muttersprache, die Auffälligkeiten in Aussprache oder Grammatik haben, weisen häufiger Probleme in anderen Entwicklungsbereichen auf. Uns wäre es vor allem wichtig, auf Kinder aufmerksam zu werden, die bisher noch nicht durch den Kinderarzt eine ausreichende Förderung bekommen haben.

Deshalb ist es unser Anliegen, diesen Familien eine besonders frühzeitige Untersuchung und individuelle Beratung anzubieten, um diese Kinder bestmöglich auf die Einschulung vorzubereiten.

Die Kinder, die Sie uns mittels Sprachstandsfeststellung melden, werden von uns in den Sommermonaten zu Beginn des letzten Kindergartenjahres eingeladen. Die Schuleingangsuntersuchung findet dann im Folgejahr statt.

Inhalte der Sprachförderuntersuchung:

  • Erheben der Vorgeschichte des Kindes
  • Hör- und Sehtest
  • Übungen zur Grob- und Feinmotorik
  • Übungen zur Kognition (Logisches Schlussfolgern)
  • Sprachbeherrschung im Deutschen
  • Auditive Wahrnehmung
  • gegebenenfalls Aussprache im Deutschen
  • Körperliche Untersuchung

Anhand der Ergebnisse aus der Untersuchung erfolgt eine ausführliche Besprechung und Beratung mit den Eltern. Dabei werden den Eltern individuell Tipps gegeben und Verhaltensweisen aufgezeigt, wie sie ihr Kind im häuslichen Umfeld weiter fördern könnten. Außerdem werden noch Bedarfe an Logopädie oder Ergotherapie aufgezeigt oder wir empfehlen möglicherweise noch weitere Diagnostik, zum Beispiel beim Kinderarzt, bei Fachärzten (zum Beispiel HNO) oder beim Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ).

Sie als Kindertageseinrichtung bekommen über einen Informationsbogen ebenfalls Rückmeldung über die Untersuchung bei Einverständnis der Eltern. Außerdem werden auch die Schulen über die Ergebnisse informiert.

Uns hilft die Untersuchung zudem, den Verlauf der Entwicklung des Kindes besser zu beurteilen. So können wir zum Beispiel in der Schuleingangsuntersuchung anhand der Fortschritte besser einschätzen, ob das Kind noch für die Schule relevante Probleme aufweisen wird oder nicht. Außerdem gelingt durch den 2-fachen Kontakt zu den Familien häufig ein deutlich vertrauterer Umgang und eine bessere Beratung.