Vor zwei Jahren wurde auf einer Ackerfläche vor der Carl-Friedrich-Gauß-Schule in Hemmingen eine neue Wendeschleife für Busse gebaut. Bei den Erdarbeiten für die Verkehrsanlage traten Reste einer frühen Siedlung zu Tage: Pfostenlöcher, Grubenhäuser und Gräben. Sie gehören nach Einschätzung der Experten zur im Jahr 900 n. Chr. entstandenen Siedlung "Klein Hemmingen" (Lüttike Hemmingen).
Im Hochmittelalter – also etwa 600 Jahre später - wurde sie von ihren Bewohnerinnen und Bewohnern verlassen: Sie fiel "wüst". An den aufgegebenen Ort als "Archäologisches Denkmal" erinnert jetzt eine Informationstafel, die auf Initiative des Heimatbundes Hemmingen e.V. und mit Förderung durch die der Region Hannover aufgestellt wurde.
an der Ecke Berliner Straße/An der Eiche wurde sie von Karl-Heinz Nowak, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, Doris Linkhof, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Hemmingen und Ute Bartelt von der Region Hannover enthüllt.
"Hunderte Befunde und Funde konnten 2014 im Bereich der Baustelle aufgedeckt", berichtete Kommunalarchäologin Bartelt: "Besonders aufschlussreich waren zwei große, sich teilweise überlagernde Hausgrundrisse, die zu einem mittelalterlichen Gehöft gehörten." Eine Illustration auf der Tafel veranschaulicht nun, wie dieser Siedlungsteil vor etwa 1000 Jahren ausgesehen haben könnte: Zu sehen ist ein Wohnhaus mit Nebengebäuden wie Grubenhäusern, Speicherbauten und Ställen, das wahrscheinlich von einem Weidenzaun geschützt wurde.
(Veröffentlicht am 15. Dezember 2016)