JUSTiQ-Projekt

Sportliche Graffiti für die Garagenwand

Künstler Patrik Wolters

Waldhof-Projekt von "Jugend stärken im Quartier" kooperiert mit Garbsen

Sport und Bewegung werden derzeit in Garbsen-Berenbostel besonders großgeschrieben und auch kunstvoll in Szene gesetzt:

In Anlehnung an den laufenden Umbau des Bolzplatzes "Auf dem Kronsberg" durch die Stadt Garbsen fördert die Region Hannover im Rahmen des Mikro-Projektes von "Jugend stärken im Quartier" (JUSTiQ) die künstlerische Umgestaltung der angrenzenden Garagenhöfe durch Graffiti-Kunst. Durchgeführt wird das Projekt vom Waldhof – Jugendhilfeeinrichtung der Region Hannover.

Sport und Bewegung, aber auch Symbole, die den eigenen Stadtteil widerspiegeln, sind die Motive, an denen sich die zehn Jugendlichen orientieren. Der Kontakt zu ihnen wurde in Zusammenarbeit mit dem Haus der Jugend in Berenbostel und der Oberschule Berenbostel (OSB) hergestellt. Eigentümer der insgesamt 240 Quadratmeter großen Garagenhof-Fläche, verteilt auf drei unterschiedlich große Fassaden, sind Haack Immobilien sowie die Eigentümergemeinschaft Ernst-Ludwig-Kirchner-Weg.

Die Förderung der Region von rund 8.500 Euro erstreckt sich auf die pädagogische Begleitung der Jugendlichen, einen pauschalen Anteil der Sachkosten sowie das Künstlerhonorar. Die Stadt Garbsen hat knapp 80 Prozent der Sachkosten übernommen.

Unter Anleitung des Künstlers Patrik Wolters

Der in Osterwald lebende und arbeitende Künstler Patrik Wolters konnte für dieses Projekt gewonnen werden, er gehört bundesweit zu den führenden Graffiti- und Streetart-Künstlern. Unter seiner Anleitung haben die Teilnehmenden das Projekt seit dem 9. Oktober vorbereitet und durchgeführt ‒ von der Grundierung der Mauern über die Motivideen bis hin zum Sprayen. Am 22. Oktober wurde das Gesamtkunstwerk vorgestellt.

"Derartige Projekte unterstützen die Zielrichtung des Bundesprogrammes JUSTiQ", erläutert Matthias König, Leiter des Teams Jugendhilfeplanung und Fachberatung Kinderschutz. "Junge Menschen werden selbst aktiv, verschönern den eigenen Stadtteil und Sozialraum und können sich damit entsprechend identifizieren. Diese Wertschätzung führt häufig auch zu weniger Vandalismus."

Laut Barbara Willhauck-Wilken, Abteilungsleiterin Jugend und Integration bei der Stadt Garbsen, ist der Bolzplatz "der" Treffpunkt für Jugendliche auf dem Kronsberg. "Die Jugendlichen haben sich mit viel Kreativität und Einsatz an der Umgestaltung des Platzes beteiligt und ihre Wünsche eingebracht, nicht nur bei der Graffiti-Aktion", sagt sie. "Besser kann man die Zielsetzung der Förderprogramme Soziale Stadt und JUSTiQ nicht sichtbar machen", ergänzt Michael Anklamm vom Haus der Jugend in Berenbostel.

Hintergrund: JUSTiQ - Jugend stärken im Quartier

Das Modellprogramm "Jugend stärken im Quartier" unterstützt junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund im Alter von zwölf bis einschließlich 26 Jahren, die von den Angeboten der allgemeinen und beruflichen Bildung, Grundsicherung für Arbeitssuchende oder Arbeitsförderung nicht mehr erreicht werden.

JUSTIQ ist sozialräumlich ausgelegt und konzentriert sich auf Stadt- und Ortsteile mit erhöhtem Entwicklungsbedarf. Das Programm gliedert sich in die zwei Teil-Projekte:

Das Projekt "JUST YOU" richtet sich an schulverweigernde Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren und deren Eltern.

Mit dem Projekt "VIVO – Vielfalt und Integration vor Ort" sollen junge Menschen beruflich und sozial besser integriert werden. Dabei geht es vor allem um den Übergang von der Schule in den Beruf.

Das Mikroprojekt "Graffiti Garagenhöfe" wird vom Waldhof – Jugendhilfeeinrichtung der Region Hannover durchgeführt und im Rahmen des Programms durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und den Europäischen Sozialfond (ESF) gefördert.

(Veröffentlicht am 23. Oktober 2020, Änderungen am 22. April 2021)