Der Vorstand und das Kuratorium der Kestnergesellschaft haben den scheidenden Direktor des hannoverschen Ausstellungshauses offiziell verabschiedet. Unter den über 800 Gästen waren zahlreiche bekannte Gesichter aus Kultur, Politik und Wirtschaft vertreten.
Ende des Jahres endet die zwölfjährige Amtszeit von Veit Görner, in der er publikumswirksame Ausstellungen wie "Haus im Schlamm" oder die Reihe "Made in Germany" in Hannover realisiert hat. Unter seiner Führung wurden außerdem ein Praktikanten-Laboratorium, die Formate "Kestner-Kids" und die "Kestner-Dialoge" eingeführt. Genug Gründe für den Vorstand und das Kuratorium, aber auch Persönlichkeiten und Freunde aus Kultur, Politik und Wirtschaft, um den 61-Jährigen gebührend zu verabschieden.
Prominente Gesichter zum Abschied
Zu den über 800 Gästen zählten etwa Ministerialdirigentin Dr. Annette Schwandner, Hannover 96-Präsident Martin Kind, Schauspielintendant Lars-Ole Walburg, Regionspräsident Hauke Jagau sowie Oberbürgermeister Stefan Schostok und viele weitere, die Görner mit einigen Fragen überraschten. Parallel wurde dessen Nachfolgerin, Christina Végh, vorgestellt.
Auf Görner folgt Végh
Die 1970 in Zürich geborene Kunsthistorikerin wurde aus einem starken Bewerberfeld ausgewählt und wird als elfte Direktorin und erste Frau in diesem Amt die Leitung der Kestnergesellschaft am 1. Mai 2015 übernehmen. Das 1916 gegründete Ausstellungshaus für internationale zeitgenössische Kunst zählt zu den renommiertesten und größten Kunstvereinen Europas.
Generationenübergreifende Ansätze auch für Hannover geplant
Die neue Direktorin der Kestnergesellschaft Christina Végh.
Christina Végh leitet seit 2004 als Direktorin den Bonner Kunstverein, der sich unter ihrer Führung zu einem der erfolgreichsten und angesehensten Kunstvereine in Deutschland entwickelt hat. Ihre kuratorische Arbeit zeichnet sich durch generationenübergreifende, experimentelle wie inter-disziplinäre Ansätze aus, die das Entstehen von Kunst sowie das Format der Ausstellung befragen und zugleich aktuelle gesellschaftliche Themen verhandeln. Sie hat unter anderem mit Künstlern wie Ed Atkins, Alexandra Bircken, John Baldessari, Ryan Gander, Charline von Heyl, Judith Hopf oder Christopher Williams gearbeitet.
Végh wurde für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet
Aktuell bereitet sie Projekte mit Nicolas Party, Gabriel Lester, Haegue Yang und Jana Euler vor. Mit dem unter ihrer Leitung etablierten Kunst- und Jugendprogramm ("KunstStück"), das mehrfach ausgezeichnet wurde, erreicht der Bonner Kunstverein auch Menschen aus bildungsfernen Kreisen. Von 2008 bis 2014 war sie im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kunstvereine (AdKV) kulturpolitisch tätig. Für die erfolgreiche Programmatik und Neuausrichtung der Institution, verbunden mit Fundraising und baulicher Sanierung, wurde Végh 2010 von der schweizerischen Kunstkommission des Eidgenössischen Bundesamts für Kultur mit dem Preis für Kunst- und Architekturvermittlung ausgezeichnet. Sie ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. Véghs kuratorische Laufbahn begann 2000 an der Kunsthalle Basel, wo sie mit Peter Pakesch und Adam Szymczyk arbeitete. 2003 erhielt sie ein Kuratorenstipendium bei ISCP (International Studio & Curatorial Program, New York).