Egal ob Warenmarkt oder Tierpark: Am Ende jedes Jahres müssen Unternehmen eine Bestandsaufnahme machen. Was mit Schrauben, Dosen und anderen Gütern in relativ kurzer Zeit vonstatten geht, dauert im Fall von Tieren wesentlich länger. Auch im Erlebnis-Zoo Hannover hat es mehrere Tage gedauert, bis festgestellt werden konnte, dass 1933 Tiere aus 204 Arten in der Anlage leben. Verganges Jahr waren es 2177 Tiere aus 211 Arten.
Das richtige Zählen
Doch wie geht so eine Zählung überhaupt über die Bühne? Wichtig ist vor allem Geduld, denn nicht alle Tiere sind so einfach zu zählen wie Elefanten und Giraffen (die nicht zu übersehen sind), Faultiere (die irgendwo abhängen) oder so seltene Tiere wie die Kleinen Pandas und Sibirischen Tiger. Von beiden gibt es jeweils nur ein Pärchen. Bei den Loris greifen die Tierpfleger zu einer List in Form von Nektarbechern. Während die bunten Vögel begeistert ihren geliebten Nektar trinken, zählen die Pfleger durch. Zehn freche Vögel müssten es sein. Zeigen sich nur neun, wird am nächsten Tag nochmal gezählt. So lange, bis alle Tiere gesichtet sind.
Wiebke Duggen wagte sich mit Zollstock ins Becken der Störe.
Die Zahlen vergleichen die Zoomitarbeiter schließlich mit den Aufzeichnungen des gesamten Jahres. Jeden Tag halten die Tierpfleger schriftlich fest, ob ein Tier geboren, verstorben, weg- oder zugereist ist. Die täglich ermittelten Zahlen werden zunächst handschriftlich in das Tierbestandsbuch eingetragen und dann in den Computer übernommen. Das Ergebnis der Jahresabschlusszählung wird schließlich mit den Computeraufzeichnungen verglichen. Fehlt ein Tier oder ist eines zu viel da, wird die Zählung wiederholt. Der Abschluss der tierischen Inventur ist der Jahresbericht, den die Kuratoren in mühevoller Kleinarbeit zusammenstellen und anschließend an den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz sowie an den Gesellschafter des Zoos, die Region Hannover und das Veterinäramt der Stadt Hannover übermitteln. Somit ist jedes Tier aktenkundig. Die tierische Inventur wird übrigens nicht nur zum reinen Zählen genutzt. Beim Wiegen und Messen der Tiere ergeben sich auch Vergleichswerte und wissenschaftliche Erkenntnisse. Anhand der Vergleichszahlen aus anderen Zoos werden dann Durchschnittswerte pro Tierart ermittelt, durch die jeder Zoo die Entwicklung seiner Tiere überprüfen kann.
Das größte Tier: Giraffenkuh Juji ist 4,50 Meter hoch Das schwerste Tier: Elefantenbulle Nikolai wiegt 4,85 Tonnen Das längste Tier: Tigerpython Moses junior I. ist 5,10 Meter lang Das kleinste Tier: Eine Blattschneider-Ameise ist nur 0,3 Zentimeter lang Das älteste Tier: Anden-Kondor Yogi ist 54 Jahre und Monate alt
Weitere Zahlen aus 2014
Besucher: 1.305.900 Menschen haben den Erlebnis-Zoo Hannover besucht, darunter sind 38.000 reine Winter-Zoo-Besucher. Karten: Die verkauften Tageskarten sind um 10,5 Prozent, die Zoo-Cards um 16,4 Prozent gestiegen. Führungen: Die 3.587 Führungen wurden von 53.000 Besuchern angenommen (inklusive Zukunftstag im Zoo, Kinder-Ferienprogramm, Abendspaziergang). Veranstaltungen: An 96 Tagen wurden Aktionen wie Kinderkarneval, Ostern, Halloween, Markkttage, Stofftierklinik, Lesungen und Konzerte angeboten. Events: Über 50.000 Gäste kamen zu 688 Feiern und Abendveranstaltungen, wie Krimi-Musical-Dinner, Spiele-Abend oder Weinweltreise.