Insgesamt zwölf Premieren aus den Sparten Oper, Ballett und Junge Oper: Die Staatsoper Hannover hat den neuen Spielplan vorgestellt. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Donizetti, Puccini und Wagner.
Der Intendant der Staatsoper Hannover, Dr. Michael Klügl, hat am 22. April gemeinsam mit dem neuen Generalmusikdirektor Ivan Repušić, Ballettdirektor Jörg Mannes, Chefdramaturg Dr. Klaus Angermann und Betriebsdirektorin Dr. Cornelia Preissinger das Programm der kommenden Spielzeit vorgestellt. Sechs Opern-Premieren (darunter eine Uraufführung), drei Ballett-Premieren, drei Premieren der Jungen Oper und acht Sinfoniekonzerte mit dem Niedersächsischen Staatsorchester stehen auf dem Spielplan 2016/17.
Noch ahnt Eisenstein (Robert Künzli) nicht, dass seine Rosalinde (Sara Eterno) ein doppeltes Spiel treibt.
Von Donizetti bis Wagner: Die Opern-Premieren
Die neue Spielzeit wird am 10. September 2016 mit Giacomo Puccinis Oper "Manon Lescaut" eröffnet; es inszeniert Olivier Tambosi, die musikalische Leitung hat der neue Generalmusikdirektor Ivan Repušić. Mit Bedřich Smetanas komischer Oper "Die verkaufte Braut" kehrt der preisgekrönte junge Regisseur Martin G. Berger zurück an die Staatsoper (Premiere am 29. Oktober 2016). Als Klassiker des 20. Jahrhunderts kann Hans Werner Henzes heiter-hintergründige Oper "Die englische Katze" angesehen werden, die am 26. November 2016 in der Regie von Dagmar Schlingmann herausgebracht wird. Mit Wagners "Der fliegende Holländer" steht nach längerem wieder eine Oper von Richard Wagner auf dem Spielplan (ab 11. Februar 2017). Es inszeniert Bernd Mottl, der mit Massenets "Werther" in der vergangenen Spielzeit einen großen Erfolg verbuchen konnte. Den heiteren Schlusspunkt setzt Donizettis komische Oper "Der Liebestrank", die von dem jungen Regisseur Tobias Ribitzki in Szene gesetzt wird (Premiere am 3. Juni 2017). Besonderes Augenmerk richtet sich auf die Uraufführungsproduktion der neuen Spielzeit, die Oper "Lot" des renommierten italienischen Komponisten Giorgio Battistelli. Das Textbuch für dieses Auftragswerk der Staatsoper Hannover schrieb die namhafte deutsche Autorin Jenny Erpenbeck. Premiere ist am 1. April 2017.
Festliche Opernabende mit Weltstars
Die Reihe der Festlichen Opernabende bringt an drei Abenden wieder große Namen der internationalen Opernszene nach Hannover. Am 16. Dezember 2016 sind Massimo Giordano und Norma Fantini, zwei Topstars der italienischen Oper, als Liebespaar Manon und Des Grieux in Puccinis "Manon Lescaut" zu erleben. Bei einer Operngala am 9. April 2017 ist Bariton-Legende Leo Nucci zu erleben. Wagners "Fliegender Holländer" ist mit Thomas J. Mayer (als Holländer) und Camilla Nylund (als Senta) am 18. Juni 2017 prominent besetzt. Mit Pavol Breslik ist einer der gefragtesten Tenöre der Gegenwart als Solist beim Konzert zugunsten der Stiftung Staatsoper Hannover am 27. August 2016 zugegen. Das Motto des Opernballs 2017 lautet "Hallo, Wien!" und entführt am 24. und 25. Februar 2017 in die Geburtsstadt aller Opernbälle.
Jörg Mannes' Ballettinszenierung des "Nussknacker und Mausekönig" kehrt im Dezember zurück ins Opernhaus.
Auf dem Spielplan des Balletts der Staatsoper Hannover stehen wieder drei Premieren. Ballettdirektor Jörg Mannes hat als gebürtiger Wiener eine starke Affinität zu dem Komponisten Franz Schubert und seiner Musik. "Schubert", die erste Ballettpremiere der Saison (ab 1. Oktober 2016), ist aber kein vertanztes "Biopic", sondern versucht, hinter der Melancholie von Schuberts Musik eine Vision von Weite und Schönheit aufzuspüren. Heinrich VIII. ist Titelfigur von Mannes' zweitem Ballettabend der Saison – "Henry VIII" (ab 6. Mai 2017). Drei Choreographen vereint "don't think twice !" (Premiere am 14. Januar 2017). Zum einen den Wiener Georg Reischl, zum anderen Ensemblemitglied David Blázquez und Yaron Shamir, die aus dem Residence-Programm "Think Big" (in Zusammenarbeit mit Tanztheater International) hervorgegangen sind.
Die Junge Oper legt nach
Mit der Uraufführung von "Moby Dick" (am 25. September 2016) beginnt die neue Spielzeit in der Jungen Oper. Die Musik stammt von Mischa Tangian, die Kammeroper für ein Publikum ab zehn Jahren ist ein Auftragswerk der Staatsoper Hannover. Der Text zu "Das Märchen vom Märchen im Märchen", ein deutsch-türkisches Musiktheater, stammt aus der Feder von Chefdramaturg Klaus Angermann und enthält traditionelle türkische Musik (ab 15. Februar 2017). Ebenfalls vom Orient inspiriert ist die letzte Premiere der Junge-Oper-Spielzeit, wenn am 12. Mai 2017 erstmals "Leyla und Medjnun" aufgeführt wird. Der Komponist, Detlev Glanert, ist dem Hannoverschen Publikum bereits vertraut. Sein "Caligula" wurde in der vergangenen Spielzeit mit großem Erfolg an der Staatsoper gezeigt. "Leyla und Medjnun" basiert auf einer persischen Vorlage und kann als Variante des Romeo-und-Julia-Stoffes gedeutet werden.
Der neue Generalmusikdirektor Ivan Repušić wird in seiner ersten Saison slawische wie auch romanische Akzente setzen. Beim 1. Sinfoniekonzert des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover dirigiert er eine Komposition seines kroatischen Landsmanns Jakov Gotovac, außerdem das 2. Klavierkonzert von Sergej Rachmaninow und Berlioz’ "Symphonie fantastique". Das 4. Sinfoniekonzert ist einer Aufführung des Requiems von Giuseppe Verdi gewidmet. Im 5. Sinfoniekonzert kommt mit Werken von Strawinsky, Lutoslawski und Schostakowitsch wiederum die slawische Musik zum Zuge. Wieder stehen außerdem renommierte Gastdirigenten am Pult des Niedersächsischen Staatsorchesters. Alessandro de Marchi dirigiert ein Programm mit Wiener Klassik, bei dem die renommierte Geigerin Midori Seiler als Solistin mitwirkt. Dirigent Jun Märkl stellt sich erstmals am Pult des Niedersächsischen Staatsorchesters vor. Ein rein ungarisches Programm präsentiert das 7. Sinfoniekonzert unter der Leitung von János Kovács. Das Klangbrückenfestival im April ist diesmal Wolfgang Rihm gewidmet, der im Zentrum des 7. Sinfoniekonzerts steht. Chefdramaturg Klaus Angermann wies bei der Pressekonferenz darauf hin, dass dieses Festival sich fast ausschließlich aus Kräften der Hannoverschen Musikszene speist.
Keine Spielzeit ohne "Hänsel und Gretel". Der Weihnachtsklassiker steht seit über 50 Jahren auf dem Spielplan der Staatsoper Hannover.
Weiterhin bzw. wieder zu sehen sind in der kommenden Spielzeit außerdem "Candide", "Carmen", "Der gestiefelte Kater", "Die Fledermaus", "Die Hochzeit des Figaro", "Die Macht des Schicksals", "Gefährliche Liebschaften", "Hänsel und Gretel", "Kannst Du pfeifen, Johanna", "La Bohème", "My Fair Lady" "Nussknacker und Mausekönig", "Rigoletto", "Titus" und "Tosca".
Spielzeitbroschüren ab sofort erhältlich
Die neuen Spielzeitbroschüren für Oper und Konzert liegen ab sofort gratis an den Theaterkassen in Opern- und Schauspielhaus aus. Der Vorverkauf für die Spielzeit 2016/17 einschließlich des Opernballs beginnt am 1. Juni 2016.
Blick ins 20. Jahrhundert: Das Schauspiel Hannover hat den Spielplan 2016/17 vorgestellt. Insgesamt stehen 22 Neuproduktionen, 29 Wiederaufnahmen und drei...