Bei der zweiten Auflage des Zoo-Runs durch den Erlebnis-Zoo am 16. Juni sind rund 1.200 Läufer für den guten Zweck an den Start gegangen. Am Ende kamen 1.500 Euro zusammen, die der Zoo an den Verein "Rettet den Drill" spendete.
Als Giraffe, Löwe, Eisbär und Co. am 16. Juni schlafen gingen, eroberten die Läufer den Zoo. Die anspruchsvolle Strecke mit Steigungen, Biegungen und unterschiedlichsten Bodenbelägen führte einmal um die Welt vom niedersächsischen Meyers Hof durch das australische Outback, über den majestätischen Dschungelpalast vorbei am Marktplatz in Yukon Bay, durch die Unterwasserwelt, weiter entlang am Sambesi und hinauf auf den Gorillaberg.
1.500 Euro kamen zusammen
Neben den verkleideten Lindener Narren und den gut gelaunten Hannover Indians joggten Erwachsene und Jugendliche beim Zoo-Run "Shorty" zwei bis vier Kilometer oder in der Langversion sechs bis acht Kilometer durch den Zoo. Kinder von drei bis elf Jahren meisterten eine 950 m lange Strecke. Eine Zeitmessung gab es nicht und damit auch keinen Sieger. "Beim Zoo-Run spielt die Zeit keine Rolle", erklärte Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. "Es geht ums Dabeisein und um den Artenschutz. Wir unterstützen mit einem Teil der Meldegebühren die Arbeit des Vereins 'Rettet den Drill'." Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, eine der am stärksten bedrohten Affenarten Afrikas zu retten. Vereinsvorsitzende Kathrin Paulsen nahm den Scheck über 1.500 € entgegen und bedankte sich bei allen Läufern für den fußstarken Einsatz.
Zoo-Geschäftsführer Andreas Casdorff überreichte Kathrin Paulsen den Scheck.
Die bedrohten Drills
Drills leben in Kamerun, Nigeria und auf der Insel Bioko in einem Gebiet von weniger als 30.000 Quadratkilometern. Aufgrund des kleinen Gebiets, der zunehmenden Zerstörung ihres Lebensraumes und der schonungslosen Jagd auf die Affen sind die Drills stark bedroht. Ihr Bestand wird heute nur noch auf etwa 3.000 Tiere geschätzt.
Der Verein
"Rettet den Drill e.V." ist eine gemeinnützige Organisation, die sich in Nigeria und Kamerun für den bedrohten Drill einsetzt. Neben der weltweiten Aufklärung über die bedrohliche Lage der Drills unterstützt der Verein die Schutz-Projekte der PANDRILLUS-Organisation in Calabar und dem Afi-Mountain-Reservat in Nigeria sowie dem Limbe Wildlife Center in Kamerun. In den dortigen Rehabilitations- und Zuchtzentren wachsen beschlagnahmte und verwaiste junge Drills mit Artgenossen auf. Später werden sie in die geschützten Regenwälder der Afi-Mountains entlassen. Für die ehemaligen Wilderer schafft die Organisation neue Perspektiven: sie finden bei Pandrillus Arbeit als Wildhüter oder Fremdenführer. Weitere Infos unter www.rettet-den-drill.de
Bauer Meyer, Tatzi Tatz und die Morphis vor Start und Ziel auf Meyers Hof.
Im Erlebnis-Zoo Hannover leben derzeit fünf Drills. Im Herbst starten die Bauarbeiten für ein neues Gehege für die Drills. Auf der Fläche der jetzigen Watvogelanlage entsteht ein dichter Urwald, in dem die Drills gemeinsam mit Meerkatzen leben werden. Und an Stelle der Gibbon-Anlage wird eine begehbare Afrikavoliere zu einer Begegnung mit afrikanischen Vogelarten einladen. Die Fertigstellung ist für 2017 geplant, dann vereint die neue Zoo-Mitte den Gorillaberg und Kibongo, das Reich der Schimpansen, zu der in sich geschlossenen Themenwelt Afi Mountain.
Steckbrief: Drill (Mandrillus leucophaeus)
Herkunft: Kamerun, Nigeria, Insel Bioko Nahrung: Früchte, Blätter, Nüsse, Wurzeln, kleine wirbellose Tiere Größe: 65-95 cm lang Gewicht: bis zu 28 kg Tragzeit: 168-176Tage Erreichbares Alter: 35 Jahre