Der junge Fotograf hat ein Team von Meeresforschern auf Expedition entlang der Ostküste Grönlands begleitet. Jan Richard Heinicke brilliert mit einer modernen und innovativen Herangehensweise. Es gelingt ihm, ein zentrales Thema unserer Zeit poetisch und zugleich journalistisch einzufangen: den Klimawandel. Noch nie war die Ausdehnung des arktischen Eises im Monat Juni so gering wie 2019. Keine Region der Erde heizt sich schneller auf als die Arktis. Die Erwärmung beträgt hier das Doppelte, stellenweise das Vierfache des globalen Mittels. Neben dem schwindenden Meereis sorgen sich Klimaforscher vor allem um den grönländischen Eispanzer. In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Eisverlust auf Grönland vervierfacht. Als Gewinner des VGH-Fotopreises 2019 erhält Jan Richard Heinicke für seine Arbeit "Melting Point" ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.
Eine lobende Erwähnung für ihre Arbeiten erhielten als Finalisten des Juryprozesses:
- Andy Happel ›While the moonlight showers upon my dark robe‹
- Nanna Heitmann ›Hiding from Baba Yaga‹
- Jana Mai ›Die Nachfahren der Wölfe‹
- Ole Spata ›Artefakte einer Teilung‹
- Stefanie Silber ›Das ewige Nesthäkchen‹
Insgesamt hatten sich 36 Studierende mit unterschiedlichsten Themen und Erzählstilen um den Preis beworben. Mit der Verleihung des Preises ist eine Ausstellung der Preisträger-Arbeit sowie der Finalisten des Juryprozesses in der GAF–Galerie für Fotografie verbunden. Die Ausstellungseröffnung und Preisverleihung des VGH-Fotopreises findet am Mittwoch, den 4. Dezember 2019 um 19 Uhr in den Räumen der GAF–Galerie für Fotografie in Hannover statt.
Der Fachjury, die über die Vergabe des VGH-Fotopreises entscheidet, bestand in diesem Jahr aus Thorsten Gerke, Bildredaktion des SPIEGEL; Lars Lindemann, Fotochef von GEO Amelie Schneider, Leiterin der Bildredaktion DIE ZEIT; Barbara Stauss, Bildredaktion mare und Reporter ohne Grenzen; Michael Thomas, Cheffotograf der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung; Andreas Trampe, Leiter der Bildredaktion des STERN und Alexandra Bartsch als Vertreterin der VGH.
"Das Niveau der diesjährigen Einreichungen zum VGH-Preis war erfreulich hoch. Zum Ende der Jurysitzung galt es aus noch sechs nahezu perfekten Arbeiten, den Gewinner zu ermitteln – keine leichte Aufgabe. Jan Richard Heinickes Wissenschaftsreportage ›Melting Point‹ setzte sich aufgrund der sowohl
journalistisch als auch künstlerisch sehr hohen Qualität und des gelungenen Zusammenwirkens von Portraits, Stilleben und Sense of Place-Motiven durch", so Lars Lindemann, Fotochef von GEO.
Der VGH-Fotopreis ist mit 10.000 Euro bundesweit eine der höchstdotierten Auszeichnungen im Bereich Fotografie. Seit 2008 wird er ausschließlich unter den Studierenden des Studiengangs "Fotojournalismus und Dokumentarfotografie" der Hochschule Hannover (HsH) vergeben. Mit ihrer exklusiven Förderung unterstützt die VGH den international renommierten Studiengang, der über einen deutschlandweit einmaligen Schwerpunkt im Bereich des Fotojournalismus und der Dokumentarfotografie verfügt. Neben der Vermittlung klassischer, bildjournalistischer Bildsprachen richtet sich der Fokus des Studiengangs auf aktuelle Perspektiven des Dokumentarischen und eine zukünftige Praxis bildjournalistischer Visualisierungen.